Zum Abschluss seiner Ausbildung an der Friedrich-Schlick-Fachschule für Glas-, Fenster- und Fassadenbau in Karlsruhe e.V., fertigte Harry Nagel als Meisterstück eine nichtalltägliche Hauseingangstüranlage, die als Visitenkarte des Hauses durch ein ansprechendes Design überzeugt.
Die Aufgabenstellung für die Anfertigung dieses Meisterstücks forderte u. a. einen Skizzenentwurf, eine Vorkalkulation mit Arbeitszeiten, Materialliste, Statik, k-Wert-Berechnung und die Berechnung des Trägheitsmomentes.
Bei der Planung der modernen Hauseingangstüranlage legte er besonderen Wert auf Transparenz, Großzügigkeit und klare Formen. Er wollte einen lichtdurchfluteten Raum schaffen, indem sich die Anlage durch eine hohe Funktionalität auszeichnen sollte. Des weiteren sollte eine Klingelanlage integriert und ein Fenster zur Belüftung des Hauseingangbereiches vorhanden sein.
Bei der Materialwahl entschied er sich für Aluminium und wählte das System Schüco Royal S 65 für die Blend- und Flügelrahmen, die farbig (RAL-Farben 9006 und 7011) beschichtet wurden. Aus Sicherheitsgründen kam ein Schwenkriegel-Bolzenschloss zum Einsatz.
Um die bei der Planung festgelegten Aspekte der Großzügigkeit und Transparenz zu erreichen, entstand die Idee, dass ein Fenster in die Glasscheibe eingebaut werden sollte. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen, wie sich herausstellte. So entstand eine Haustüranlage mit dem Außenmaß von 3200 mm Breite und einer Höhe von 2300 mm. Die Breite der Türrahmen ist 1100 mm, das Fensteraußenmaß beträgt 1600 mm und die dazwischen angeordnete, dreieckförmige Alu-Blechfassade ist 540 mm breit.
In die große Scheibe wurde– ohne störende Pfosten und Riegel – ein Kipp/Dreh-Fenster integriert. Als Glas kam bei der großen Scheibe aus statischen Gründen ein 8/16/8 2x ESG-Glas zum Einsatz, wobei der Hersteller eine Garantie für die Scheibe aus verständlichen Gründen ablehnte. Die Glasscheiben in der Hauseingangstür und im Kipp/Dreh-Fenster bestehen aus 8/16/8 1x VSG-Glas.
Da die Anlage in ein Gebäude eingebaut werden sollte, indem Privaträume und Bürobereich nebeneinander liegen, wurde eine ausgefeilte Elektronikanlage in das Fassadenteil integriert. Es beinhaltet ein Bewegungsmelder-Modul, ein Kamera-Modul, ein Türlautsprecher, zwei Klingeltasten, ein Lichtschalter, eine Hausnummer, ein Codeschloss-Modul und ein Schloss-Modul. Für den Innenbereich sollten beliebig viele Telefone und Monitore verwendet werden können, damit die Anlage aus verschiedenen Bereichen des Hauses genutzt werden kann. Folgende Überlegungen waren bei der Planung maßgebend: Der Bewegungsmelder schaltet das Licht ein, erhellt den Eingangsbereich in der Dunkelheit und so können die Besucher mit der Kamera erkannt werden.
Aus diesem Grund wurde auch eine dreieckige Fassadenform mit 45° Ausrichtung gewählt. Damit ist die Elektronikanlage optimal in Richtung Besucher ausgerichtet und führt somit zu einer hohen Funktionalität. Die Oberseite der Alu-Blechfassade ist abgeschrägt, um einen Selbstreinigungseffekt zu erreichen. Um die Symmetrie zu erhalten und Schutzecken zu vermeiden, wurde auch die Unterseite abgeschrägt.
Die Dämmung im Fassadenbereich sollte sich dabei auf einen k-Wert von 0,46 W/m²K belaufen. Die gesamte Verglasung hat einen k-Wert von 1,1W/m²K.
Die Eingangstür verfügt über eine absenkbare Türdichtung, um den Eingangsbereich eben-erdig zu halten. o
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