Chancen trotz Marktkrise

Fast 500 Partner nahmen in diesem Frühjahr wieder an den Technischen Kundentagungen der Veka AG teil. Heinz Cord-Kruse, Leiter der Anwendungstechnik Profile bei Veka, und Dipl.-Ing. Jürgen Estrich führten durch das Programm, das wieder eine gelungene Mischung aus anspruchsvoller Information und zwanglosem kollegialen Austausch bot.

Dass auch ein kriselnder Fenstermarkt Chancen bietet, kristallisierte sich schnell als Leitmotiv der Kundentagungen heraus. Zweifellos fehlen Aufträge, zweifellos ist die wirtschaftliche Situation schlecht, und zweifellos steckt die Bauwirtschaft in einer Strukturkrise, die auf die Fensterbranche abstrahlt, räumte Estrich ein. Aber: „Eine Krise kann auch ein produktiver Zustand sein.“ Denn in einer Krise müsse jeder versuchen, besser zu sein, und das führe zu Innovationen und Verbesserungen.

Chancen sieht Estrich zum Beispiel in der Energieeinsparverordnung. Die Aufwertung des Baubestandes, die mit der EnEV einhergehen müssen, „wird die Kernaufgabe der Zukunft sein.“ Veka sei für diesen Markt gerüstet, wie Heinz Cord-Kruse unterstrich. Zukunftstauglich ist auch das von Cord-Kruse vorgestellte Passivhausfenstersystem mit einem Uw-Wert von (0,8 W/m²K. Die Entwicklung des Fensters sei freilich noch längst nicht abgeschlossen, so Estrich: „Der Ruf nach einem Klimaregulierungsfenster ist überreif.“ Bald seien Fenster über BUS-Steuerungen bedienbar. Damit könnten Parameter wie der kritische CO2-Gehalt der Raumluft oder die optimale Luftfeuchtigkeit definiert werden, nach denen das Fenster automatisch lüftet und das Raumklima regelt, so Estrichs Vision. Lösungen der Gegenwart konnten sich die Veka-Partner in Workshops ansehen, die als praxisorientierter Gegenpart zum theoretischen Teil der Kundentagungen auf große Resonanz stießen. Zu sehen gab es im Workshop unter anderem einen Rollladenkasten für den Neubau mit einer nach unten öffnenden Revisionsklappe oder Insektenschutzsysteme, die ohne Spannrahmen auskommen. Dafür hat Veka ein Aufbauprofil mit einer Führungsschiene entwickelt. Als Studie stellte Cord-Kruse den Rollladen-Aufsatzkasten vor, der sich mit einem Insektenschutzrollo nachrüsten lässt. Die Reaktionen der Tagungsteilnehmer zeigten, dass eine solche Innovation Marktchancen hätte. Eine weitere Innovation ist ab sofort lieferbar: das neue Topline-Mitteldichtungssystem, bei dem die Mitteldichtung nicht mehr im Blendrahmen, sondern im Flügel platziert ist.

Auf großes Interesse stießen auch die in der Praxis demonstrierten EDV-Service-Angebote. So hat Veka ein hauseigenes Service-Center eingerichtet, das Partnern Unterstützung bei den unterschiedlichsten EDV-Problemen und Projekten bietet – von Schulungen vor Ort über die Optimierung von Fertigungsabläufen oder Maschinenansteuerungen bis zum Hotline-Service reicht das Angebot, das Computerspezialist Klaus Northoff vorstellte. Ein Materialermittlungsprogramm und ein zusammen mit dem Ahrbrücker EDV-Unternehmen Klaes entwickeltes Rollladenmodul bestanden bei den Teilnehmern ebenfalls den Praxistest. o

Veka setzt auf Produktvielfalt und größtmögliche Kompatibilität innerhalb der Systemfamilien. Diese Philosophie spiegelt sich im jüngsten Produkt, der Topline-Serie wider. Die beiden Fenstersysteme Topline AD mit Anschlagdichtung und Topline MD mit Mitteldichtung bieten für sich gesehen eine große Gestaltungsvielfalt, haben aber dennoch viele identische Konstruktionsmerkmale, so dass Kombinationen problemlos möglich sind und die Lagerhaltung von Zusatzprofilen minimiert werden kann. So lassen sich beispielsweise bei entsprechender Profilauswahl beide Systeme in gleichen Bauhöhen mit gleichen Glasgrößen realisieren. Bei der Konzeption der Profilfamilie, zu der auch ein entsprechendes Haustürsystem gehört, legten die Entwickler größten Wert auf die Einsatzvielfalt.

Die Kompatibilität der beiden Fenstersysteme bringt viele Vorteile. So lassen sich beispielsweise bei zweiflügeligen Fenstern mit festem Pfosten durch die Auswahl entsprechender Profilkombinationen ebenfalls gleiche Bauhöhen und gleiche Abzugsmaße zwischen beiden Systemen erreichen. Dies gilt auch für Stulpausführungen. Da auch die Achsmaße übereinstimmen, kann derselbe Beschlag eingesetzt werden. Bei gleichen Abmessungen der Glasfalze können sowohl das Anschlagdichtungs- wie das Mitteldichtungs-System mit Verglasungen von 14 bis 40 mm Stärke bestückt werden. Einen Vorteil hinsichtlich der Lagerhaltung stellt auch die weitgehende Übereinstimmung der Armierungen dar. In Blendrahmen und Setzpfosten haben sie bei beiden Systemen gleiche Abmessungen. Ein weiterer Pluspunkt: Aufgrund der identisch ausgelegten Rahmenaußenstruktur sind auch sämtliche Adapterprofile für beide Systeme einsetzbar.

Mit vier Kammern in Flügel und Blendrahmen bzw. fünf Kammern beim Blendrahmenprofil des Topline MD und einer Bautiefe von 70 mm werden die Anforderungen der künftigen Energieeinsparverordnung an die Wärmedämmung übertroffen.

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