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Die Tür zum Haus

Material, Design und Farbigkeit
Die Tür zum Haus

An der Haustür „scheiden sich die Geister“: Man schlägt jemandem die Tür vor der Nase zu oder setzt ihn vor die Tür oder man fällt selbst mit der Tür ins Haus. Der Haustür kommt in ihrer Funktion des Öffnens und Verschließens große Bedeutung zu. Dazu sollte man – wie Prof. Friedrich Schmuck* erläutert – wesentliche Grundregeln zum Design, Farbigkeit sowie zur Materialauswahl nicht außer acht lassen.

Zum Hauseingang gehört mehr als nur die Haustür.

Er beginnt mit der Wegführung zum Gebäude, wird fortgeführt in einer Treppenanlage, Stufe oder Schwelle, und endet ganz konkret im Vordach und der Haustür. „Auf die Haustür, auf die ganze Eingangssituation hat man immer größten Wert gelegt, solange es einem wichtig war, dem Fremden und dem Nachbarn zu zeigen, dass sie willkommen sind.“ (Dieter Wieland)
Die Haustür ist die Schnittstelle zwischen Innen- und Außenraum, zwischen öffentlichem und privatem Raum. In nicht privaten Gebäuden sind die Eingänge und Türanlagen heutzutage weitgehend transparent. Anders im Privathaus, wo solche Offenheit weniger erwünscht ist.
Im Privathaus hat die Haustür auch – anders als in heutigen öffentlichen Gebäuden –, repräsentative Funktion. Sie findet ihren Ausdruck in der Hochwertigkeit des Materials Holz, durch dekorative Elemente wie Zierleisten, farbige Gläser, wie auch immer geartete Figurationen von Glasausschnitten oder Aufdoppelungen oder auch durch Farbe und Farbauftrag.
Mögliche Farbigkeiten von Haustüren
Einfarbigkeit: Die wichtigste und am häufigsten angewandte Farbigkeit ist die Einfarbigkeit von Rahmen und Blatt. Eine einfarbige Tür erscheint mehrfarbig, wenn die Oberfläche der Tür durch Profilleisten reliefartig geformt ist und sich darauf Licht und Schattenmodulationen der Farbe bilden. Dabei gilt: Helle profilierte Türen erscheinen plastisch modelliert durch die Hell- Dunkelwerte von Licht und Schatten. Profilierte Türen mit dunkler, glänzender Oberfläche werden plastisch durchgeformt durch die im Glanz sichtbar werdenden Reflexlichter.
Die Einfarbigkeit sollte bei glatten, unprofilierten Türblättern durch eine Farbe geadelt werden, die eine besondere Ausstrahlung hat, z. B. durch ein – durch seine Intensität und warme dynamische Ausstrahlung – besonders schönes Rot mit der Anmutung einer wertvollen asiatischen Lackkunstarbeit.
Zwei- und Mehrfarbigkeit: Über die Einfarbigkeit hinaus kann eine Tür natürlich auch zwei- oder mehrfarbig angelegt werden, entsprechend den Elementen der Tür.
Typen von Farbkombinationen
  • 1. Bunt – Unbunt
  • 2. Bunt – Bunt: Ton-in-Ton
  • 3. Bunt – Bunt: Kontrastierend
Lasierend – Deckend: Die einfarbige Tür kann deckend oder lasierend gefasst werden. Die mehrfarbige Tür sollte entweder ganz mit deckenden Farben lackiert werden, oder mit deckenden Farben die kombiniert werden mit einer lasierenden Farbe oder gar mit zwei stark kontrastierenden lasierenden Farben.
Stilistische und farbliche Merkmale
Der Ausdruck des persönlichen Geschmacks des Bewohners oder Eigentümers und insofern auch seine Botschaft wer den „Fremden oder Nachbarn“ wohl erwartet, stellt sich dar in stilistischen und farblichen Merkmalen der Haustür.
Mögliche Charakteristiken können mit den folgenden Begriffen klassifiziert werden:
  • Tradition
  • Klassik
  • Modern
  • Postmodern
  • Trend
  • Natur
  • Weiß.
„Tradition“ weist Elemente auf von einfacher ländlicher Architektur und Handwerksarbeit des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Typisch sind Funktionalität, Einfachheit der Formen, Sparsamkeit im allenfalls verhaltenen barockisierenden Dekor.
Geeignete Farben: Oxidrot, Weinrot, Rotbraun, Dunkelbraun, Braun, Grau, Dunkelgrün, Grün, Dunkelblau.
Die Farben werden hauptsächlich einfarbig angewandt, häufig mit weißen oder schwarzen Fassungen der Rahmenleisten z. B. des Glasausschnitts.
„Klassik“ hat seine Vorbilder in den historischen Epochen, am stärksten im Klassizismus. Merkmale sind Strenge und Symmetrie, Großzügigkeit der Dimensionen und der Proportionen.
Geeignete Farben: Weiß, Hellgrau, Grau, Dunkelgrau, Schwarz, Oxidrot, Beige, Petrolgrau.
Die Farben werden einfarbig angewandt aber auch in Ton-in-Ton-Kombinationen, beides auch in Verbindung mit Schwarz, Weiß, Gold und Silber.
„Modern“ steht für all das, was durch die „Klassische Moderne“ wie De Stijl in Holland, Bauhaus, „Neues Bauen“ und Ulmer Schule in Deutschland bis heute geprägt ist. Es ist ausgezeichnet durch Funktionalität (in positivem Sinn) und durch eine allgemein gültige, klare Formen- und Materialsprache.
Geeignete Farben: Weiß, graue Farben, Schwarz, Hellgelb, Orange, Rot, Dunkelrot, Blau, Beige.
Anwendung der Farben: Alle Arten der Anwendung von der Einfarbigkeit über das Ton-in-Ton bis zu starken Farbtonkontrasten.
„Postmodern“ meint auch Antimodern und bezeichnet die Gegenbewegung zur klassischen Moderne, die eine Reaktion war auf die Banalisierung des Funktionalismus. Postmodern ist ungehemmter Umgang mit überflüssigen, häufig historisierenden dekorativen Versatzstücken.
Verwendete Farben: Weiß, Grau, Hellgelb, Apricot, Rosa, Türkis, Blau, Grün, Orange.
Anwendung der Farben: In gemäßigt, intensiv bunter Fülle häufig mit sozusagen „disharmonischen“ Farbklängen.
„Trend“ ist, was sich über das gewohnte Gegenwärtige hinaus als neue Entwicklung abzeichnet.
Verwendete Farben: Weiß, getöntes Grau, Rot, Orange, Gelb, Beige, Gelbgrün, Blau. Anwendung der Farben: Einfarbig und untereinander kombiniert.
„Natur“ steht für Holzfarben, seien sie lasierend oder deckend aufgetragen. Holztöne hat es an hölzernen Bauteilen immer gegeben: ergraut in Wind und Wetter, weil ungeschützt und unbehandelt, gebeizt, lasierend oder deckend lackiert. Bei der Behandlung von Oberflächen im Sinne von „Natur“, bleibt das Material mehr oder weniger stark und authentisch sichtbar, bzw. bei deckender Oberflächenbehandlung mit Holztönen stellt sich die Anmutung von Materialoberflächen ein. Zu verwendende Töne: Gelbliche bis rötliche, mitteldunkle bis dunkle, matte bis satte.
Anwendung der Farben: Möglich und häufig angewandt ist die Einfarbigkeit sowohl mit lasierenden wie auch mit deckenden Holztönen. Die deckenden Holztöne sollten nur auf offenporigen Oberflächen angewandt werden, weil durch die Porigkeit die Materialassoziation von Holz verstärkt wird, die bei deckenden Lackierungen natürlich etwas verloren geht. Möglich ist aber auch die Kombination von zwei Holztönen, zum Beispiel einem rötlichen und einem gelblichen. Auch möglich: Holztöne mit „freien“ nicht materialbezogenen Farben zu kombinieren.
„Weiß“ ist besonders die Farbe der Klassik, es spielt aber auch in der klassischen Moderne eine wichtige Rolle. Weiß ist nicht nur Weiß. Es umfasst eine große Farbenpalette unterschiedlichster Nuancierungen: Grell-hell bis gedämpft, warmtonig bis eisig-kalt, hart bis weich – wobei die grell-hellen und die eiskalten sicher nicht optimale Farben für Haustüren sind.
Übrigens: eine hellgraue Haustür erscheint in dunklen Fassaden weiß, – während eine rein weiße so weiß erscheinen würde, dass es dem Auge weh tut. Deshalb: in dunklen Fassaden eher gebrochen weiße bis hellgraue Haustüren verwenden.
Zu verwendende Töne: Gebrochen weiße – aber keine grünblauen, blauen, rötlich blauen, rötlichen.
Anwendung weißer Farben: Einfarbig und in Kombination mit farblich abgesetzten Leisten in Schwarz, Grau, Silber, Gold.
Die Oberflächen lackierter, hölzerner Türen
Je nach Holzart und je nach gewünschter Oberflächenqualität sind unterschiedliche Arten von Lackierung und deren Aufbau möglich. Jede Art hat ihre eigene Erscheinung:
  • a: gefüllt deckende Lackierung: Aussehen nicht materialhaft
  • b: ungefüllt offenporige, deckende Lackierung: wirkt durch Porigkeit materialhaft
  • c:: lasierende Lackierung: wirkt sehr stark materialhaft, besonders bei Holztönen
  • d: ungefüllt offenporige, deckende Lackierung von Holztönen, wirkt stark materialhaft.
Mögliche Kombinationen:
a und b, a und c, a und d.
Weniger gut: b und c, c und d.
Passt die Haustürfarbe zur Fassade?
Die Haustürfarbe richtet sich nach der Fassadenfarbe, nicht umgekehrt. Abstimmung tut not, da nicht jede für eine Haustür mögliche Farbe für jede gegebene Farbe einer Fassade geeignet ist.
Was sagen Türenhersteller zur Farbgestaltung?
Eine Untersuchung der Angebote von Farben an Türen von 25 Herstellern hat ergeben, dass bei keinem die Farbe wirklich als Marketinginstrument eingesetzt wird. Bei den einen ist sie notwendiges Übel, bei anderen ist sie Spaßnummer, nur bei wenigen ist sie ernst genommenes Gestaltungs- und Marketingelement.
Die zu geringe Bedeutung der Farbe von Haustüren wird durch die Tatsache belegt, dass die Basis der meisten Angebote von Türenfarben die Farbsammlung RAL- Classic ist, ein Farbenangebot, in dem wichtigste Farbbereiche nicht besetzt sind – es fehlen z. B. hellste und helle Farben aller Farbtonbereiche, aber auch warmtonige, graue und beige Farben.
Um diesem Manko des Fehlens eines ausreichenden Farbangebots insbesondere für Haustüren, aber auch für alle anderen hölzernen Bauteile abzuhelfen, hat Sikkens vom Autor eine Lackkollektion entwickeln lassen, in der neben den RAL-Classic-Farben als Ergänzung zu diesen 50 dort fehlende, wichtige Töne enthalten sind.
Sikkens hat außerdem – auch durch den Autor – eine Studie erarbeiten lassen zur Farbigkeit von Haustüren, die als 32-seitige Broschüre Interessenten zur Verfügung steht. Darin werden die hier aufgezeigten Themen behandelt und mit Bildern und über 60 detaillierten Entwürfen zur Farbigkeit von Haustüren illustriert.
Die Haustür und ihre Farbigkeit in der Zukunft
Die Haustür ist und bleibt ein wichtiges Element der Charakterisierung eines Hauses – sei es mit „barocker“, sei es in zurückhaltender, heutiger Formen- und Farbensprache.
An der Haustür wird Denkmalpflege praktiziert („Tradition“ und „Klassik“) und Avantgarde erprobt („Trend“). Wenn, wie oben beschrieben, die Haustürfarbe auf die Fassadenfarbe abgestimmt wird und Fassadenfarben modischen Vorlieben folgen, muss auch das Angebot von Farben und Farbigkeiten für die Haustür in Umfang und Qualität diesen Ansprüchen nach Differenzierung und Vielfalt genügen.
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Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
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