Der deutsche Handelsplatz für Fenster ist neuerlich der schlechteste Markt im europäischen Vergleich. Mit einem Marktrückgang von 6,5 Prozent im Jahr 2004, werden hier nur mehr rund 11,5 Mio. Fenstereinheiten verkauft. Alexander Schurian von InterConnection: „Eine Trendwende ist auch in den nächsten 2 Jahre ziemlich sicher auszuschließen.“
Die Wachstumsschere wird dabei gerade im regionalen Vergleich sehr weit geöffnet: Ostdeutschland entwickelt sich immer weiter nach unten und kann mit dem Westen und Süden Deutschlands nicht mithalten – gerade noch 14 Prozent aller Fenster werden im Osten verkauft. Bayern hingegen kann sich am erfolgreicheren österreichischen Nachbarn noch am ehesten orientieren und zeigt bereits im Jahr 2006 erstmals wieder Wachstumsraten. Dazu würden auch deutsche Fensterhersteller wie Bayerwald aus Süddeutschland nach Österreich drängen.
Was die Materialverteilung in Deutschland betrifft, ist das PVC mengenmäßig noch klar Materialgruppe Nr. 1. Aufstrebendstes Segment ist aber das Kombi-Fenster, das als einziges mit klar positiven Wachstumsraten aufwarten kann; besonders im Wohnbau wird das traditionelle Holzfenster sehr gerne durch das Holz-Alu-Fenster ersetzt.
Als „Insel der Seligen“ präsentiert sich Österreichs Fenstermarkt: 1,7 Prozent beträgt der Anstieg auf 2,58 Mio. Fenstereinheiten. „Erstmals wurden auch Preiserhöhungen in einem hohen Maße weitergegeben“, ergänzt Schurian. „2004 ist der Beginn einer längeren positiven Entwicklung, die der Fensterindustrie jährliche Wachstumsraten von 2 – 3 Prozent bis 2007 bescheren wird.Die Österreicher sind bereit, sich mit Bauvorhaben langfristig finanziell zu binden.“ Im Gegensatz zu Deutschland oder Italien wird der Markt hier von knapp einem halben Dutzend überregionaler Hersteller dominiert. Internorm erweiterte dabei mit dem Kauf von Topic, GIG, Novoferm und actual Fenstertechnik die Marken- und Produktpalette. Josko setzt auf eine Strategie als Vollanbieter. Daneben können einige „Local Heroes“ ihr Terrain bestens verteidigen.
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