Entgegenkommen

Alte, kranke und behinderte Menschen brauchen Hilfe in vielen Lebenslagen: auch ihre Wohnräume müssen entsprechend eingerichtet sein. Das gilt nicht nur für die Eingänge, Fahrstühle, Türen und die sanitäre Ausstattung, sondern auch für die Möbel in Küche und Schlafzimmer. Häfele bietet drei Beschlagsysteme an, bei denen die eingeschränkte Beweglichkeit des Benutzers durch die Beweglichkeit des Möbels ersetzt wird: eine Hebevorrichtung für Arbeitstische und Oberschränke in der Küche, einen elektrisch verstellbaren Lattenrost für das Bett und eine absenkbare Kleiderstange für den Schrank im Schlafzimmer.

Selbst einfache Handgriffe, an die sonst niemand einen Gedanken verschwendet, sind problematisch für Menschen, die in ihren Bewegungen behindert sind. Für jemand, der im Rollstuhl sitzt, ist es zum Beispiel schwierig, Kleidungsstücke aus einem hohen Schrank zu entnehmen. Der Garderobenlift von Häfele erleichtert das, indem er die Kleiderstange aus dem Schrank heraus nach unten schwenkt. Bewegt wird der Lift entweder mit einem Elektromotor oder manuell mit einem senkrecht hängenden Griffrohr. Die elektrische Version ist auch mit einer Fernbedienung erhältlich.

Mit dem Beschlag, der auch für Nichtbehinderte das Handling erleichtert, lassen sich obenliegende Fächer im Schrank vermeiden, an die man sonst nur mit Mühe herankommt: die Kleiderstange wird ganz zuoberst eingebaut, alle Fächer befinden sich darunter in Griffhöhe – ein entscheidender Vorteil besonders in Schränken mit über zwei Metern Höhe und in begehbaren Kleiderschränken. Hier kann der Stauraum anders und komfortabler aufgeteilt werden als bisher.

Den Standard-Kleiderlift mit zehn Kilogramm Tragkraft gibt es in drei Ausführungen für lichte Schrankbreiten von 450 mm bis 1150 mm. Eine stärkere Version mit fünfzehn Kilo Tragkraft ist für Breiten zwischen 870 und 1190 mm erhältlich. Der elektrisch betriebene Lift trägt 15 kg, Schrankbreite hier: 830 bis 1150 mm. Auch eine Miniversion ist lieferbar, bei der nur links oder rechts an einer Korpusinnenwand ein einzelner Schwenkarm eingebaut wird und die Kleiderstange nur 350 bis 450 mm lang ist. In diesem Fall beträgt die Tragkraft 5 kg. Schließlich gibt es denselben Lift noch für die Küche: statt Kleiderbügel hängen Vorratskörbe an der schwenkbaren Stange. In Oberschränke eingebaut erleichtert der Beschlag auch hier das Entnehmen des Inhalts: unzugängliche Stellen im Schrank gibt es nicht mehr. Die Tragkraft beträgt hier 7 kg, die Mindesteinbautiefe 300 mm und die lichte Breite 560 mm.

Die Pflegeversicherung unterstützt die häusliche Betreuung. Das Problem dabei: die Wohnung muß in eine Krankenstation umfunktioniert werden. Der Aufwand dafür kann beträchtlich sein, je nachdem, wie stark der Patient beeinträchtigt ist. Der Lattenrost „Sanomatic“ hilft, diesen Aufwand zu verringern: er kann in jedes vorhandene oder neu angeschaffte Bett eingesetzt werden und ersetzt ein teures Krankenbett. Der Buche-Schichtholzrahmen mit 26 Federholzleisten ist eingeteilt in fünf elektrisch verstellbare Liegezonen. Die Leisten sind in flexiblen Kautschuk-Kappen mit Unterfederung gelagert. Die unterstützende Wirkung ist im Mittelteil am stärksten, der Härtegrad jeder einzelnen Leiste ist verstellbar. Der Platzbedarf des Rostes nach unten, gemessen von der unteren Auflagekante des Bettes X beträgt nur 160 mm.

Die aufwendigere Version des Rostes, „Sanomatic Comfort“, ermöglicht zusätzlich das Anheben der gesamten Liegefläche um 350 mm. Das bedeutet eine bequeme Arbeitshöhe bei der Pflege eines liegenden Patienten. Auch das Aufstehen wird durch die größere Höhe erheblich erleichtert. Die Steuerung der Liegezonen besitzt eine Reset-Funktion: eine bestimmte Position kann gespeichert und per Knopfdruck schnell wieder eingestellt werden. Klemmschutz beim Verstellen des Bettes ist durch eine Zweihandbedienung gewährleistet. Der Platzbedarf nach unten beträgt bei dieser Version 260 mm. Beide Lattenroste sind für drei Matratzengrößen lieferbar: 90 x 190 cm, 90 x 200 cm und 100 x 200 cm.

Eine Erleichterung speziell für den Alltag im Rollstuhl ist das Hebesystem für Arbeitstische und Oberschränke. Mit ihm können die Arbeitsfläche in der Küche, einschließlich Spüle oder Herd, und auch die Oberschränke auf zwei Arten abgesenkt werden: entweder vertikal nach unten, parallel zur Wand oder diagonal nach vorne, weg von der Wand – dann sind in der unteren Position die Vorderkanten von Schrank und Arbeitsplatte bündig. Die elektrisch betriebene Hebevorrichtung besteht aus einem Aluminiumrahmen, der an der Wand montiert wird und beliebige Platten oder Korpusse trägt. Die Einbautiefe des Rahmens beträgt 40 mm. Die Bedienung erfolgt über Kippschalter, Folien-Tastschalter oder Hebel, kombinierbar mit einer Infrarot-Fernbedienung. Arbeitstisch und Hochschrank sind entweder an einem einzigen oder an zwei getrennten Rahmen montiert, so daß die Teile sich entweder gleichzeitig oder getrennt bewegen lassen. Auch für die Sicherheit des Benutzers ist gesorgt: Klemmschutzvorrichtungen verhindern Verletzungen. Die Hubhöhe für Arbeitsplatten beträgt 250 mm: von 690 mm bis 940 mm. Für den Wasseranschluß von Spülbecken können flexible Schläuche mitbestellt werden. Die Hubhöhe für Oberschränke beträgt, wenn sie getrennt bewegt werden, 300 mm bei der vertikalen und 350 mm bei der diagonalen Ausführung. Die mögliche Länge der Arbeitstische reicht von 600 bis 2600 mm, die Breite der Oberschränke von 600 bis 1400 mm, ihre Höhe von 700 bis 800 mm.

All diese Systeme tragen dazu bei, daß der Tischler und Schreiner mehr und einfacher als bisher Kranken- und Pflegeeinrichtungen anbieten kann. Sie erhöhen die Qualität dieser Einrichtungen und ermöglichen es dem Handwerk, an einem Markt teilzunehmen, der in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird: Möbel für die häusliche Pflege. n