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Chancen im Bauzubehör

Zimmermann-Fenster, Sontra, nutzt Wettbewerbsvorteil
Chancen im Bauzubehör

Die Rezession im Fenstermarkt hat eine bisher nicht gekannte Dimension erreicht. Die Krise hat jedoch auch eine positive Seite: Fortschrittliche Unternehmer aktivieren ihr Angebot, indem sie die Standardfertigung mit Neuentwicklungen und Innovationen ergänzen oder weitgehend ersetzen. Ideenreichtum und Kreativität haben Konjunktur mit speziellen, besonders interessanten Möglichkeiten. Unter dem bekannten Motto: “Imitieren ist tödlich, sich unterscheiden rettend”, erkannte Schreinermeister Klaus Zimmermann, dass in seinem 60-Mann-Fensterbau-Betrieb im hessischen Sontra vielfältige, bisher nur wenig erschlossene Chancen schlummern.

Rationalisierungsmaßnahmen sind es nicht allein, mit denen Schreinermeister Klaus Zimmermann seine Marktstrategie untermauert, obwohl sie im Unternehmen “Zimmermann Fenster- und Türenbau” eine unverändert wichtige Rolle spielen. Es sind auch die Beschläge und Bauzubehörteile, die nicht nur teure Fertigungsminuten einsparen, sondern auch Fenster, Türen und Bauteile attraktiv gestalten, sowie neue Funktionen und Einsatzmöglichkeiten erschließen. Nachdem seit Jahresbeginn eine Zusammenarbeit mit der Winkhaus-Technik vereinbart wurde, wobei die Umstellung auf das Beschlagsystem “Winkhaus-autopilot” im Mittelpunkt stand, zeigten sich erste positive Ergebnisse.

BM Die Fensterbaubetriebe brauchen neue Absatzimpulse dringender denn je. Auch Sie nutzen konsequent die Entwicklungen in dem scheinbar nebensächlichen Bereich der Beschlag- und Bauzubehörtechnik. Ist das Tradition oder Ihr spezielles Hobby?
Zimmermann Früher wurden lagermäßige, zum großen Teil genormte Schloss-, Beschlag- und Zubehörteile den Vorgaben aus der Fensterkonstruktion zugeordnet. Heute hat sich dieses Wechselspiel in solchen Bereichen umgekehrt, in denen anspruchsvolle, ausgefallene und nicht standardisierte Bauteile verlangt werden. Es kommen immer mehr Aufträge ins Haus, bei denen der Preis zwar eine wichtige Rolle spielt, die Wünsche und Erwartungen der Kunden jedoch zur Ausführung neuer Bedienungs- und Nutzungs-Eigenschaften herausfordern. Dieser Trend, der in Fensterbau-Fachkreisen erstaunlich unterentwickelt ist, versetzt die mechanischen Funktionsbeschläge in dominierende Positionen bei der Beratung, Planung und Ausführung. Im Möbelbau ist diese Rollenverteilung zwischen dem Zubehör und der Konstruktion zur täglichen Praxis bei Modellentwürfen und -entwicklungen geworden. Im Fensterbau jedoch sehen wir darin eine bisher unterbewertete Chance.
BM Welche Entwicklung hat Ihr Betrieb bisher genommen?
Zimmermann Im hessischen Sontra gründete mein Großvater im Jahr 1886 eine kleine Schreinerwerkstatt. Es wurden, wie damals üblich, alle anfallenden Bau- und Möbelschreiner-Arbeiten aus Holz ausgeführt. Aus den kleinen Einmann-Anfängen entwickelte sich nach und nach ein ständig erweiterter, modernisierter Betrieb, den ich in vierter Generation 1976 übernahm. Damals waren – nicht zuletzt aus Platzgründen – zwei Gesellen und ein Lehrling beschäftigt. Bereits vier Jahre später war die Platznot derart groß, dass wir 1980 in das Gewerbegebiet am Rande von Sontra auf 5000 m2 aussiedelten. Unsere Fertigung hatten wir allerdings schon 1972, also im alten, beengten Betrieb, auf die Herstellung von Kunststoff-Fenstern ausgeweitet. Entsprechend der Fertigungsstruktur und Nachfrage lösten wir 1980 sofort mit Einzug in die neue, heutige Halle die Holzfenster-Herstellung auf. Seit etwa 30 Jahren bauen wir PVC-Fenster, und über 20 Jahre konzentriert nur noch Kunststoff-Fenster und Hauseingangstüren. Hier arbeiten wir mit dem langjährigen Partner im Profilbereich Rehau zusammen. In Kürze ziehen wir in eine neue Werkhalle in unmittelbarer Nähe um. Dort im Neubau wird die Standardproduktion anlaufen mit dem Ziel, 300 Fenstereinheiten pro Tag zu fertigen. Während alle Sonderfertigungen im jetzigen Betrieb bleiben, und dann endlich genügend Platz bekommen.
BM Ihre fertigungstechnische Einrichtung hat eine rasante Entwicklung durchgemacht. Haben Sie bei den Investitionen auf hohe Kapazitäten oder auf Sonderfertigungen gesetzt?
Zimmermann Entsprechend der Nachfrage musste unser Betrieb sowohl die Standard-Fertigung, als auch den Bereich Sonderherstellung ständig ausweiten. Die notwendigen räumlichen Vergrößerungen gingen mit Rationalisierungsmaßnahmen und Maschinenanschaffungen einher, bis wir mit 60 Mitarbeitern derzeit etwa 180 Fenstereinheiten plus Haustüren plus Sonderbau nebeneinander betreiben konnten. In den jetzigen Werkräumen herrscht eine Enge, die uns zur Auslagerung des Fertigungsbereichs “Standard-Fenster” und “Außentüren” zwingt. Die Einrichtung der neuen, gerade fertiggestellten Halle wird mit modernsten Maschinen und Automaten installiert. In naher Zukunft sollen die Bänder an den Start gehen.
BM Welchen Stellenwert ordnen Sie innerhalb der neuen Fertigungsstruktur Beschlag und Zubehör und damit den Anschlagstationen zu?
Zimmermann Diese Frage nimmt in unserem Betrieb unverändert eine bevorzugte Position ein, weil wir erkannt haben, dass in die meisten Produktionen überdimensioniert investiert wird, beim Beschlageinbau jedoch – nennen wir es ruhig lästigen Kleinkram – bleibt man in alten, überlieferten Methoden stehen. Jede Fertigungsminute kostet 1,50 DM. Der Einsparungsquotient “Zeit = Lohnkosten” je Fertigungseinheit wird nirgendwo sonst derart sensibel beeinflusst, wie beim Gesamt-Durchlauftempo. Bei den Fertigungstakten optimierter Zuschnitt, Fräsen, Bohren, Versteifen, Schweißen und Eckenputzen ist im allgemeinen ein Rationalisierungs-Standard erreicht, der nur noch wenig Reserven offenläßt. Die werden wir natürlich sowohl in der neuen Produktion, aber auch im Sonderbau, konsequent nutzen. Es gehört jedoch zu meinem erklärten Hobby, ganz speziell die Bearbeitungsstelle “Beschlageinbau” als Chefsache zu behandeln.
BM Steht beim Anschlagen die Einbauzeit oder die Einbau-Präzision im Vordergrund der neuen Fertigungseinrichtung?
Zimmermann Jetzt haben Sie in Ihrer Frage den wichtigsten Faktor vergessen: Der Beschlag in seinen vielen Details muss Pate stehen, wenn eine ganzheitlich harmonisierte, leistungsabgestimmte Fertigung installiert werden soll. Leistungsabgestimmt heißt hierbei, dass der Durchlauf nirgendwo einen Stau bzw. einen Engpass findet. Dann nutzen nämlich die teuren Maschinen und Automaten am Anfang nichts, wenn hinten geschludert wird. Die Entscheidung, in unserer Fensterfertigung Beschläge und Zubehör der Winkhaus-Technik einzusetzen, fällt bei uns in drei Stufen: Funktion, das heißt “Eignung für den vorgesehenen Einsatz” An zweiter Position steht der zeitliche Aufwand für den Einbau. Und erst an dritter Stelle rangiert der Preis. In dieser Hinsicht verhalten wir uns antizyklisch. Mit dieser Strategie werden wir unsere gute Marktposition weiter verstärken. Dies zeigt sich bereits jetzt mit dem Beschlagwechsel auf Winkhaus autopilot sehr positiv. Zuverlässigkeit, Sicherheit und Funktion bedeutet eine erhebliche Aufwertung für unser Leistungsangebot. Das beste Signal dafür ist unser hoher Auftragsbestand, selbst in der augenblicklichen rezessiven Phase.
BM Die Winkhaus-Technik hat das Beschlagsystem “Auto-Pilot” für automatisierten Anschlag entwickelt. Sie werden dieses Rationalisierungsniveau in ihrer neuen Fertigungslinie nutzen. Wie handhaben Sie die Beschlagauswahl und Einbautechnik im Standardbereich weiterhin?
Zimmermann In der Sonderfertigung und bei ständig wechselnden Ausführungsdetails wird für Dreh-Kippfenster der bewährte Winkhaus-Pilot angeschlagen. Als wir unsere Fertigung Anfang 2001 auf Winkhausautopilot einrichteten, konnten wir von Anfang an viele Vorteile nutzen. Zunächst wurde zum Beschlag auch die Anschlagvorrichtung beschlagabgestimmt von den Winkhaus-Technikern geplant. Rund um den Beschlageinsatz und Einbau bis hin zum Lagern und Zubringen bekommen wir bis heute eine Beratung, die eben nicht beim Beschlag endet, sondern diesen Fertigungsblock insgesamt rationalisiert. Besonders erfolgreich ist hierbei das Geben und Nehmen. Sobald wir einen Verbesserungsvorschlag aus der täglichen Praxis heraus an die Winkhaus-Technik geben, bemüht man sich um eine Lösung. Genauso stellen wir uns eine Zusammenarbeit mit unseren Partnern vor, nicht nur Lieferant, sondern Problemlöser zu sein.
BM Die Rationalisierung der Beschlag-Einbauarbeiten ist die eine Seite. Die Funktionen der verschiedenen Beschläge die andere. Wird die Beschlagauswahl durch Normvorgaben gehemmt?
Zimmermann Es gehört zu den ganz großen Problemen der deutschen Fensterbau-Unternehmen, sich mit nahezu allen Einzelheiten der geltenden nationalen Normen auseinandersetzen zu müssen. Diese Regelwerke legen Mindestforderungen und Ausführungseinzelheiten fest, welche in der Tat zum Hemmnis von Fortschritt und Innovation geworden sind. Während alle anderen 14 EU-Länder ohne Normenzwang mit Bravour in den freien Markt einsteigen, klammern wir uns in Deutschland an einen Berg zum Teil fragwürdiger Normen und verpassen so den Anschluss an die internationale Technologie.
BM Und welche Position nehmen Schloss, Beschlag und Zubehör innerhalb dieser Entwicklung ein?
Zimmermann Solange wir ausschließlich im nationalen Bereich Aufträge abwickeln, diktiert immer noch das treu-deutsche Normengefüge das Geschehen. Es wird jedoch vom europäischen Wettbewerb unterlaufen. Die wenigsten Fensterbau-Unternehmer hierzulande beziehen die Wettbewerbsnachteile auf den Beschlag- und Bauzubehörsektor. Hier hat uns das international orientierte Winkhaus-Programm etliche Ausschreibungen gerettet. Dabei geht es um erhöhte Dämm- und Sicherheits-Funktionen: Wärme-, Schall- und Einbruchschutz. Hierfür stehen uns Prüfnachweise und Ausführungsdetails zur Verfügung. Und dann das große, unerschöpfliche Feld verschiedenster Schlösser und Zubehörteile, die uns in die Lage versetzen, selbst ausgefallene Wünsche bis hin zum Denkmalschutz über den Beschlag in High-Tech-Funktionen umzusetzen. Mit IT (EDV)-Programmen werden die Teile schließlich auf ihrem Weg durch die gesamte Auftragsabwicklung begleitet.
BM Alles spricht dafür, dass sich die Herstellung und Montage ausgefallener Fenster und Türen ausweiten wird. Damit bekommt das Bauzubehör immer mehr Verantwortung. Sie haben die Wertschätzung von Schloss, Beschlag und Zubehör als Teil der ganzheitlichen Fertigungsplanung rechtzeitig erkannt. Unter diesen Voraussetzungen werden Innovationen ihren Platz an allen “Zimmermann Fenster + Türen” behalten. Nutzen Sie diese Chance auch weiterhin. Wir wünschen Ihnen dazu viel Erfolg. (es)
Klaus Zimmermann
Fenster- u. Türenbau
36205 Sontra
Tel 0 56 53/97 83 -0
Fax ~/97 83-30 o
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