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Das Fenster zu Europa Engere Zusammenarbeit fördern

Hauk: Ziele vorgestellt Jahreskongress des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller
Das Fenster zu Europa Engere Zusammenarbeit fördern

Auf dem Jahreskongress des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller e.V. trafen sich Anfang Mai in Paris rund 300 Vertreter von Mitgliedsunternehmen. Unter dem Motto “Das Fenster zu Europa” stellte der Verband Initiativen zur europäischen Harmonisierung, zum Abbau von Handelshemmnissen und für ein europäisches Gütezeichen vor. Auf dem Branchentreff wurde Franz Hauk zum neuen Präsidenten gewählt.

Der neu gewählte Präsident des Verbandes, Franz Hauk, stellte anlässlich einer Pressekonferenz in Frankfurt die Schwerpunkte der künftigen Verbandsarbeit vor. Hauk, will sich für eine engere Zusammenarbeit der Mitglieder einsetzen: “Wir müssen vor allem die vielfältigen Kompetenzen der Mitgliedsbetriebe bündeln, koordinieren und das Zusammenwirken mit anderen Gewerken fördern.”

Hauk löste Manfred Feldhaus ab, der aus beruflichen Gründen das Spitzenamt abgab und gemeinsam mit Alfons Schneider zum Vize-Präsidenten gewählt wurde. In seinem Rechenschaftsbericht verwies Feldhaus auf die positive Entwicklung des Verbandes, dessen 334 Mitgliedsbetriebe rund 70 % des deutschen Fenster- und Fassadenmarktes abdecken. Im letzten Jahr konnte der Verband 26 neue Mitglieder gewinnen. Allerdings verlor er 17 Firmen, davon 15 durch Konkurs.
Er fordert außerdem einen transparenten europäischen Markt und weniger Bürokratismus. Im neuen Präsidium seien bewährte und neue Kräfte, die dem Verband neue Impulse geben wollen.
Die Mitglieder nutzen vor allem das Seminar-Angebot des Verbandes und die Beratung zu VOB-Fragen. Den wichtigsten Erfolg erzielte der Verband mit seiner Initiative zur Verbesserung der Zahlungsmoral. Das neue Gesetz zur Beschleunigung fälliger Zahlungen erfüllt zentrale Verbandsforderungen und ist ein erster Schritt zu einer neuen Ordnung am Bau.
Hauk ist Inhaber eines mittelständischen Fenster- und Fassadenbetriebes in Berlin, der mit 70 Beschäftigten insbesondere auf dem Markt der kleineren Fassadenobjekte aktiv ist. Franz Hauk leitet bereits seit acht Jahren den technischen Ausschuss des Verbandes. Er kennt damit die Probleme der einzelnen Werkstoffgruppen. Auch in seiner neuen, zusätzlichen Funktion als Präsident will er die Materialneutralität wahren.
Über die Tugend fristgerechter Zahlungen
Generell gelte es die Betriebe zu stärken, kompetenter und leistungsfähiger zu machen. Dazu, so Hauk, wolle er sich besonders für folgende Ziele einsetzen:
Die schlechte Zahlungsmoral ist für Tagesthemen-Moderator Ulrich Wickert ein Zeichen für zuviel Egoismus in unserer Gesellschaft. In seinem Vortrag zur “Modernität der Tugend” forderte er in Paris dazu auf, die Pflichten des Individuums für die Gemeinschaft zu stärken. Unternehmer sollten nicht auf jemanden warten, der etwas verändert, sondern Probleme mutig anpacken. Aus Mangel an Mut seien viele Probleme in Wirtschaft und Gesellschaft nicht gelöst worden.
• Erweiterter Fenster- und Fassadenbau: Zur Steigerung der Wertschöpfung könnten Fensterhersteller eine Fülle zusätzlicher Aufgaben aus angrenzenden Bereichen rund ums Fenster abdecken. Elektrifizierung von Fenstern, Sonnenschutz, komplette Fassaden einschließlich anderer Verkleidungselemente z. B. aus Stein und anderen Elementen, Innenausbau und Integration in die gesamte Haustechnik.
Verbesserter Kundenservice vom i.f.t.
• Förderung von Kooperationen innerhalb der Branche und mit anderen Gewerken: Durch die Schaffung von “Partner-Netzwerken” sollen z. B. Alternativen zu Generalunternehmen entstehen, mit denen die Branche vielfach schlechte Erfahrungen machen musste.
Auf dem Kongress stellte Dr. Helmut Hohenstein, der neue Leiter des Instituts für Fenstertechnik (i.f.t.) in Rosenheim, seine Vorstellung zur Gütesicherung in Europa und zur zukünftigen Rolle des i.f.t. vor. Das i.f.t. soll sich stärker an Kunden und Märkten ausrichten. In der Fensterbranche mangele es vor allem an Innovationen. Das i.f.t. will einen Prozess zur Erneuerung anstoßen. Es müssen neue Produkte und Herstellverfahren entwickelt werden. Deshalb setzt das i.f.t. auf einen ganzheitlichen Ansatz und will materialübergreifende Kooperationen fördern. Neben praxisorientierter Forschung und Entwicklung will das Institut auch zukunftsweisende Forschungsvorhaben übernehmen und sich als der führende Dienstleister für Normung und Prüfung im europäischen Fenstermarkt positionieren. Das i.f.t. will Hersteller vor Mehrfachprüfungen in Europa bewahren. Hohenstein setzt sich deshalb für ein starkes, europaweit akzeptiertes Qualitätszeichen ein.
• Abbau von Bürokratismus und Vorschriften: Vermeidung unsinniger und kostenintensiver Mehrfachprüfungen, Vereinfachung und Vereinheitlichung der Norm- und Prüfpraxis auf nationaler und europäischer Ebene. Hier müsse an zwei Fronten gekämpft werden: Hauk: “Das Ü-Zeichen möchten wir am liebsten weghaben.”
Juwelen oder Ramschprodukte
• Förderung von Innovationen und Intensivierung der Forschung und Entwicklung in Zusammenarbeit mit dem i.f.t Rosenheim.
Ein Gütezeichen ist ein Wertzeichen mit technischen Merkmalen. Die Fensterhersteller müssten ihren Produkten aber ein Gesicht geben, so Josef L. Figgen, Vorstandsmitglied der VBH Holding AG. In seinem Vortrag stellte er die provokante Frage, ob Fenster und Türen die Juwelen am Bau seien oder Ramschprodukte. Der einzige Prospekt vieler Hersteller sei die Preisliste. Kunden träfen aber keine reine Preisentscheidung, sondern wollten begeistert werden.
Baumarktaufschwung frühestens 2002
In Europa wird sich nach Auffassung von Prof. Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank, der Aufschwung verbreitern. Walter beurteilt die inflationären Risiken als gering. Die Renditen stiegen weiter, der Export belebe die Konjunktur und der Aufschwung gewinne an Fahrt. Deutschland profitiere besonders von der zunehmenden Exportnachfrage. Die Bauwirtschaft wird seiner Ansicht nach vorerst nicht an diesem Aufschwung teilnehmen. Im Vergleich zu Deutschland sei der Baumarkt in den Nachbarländern fast überall in besserer Verfassung. Hoffnung machen könne er den deutschen Fenster- und Fassadenherstellern erst ab dem Jahr 2002.
EnEV und europäische Normung
Im Workshop des Technischen Ausschusses stellte Hans-Dieter Hegner vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen die Energieeinsparverordnung 2000 vor. Der bisher vorgeschriebene Wärmebedarfsausweis wird zu einem Energiebedarfsausweis, der alle wesent-lichen Energiebedarfsanteile eines Gebäudes erfasst. Dieser Ausweis soll auch für Nichtfachleute lesbar sein. Eine genaue Prognose, wie sich die neue Verordnung auf Fenster und Isolierverglasungen auswirke, sei aber schwierig. Hegner erwartet, dass Planer unter kaufmännischen Gesichtspunkten entscheiden, ob sie stärker in Anlagentechnik, in Dämmung oder in Verglasung investieren wollen. Ulrich Sieberath vom i.f.t. stellte die europäische Normung vor, die in Kürze fertiggestellt wird. Die ersten der europäischen Normen wurden bereits in das deutsche Normenwerk übernommen.
Über 800 Anfragen zu VOB-Problemen
Im Workshop zum Bauvertragsrecht stellte Rechtsanwalt Christian Niemöller aus Frankfurt die wesentlichen Neuerungen des Gesetzes zur Beschleunigung fälliger Zahlungen vor. Die Verzugszinsen werden erhöht, die Verzugsvoraussetzungen gelockert und die Abnahmeverweigerung auf wesentliche Mängel begrenzt. Heinrich Post, Sachverständiger für die Anwendung von VOB, berichtete, dass der Verband im letzten Jahr über 800 Anfragen erhielt. In vielen Fällen konnte er über eine intensive Vorbereitung und Dokumentation des Auftragsablaufs Mehrvergütungsansprüche für Mitgliedsfirmen durchsetzen.
Fenster als Lifestyle-Produkt
Kurt Buck vom MMT Marketing-Management-Team in Hamburg, stellte im Workshop Kommunikation die Frage, ob die Lifestyle-Welle an der Fensterbranche vorbeigeht. Die Ansprüche des Kunden an die Qualität des Fensters, die Beratung zur richtigen Produktauswahl und die Montagequalität wachsen. Mehrere Untersuchungen belegen, dass diese Faktoren wichtiger werden als der reine Preis. Bisher haben aber erst wenige Hersteller das Produkt Fenster mit Emotionen versehen und bieten dem Kunden ein Kauferlebnis. Um die Attraktivität von Fenstern zu erhöhen, müssten die Vermarktungsstrategien dem neuen Lifestyle-Trend angepasst werden. Ein Produkt mit Emotion erhöhe den Mehrwert. o
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