Die Aussichten für westeuropäische Fenster- und Fassadenbauer sind günstig. 1997 erhöhte sich der Absatz um 2 % auf 77,8 Mio. Fenstereinheiten. Und für dieses Jahr wird eine Steigerung auf 78,9 Millionen Fenstereinheiten erwartet.
„In Westeuropa bewegen sich die Fenstermärkte auf einem stabilen und hohen Niveau. Mit rund 85 000 Beschäftigten und einem Umsatz von knapp 17 Milliarden DM in 1997 ist Deutschland der größte europäische Fenstermarkt“, erklärte Alfons Schneider, Präsident der Föderation Europäischer Fenster- und Fassadenhersteller-Verbände (FAECF), anläßlich der glasstec in Düsseldorf.
„In Osteuropa sind die meisten nationalen Fenstermärkte im Aufbruch und werden langfristig stark expandieren.“ Starke Impulse gehen von der Modernisierung und Sanierung aus. Die Modernisierung gewinne aber auch in Gesamt-Europa immer mehr an Bedeutung. Mittlerweile werden über die Hälfte aller europäischen Fenster in Altbauten montiert. In Deutschland liegt der Anteil des Altbaus bei 60 %.
1997 wurden in Europa 83,5 Millionen Fenstereinheiten abgesetzt, davon der Löwenanteil in Westeuropa. In Deutschland wurden 24,3 Mio. Fenstereinheiten hergestellt, in Großbritannien 12,6, in Spanien 10,7 und in Frankreich 8,9 Mio.
In den osteuropäischen Ländern wächst der Fenstermarkt derzeit am stärksten, jedoch bei einem noch sehr geringen Marktvolumen von 5,7 Mio. Fenstereinheiten in 1997. Die größten osteuropäischen Fenstermärkte sind Polen mit 1,7 Mio. und die Tschechei mit 1,8 Mio. Da die Modernisierung und Sanierung von Gebäuden über Jahrzehnte vernachlässigt wurden, ergeben sich große Wachstumschancen für alle osteuropäischen Märkte.
Bei den Rahmenmaterialien setzt sich auch in Osteuropa aufgrund des großen Modernisierungsvolumens das Kunststoffenster zunehmend durch. In Deutschland, Österreich, Großbritannien und Irland waren 1997 über die Hälfte aller Fenster aus Kunststoff. Holzfenster dominieren dagegen in der Schweiz, Italien, den Benelux-Staaten, Skandinavien und Osteuropa. Kunststoffenster hatten 1997 in Europa einen Anteil von 36,4 %, Holzfenster von 33,3 % und Aluminium- Fenster von 30,3 %. Kunststoffenster können ihren Anteil in diesem Jahr auf 36,9 % ausbauen, während Holz und Aluminium Anteile verloren. Im energie- und kostensparenden Bauen spielen Fenster und Fassaden eine Schlüsselrolle. Die FAECF beurteilt die Zukunft der Branche deshalb positiv. So können Fassaden die solare Energietechnik und Teile der Haustechnik aufnehmen. Doppelte Fassaden ermöglichen eine weitgehend natürliche Belüftung von Hochhäusern. Das entlastet Klimaanlagen und bringt Energieeinsparungen, die die Betriebskosten von Gebäuden deutlich reduzieren. Im ökologischen Bauen bevorzugen viele Bauherren deshalb Fassaden aus Aluminium und Glas. n
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