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Drunter und drüber

Flechten mit einem neuen Werkstoff
Drunter und drüber

Ein wenig war es wie Laufenlernen – eine neue Welt entdecken und jeder Schritt ein kleiner Erfolg. Eine Woche lang haben sich Studenten der Fachakademie für Holzgestaltung in Cham mit einem der ältesten Gewerke der Welt vertraut gemacht: mit dem Flechten und mit einem neuen Werkstoff – Salix.

Manch einer fühlte sich auch an seine Lehrlingszeit zurückerinnert, in der viele Arbeitsschritte aus Unsicherheit noch sehr langsam und zaghaft ausgeführt werden. Neben dem Erlernen von grundsätzlichen Fertigkeiten des Flechthandwerkes stand die Verwirklichung der jeweils eigenen Entwürfe im Vordergrund. Kein geringerer Ort als das Innovationszentrum des deutschen Flechthandwerks in Lichtenfels, stand ihnen dabei zur Verfügung.

Die Entwurfsbetreuung hatte Anton Preis von der Fachakademie für Holzgestaltung / Cham übernommen. Wenn auch im Vorfeld viele technische Details aus Unwissenheit über den Werkstoff und das Handwerk per Telefon oder Fax ergänzt, berichtigt oder gar über den Haufen geworfen werden mussten, so war die Woche im Innovationszentrum doch eine große Bereicherung. Jeder Student erkannte die Möglichkeit, seinen Fundus im handwerklichen Bereich aber vor allem auch im Entwurf von Möbeln und Räumen durch neue Materialien zu erweitern. Speziell im Möbelbau kam dies während der Woche zum Tragen und gemäß dem Leitspruch „Probieren geht über Studieren“ ging es nach einer kurzen Einweisung gleich an die Arbeit.
Manfred Janson, Schreinermeister und staatl. geprüfter Form- und Raumgestalter, und Korbflechtmeister Klaus Jacob trugen Sorge dafür, dass zu allen Zeiten genug Salix geschnitten und eingeweicht zur Verfügung stand und dass dies wiederum sachgemäß verarbeitet wurde.
Sachgemäß heißt, dass das Flechtband, bevor es verarbeitet wird, auf seine Bruchfestigkeit hin geprüft wird. Dies wiederum bedeutet, dass jedes einzelne Band, jeder einzelne cm dieser Bänder durch die Hand gleitet und über den Daumen gebogen wird. Wenn es dieser Belastung stand hält, taugt es für die weitere Verarbeitung. Außerdem ist es sehr wichtig, dass die eingeweichten Flechtbänder auch während der Verarbeitung ständig feucht gehalten werden und dass das unfertige Möbel gegebenenfalls über Nacht in eine Folie eingewickelt wird, um ein völliges Austrocknen zu verhindern.
Um den Flechtvorgang für das ungeübte Auge zu erleichtern und einen gleichmäßigen Verlauf des Flechtwerks zu garantieren, ist es außerdem ratsam, im Vorfeld jede Fläche, die bespannt werden soll, mit einem Plattenwerkstoff zu hinterlegen. Auf ihm wird der genaue Verlauf des Flechtwerks (Aufsteller, Geflecht) aufgezeichnet. Nach Fertigstellung kann die provisorisch hinterlegte Fläche entfernt werden. Was dann kommt, ist dem Tischlerhandwerk sehr ähnlich: Es muss geschliffen, kann gebeizt, gewachst, geölt oder lackiert werden. Was bleibt, ist – gemessen am geringen Querschnitt des Materials – ein sehr stabiles Möbel. Verblüffend und immer wieder erstaunlich ist aber vor allem die Leichtigkeit dieser aus Salix gefertigten Gegenstände.
Es war ein gelungener Austausch, das war das Fazit der Chamer Studenten am Ende dieses Workshops. Austausch von Technologie und Wissen des Innovationszentrums einerseits gegenüber Kreativität und Vielfalt der Studenten andererseits.
Dirk Frömchen
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