Der Gebäude-Energieausweis soll Transparenz schaffen, nicht Unsicherheit säen, so kommentiert Günther Volz, Vorstandssprecher der Bundesinitiative jetzt! Zukunftsorientierte Gebäudemodernisierung e. V., die aktuelle politische Diskussion zur geplanten Wahlfreiheit zwischen einem verbrauchs- oder bedarfsabhängigen Energieausweis für Gebäude. Gleichzeitig sieht er die erhofften Wachstumsimpulse für die Bauwirtschaft in Gefahr, sollte 2007 auch der Verbrauchs-Ausweis eingeführt werden. Allein aus dem Brennstoff-Verbrauch einer Immobilie sind konkrete Modernisierungsempfehlungen nicht ableitbar, die erhoffte Sanierungswelle im Altbaubestand kann so nicht ausgelöst werden, stellt Volz fest und unterstützt damit Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, der kürzlich gleichlautende Kritik geäußert hatte.
Die Bundesinitiative jetzt! setzt sich seit Jahren für die Einführung des bedarfsorientierten Gebäude-Energieausweises ein. Durch eine ingenieurtechnisch fundierte Berechnung und die Inaugenscheinnahme der Immobilie ermittelt der Fachmann den Energiebedarf eines Gebäudes. Nur so sind Gebäudeeigentümer und Verbraucher verlässlich über die energetische Qualität der Immobilie informiert, betont Volz. Zusätzlich böten die qualifizierten Modernisierungsvorschläge wichtige Impulse für Wachstum und Beschäftigung in Bauwirtschaft und Handwerk.
Die von der Bundesregierung anvisierte, zusätzliche verbrauchsorientierte Ausweisvariante, eine Art Energiepass light, ist hingegen für eine objektive Aussage über die Gebäude-Energieeffizienz ungeeignet, stellt er fest. Der Brennstoffbedarf eines Gebäudes würde auf Grundlage der Heizkostenrechnungen aus den letzten drei Jahren ermittelt. Diese einfache Verbrauchserhebung unterliegt dem individuellen Nutzungsverhalten.
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