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Das i.f.t. steht vor einer neuen Ära

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Das i.f.t. steht vor einer neuen Ära

“Standing ovations” für den Institutsleiter Prof. Josef Schmid und seinen Stellvertreter Hans Froelich: Die Verabschiedung vom technischen Führungsduo, die beide das i.f.t. Rosenheim zum Jahresende verlassen werden, die Diskussionen um Nachfolger und die wie immer interessanten Vorträge und Workshops prägten die Rosenheimer Fenstertage 1999.

Prof. Josef Schmid und Hans Froelich verabschiedet

Die Resonanz ist ungebrochen: Mehr als 700 Teilnehmer konnte der Vorsitzende des Vorstands des Instituts für Fenstertechnik e.V., Erich Losch, zum diesjährigen Rosenheimer Branchentreff begrüßen.
Um den Fensterbau verdient gemacht
Im Mittelpunkt seiner Ansprache stand der Rückblick auf die Erfolgsgeschichte des i.f.t., und damit eng verbunden die Karrieren und die Verdienste von Prof. Josef Schmid, dem scheidenden Institutsleiter, und seines Stellvertreters Hans Froelich. Beide haben sich wahrlich um das i.f.t. und den Fenster- und Fassadenbau verdient gemacht.
Mit Prof. Schmid, seit 1966 am i.f.t. und seit 1983 dessen Leiter, sowie Hans Froelich ebenfalls seit 1966 am Institut und seit 1983 stellvertretender Leiter, geht eine ganze Menge fenstertechnischer Kompetenz.
Diese Lücke wieder zu schließen dürfte für den Vorstand nicht ganz einfach sein. Josef Schmid ist ein Mann der ersten Stunde. Bereits beim Vorgänger des i.f.t., dem Arbeitskreis Holzfenster, war er als Mitarbeiter von Prof. Erich Seifert aktiv. Mit der Gründung im Jahre 1966 begann Schmid’s Tätigkeit für das Fensterinstitut.
Professor Schmid habe die Erfolgsgeschichte des Instituts, von Erich Seiferts Ganzheitsdenken des Fensterbaus zum “Ganzheitsdenken im Fassadenbau” entscheidend geprägt. Losch: “Er hat die richtigen Weichen gestellt und dem i.f.t. weltweite Anerkennung verschafft”.
Das i.f.t. sei unter seiner Führung über das “Prüfen” hinausgewachsen und sei heute auch ein kompetentes Forschungsinstitut.
Der Allrounder Schmid setzte Akzente auf allen Gebieten des modernen Fenster- und Fassadenbaus. Die detaillierte Betrachtung der gesamten Bauphysik rund um das Fenster war ihm ein besonderes Anliegen. Daraus resultierte schließlich auch eine seiner jüngeren Botschaften: Das “Schichtenprinzip” in Form von Funktions-Verbundkonzepten.
Die Lamellierung von Holzfensterprofilen und die gütegesicherte Montage sind weitere herausragende Meilensteine in Schmid’s Zeit als Institutsleiter. Hinzu kommen schlüssige Prüfkonzepte für alle technischen Anforderungen und Fachsparten.
Darüber hinaus gilt er als bedeutender Mitgestalter der Europäischen Normung und der anforderungsbezogenen Klassifizierung von Fenstern und Fassadenbauteilen. Die Freiheit der Konstruktion und damit die Abkehr vom uniformen Einheitsfenster hat er in diesem Zusammenhang immer wieder herausgestellt.
Seine “zweite Heimat” fand Schmid an der Fachhochschule Rosenheim. 1991 wurde er dort zum Honorarprofessor ernannt. Das umfassende Fachwissen und der Erfahrungsschatz des Fenster- und Fassadenprofessors bleibt der Lehre indes erhalten. Schmid wird seinen Lehrauftrag, den er als kürzesten Weg von der Forschung zur Praxis sieht, an der FH Rosenheim fortführen.
Das gespannte Interesse der Gäste auf die Präsentation des Nachfolgers mußte Erich Losch enttäuschen. Das sehr komplexe Anforderungsprofil an einen Institutsleiter erschwere die Suche nach einem Nachfolger, der bisher noch nicht gefunden werden konnte.
Losch betonte jedoch, daß Prof. Schmid dem i.f.t. bis zu einer Neuverpflichtung erhalten bleiben werde.
Alfons Schneider vom Europäischen Verband der Fenster- und Fassadenhersteller überreichte Prof. Schmid eine Ehrenmedaille für seine Arbeit im Bereich der Europäischen Normung als Vorsitzender des TC33/WG1.
Hans Froelich wurde von Manfred Feldhaus mit einer Ehrenurkunde des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller für seine besonderen Verdienste als stellvertretender Institutsleiter für die Fenster- und Fassadenbranche geehrt.
Dipl.-Ing. Hans Froelich ist ebenfalls seit 1966, und damit 34 Jahre, am i.f.t. aktiv und seit 1983 dessen stellvertretender Leiter. Mit Gutachten, Beratungen, Seminaren und Vorträgen sowie mit hoher Kompetenz auf dem Gebiet des Schall- und Wärmeschutzes konnte er sich einen besonderen Namen machen.
Hinzu kommen weitere Funktionen und Tätigkeiten. So z. B. als Lehrbeauftragter an der FH Rosenheim, als Geschäftsführer des Informationszentrums Fenster und Fassaden (ifz), sowie als Obmann in nationalen und europäischen Normen- und Sachverständigenausschüssen.
Hans Froelich wird der Branche künftig als selbständiger Berater, Gutachter und Sachverständiger zur Verfügung stehen.
Kompetenzzentrum Holz in Rosenheim geplant
Die Politik war durch den Oberbürgermeister der Stadt Rosenheim, Dr. Stöcker, und MdL Dinglreiter vertreten. Dr. Stöcker würdigte die Zusammenarbeit zwischen Stadt und i.f.t. in der Vergangenheit. Dinglreiter ging, ebenso wie Prof. Dr. Leidig, Vizepräsident der Fachhochschule Rosenheim, auf die zukünftige Zusammenarbeit in einem “Kompetenzzentrum Holz” ein. Unter dem Motto “Synergien nutzen”, soll dort, unterstützt durch die “High Tech Initiative” des Freistaates Bayern, vorhandenes Wissen gebündelt und für die Erschließung neuer Märkte und Erarbeitung innovativer Lösungen mit Holz und Holzwerkstoffen genutzt werden. Für die Förderung dieses Innovations- und Kompetenzzentrums will der Freistaat Bayern mit rund 20 Mio. DM kräftig in die Kassen greifen. Geplant sei u. a., so Dinglreiter, ein Fassadenprüfstand mit Weltrang.
Neutralität wahren
Prof. Schmid dankte seinen Vorrednern für die Grußworte und die Laudatio; ebenso bedankte er sich bei den “letzten Personen der Gründergeneration”, seiner Gattin Wilfriede Schmid und Hans Froelich, die seit den ersten Stunden des Instituts dabei waren. Sein Dank galt auch Kurt Blaschke, Dr.-Ing. Walter Hueck, Karl-Friedrich Dreissen sowie Dr. Helmut Künzel, der dem i.f.t. immer wissenschaftlich beratend zur Seite stand. Für die Zukunft betonte er eindringlich, daß die Unabhängigkeit und Neutralität des Instituts nie verloren gehen dürfe.
Hans Froelich ließ die Vergangenheit nochmals Revue passieren und beschrieb den Weg des i.f.t. von den Anfängen im Seifert’schen Wohnhaus bis zur Anerkennung als “Oberster Gerichtshof” der Fensterbranche in Streitfragen.
Vor Beginn der technischen Vortragsveranstaltungen wurden noch die Preisträger des Wettbewerbs “Das innovative Fenster”, der im Fachbereich Innenarchitektur der FH Rosenheim ausgeschrieben war, mit einer Kurzbeschreibung ihrer Arbeiten vorgestellt. Die offizielle Preisverleihung wird erst im März 2000 stattfinden, wenn alle Preisträger aus den Praxissemestern zurück sind.
Entwicklungstendenzen
Als Einstieg in den technischen Teil der Veranstaltung lobte Prof. Schmid die Firmen der Branche, daß sie mittlerweile stärker bereit wären, über neue Entwicklungen und Abläufe nachzudenken und Erfolgsrezepte anderer Branchen zu übernehmen. Mit dem Hinweis auf die Reifezeit von technischen Neuerungen von ca. 15 Jahren betonte Schmid, daß zukünftig ca. 70 % des Fenstervolumens im Altbaubereich benötigt würden. Diese Aufgabe dürfe sich nicht auf das Fenster allein beschränken, sondern müsse die Lüftungs- und Haustechnik miteinbeziehen, um Feuchteschäden zu vermeiden.
Ein weiteres Zukunftsmodell sei die Haus-in-Haus-Bauweise, wobei Gebäude, ja komplette Parks überdacht seien, und das Fenster nicht mehr der direkten Bewitterung ausgesetzt sei. Auch die Sandwichbauweise eines zukünftigen Fensters wurde angesprochen, in der sich die Konstruktion in drei Ebenen einteilen lasse:
• außen der Verschleiß- und Witterungsschutz
• in der Mitte die Funktionsebene für wärme-, schallschutztechnische und für andere Anforderungen
• innen eine Dekorationsschicht, die eventuell sogar austauschbar sein soll.
Drei Themenblocks
Die Themenblocks mit Referaten und Workshops waren in folgende Schwerpunkte gegliedert:
• Im Schwerpunkt “Vision und Innovation”, moderiert von Prof. Dr. Hilmar Mund, FH Rosenheim, ging es um die Architektur und das Wohnen von morgen, um Lichtlenksysteme, Fenster im Fahrzeugbau und um das Thema “Energieeffiziente Fenster, an der Grenze des Machbaren?” (siehe dazu den Beitrag auf Seite 70ff)
• Im Themenschwerpunkt “Technik umgesetzt”, moderiert von Dipl.-Ing. (FH) Ulrich Sieberath, i.f.t. Rosenheim, wurden die Auswirkungen der neuen Energiesparverordnung, die europäische Fassaden-Prüfpraxis, linienförmig gelagerte Verglasungen sowie die Fensterlüftung unter dem Aspekt der Schimmelpilzbildung behandelt.
• Im dritten Themenblock “Forschung und neue Technologien”, moderiert von Dipl.- Ing. (FH) Werner Stiell, i.f.t. Rosenheim, ging es um Transparente Außenwände in Pfosten-Riegel-Bauweise, Glas als Aussteifungselement, Schallschutz, Brandschutz und um Meßverfahren für Luftundichtigkeiten am Fenster.
Besuchermagnet i.f.t.
Wie alljährlich waren die Gäste der Rosenheimer Fenstertage im Anschluß an die technischen Vorträge des ersten Veranstaltungstages wieder zum Rundgang durch die Laborhallen des i.f.t. Rosenheim eingeladen. Auch in diesem Jahr konnte bei der Besichtigung wieder ein überwältigender Ansturm von mehreren hundert Teilnehmern verzeichnet werden. Die Besucher hatten die Möglichkeit, spezielle Probleme oder Fragen von allgemeinem Interesse klären zu können oder sich generell einen Einblick in die Tätigkeitsgebiete des i.f.t. zu verschaffen.
Über den Tellerrand schauen
Am Ende der zweitägigen Veranstaltung verabschiedete Institutsleiter Prof. Josef Schmid nach der Zusammenfassung der Themenblocks die Gäste mit der Hoffnung, daß in dem weitgesteckten Programmangebot für jeden etwas Interessantes dabeigewesen sei. Er gab nochmals die Devise mit auf den Weg “über den Tellerrand zu schauen” und zum Beispiel das Vorbild der Automobilbranche zu nutzen, um die eigenen Probleme zu lösen.
Die Fenstertage 2000 finden am 19. und 20. Oktober 2000 statt. n
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