Eine strenge Form-gebung und eine klare Gliederung kennzeichnen das Meisterstück von Michael Mayer. Der Geschirrschrank in amerikanischem Kirschbaum hat zwei Türen mit einer quadratischen Einteilung der Sprossen. Das zurückgesetzte Fries in der Mitte hat die gleiche Breite wie ein Sprossenfeld, wobei das quer laufende Furnier als Akzentuierung eingesetzt wurde. Störend wirken hier leider die Griffe – eine seitliche Griffmulde im Türrahmen hätte die Funktion ebenso und fast unsichtbar erfüllt.
Ein interessantes Detail kennzeichnen die Konstruktion der Sprossentüren: Der Sprossenrahmen der Türen sitzt mit Abstand vor dem Glas und das Glas hat einen separaten Rahmen. Dies hat folgende Vorteile: Zum einen konnte der Sprossenrahmen relativ schlank ausgebildet werden – Glasstäbe sind ja nicht nötig. Zum anderen ergibt sich durch den Abstand ein reizvolles Wechselspiel von Licht und Schatten auf dem satinierten Glas.
Die durchgehende Glasscheibe wird in einem Rahmen gehalten und kann zum Reinigen leicht herausgenommen werden. Damit man dazu kein Werkzeug verwenden muss, wird dieser Rahmen nur mit Rändelschrauben gehalten, die von Hand zu öffnen sind.
Das Meisterstück entstand an der Meisterschule Tübingen.
BM-Fotos: Frank Herrmann
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