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Fenstermarkt stagniert

Fensterbranche: Beschleunigter Konzentrationsprozess
Fenstermarkt stagniert

1999 verringerte sich der Absatz von Fenstern aufgrund der Krise am Bau um 3,6 %. In diesem und im nächsten Jahr erwartet der Verband der Fenster- und Fassadenhersteller e.V. nach neuesten Marktdaten eine Stagnation bei knapp 22 Mio. Fenstereinheiten. Wachstumsimpulse verspricht sich der Frankfurter Verband aus der Verbesserung des Klimaschutzes in privaten Haushalten.

Da die meisten Fenster in Altbauten montiert werden, wirke sich die negative Entwicklung in der Baubranche aber nicht ganz so stark auf den Fenstermarkt aus: “Unsere Branche mit rund 80 000 Beschäftigten bewegt sich weiterhin auf einem hohem Niveau. Die aktuellen Versorgungsengpässe bei Floatglas und einigen Spezialgläsern sowie die erhöhten Rohstoffpreise bei Aluminium, Stahl und PVC zwingen zu erheblichen Preiserhöhungen”, erklärte Karl Heinz Herbert, Geschäftsführer des Verbandes.

Im letzten Jahr setzten die rund 9450 Fenster- und Fassadenbetriebe mit 21,8 Mio. Fenstereinheiten rund 16,8 Mrd. DM um. In den neunziger Jahren hat sich der Konzentrationsprozess beschleunigt. Seit 1993 hat sich die Zahl der Fensterbaubetriebe um 1640 verringert, da Kapazitäten abgebaut wurden und insbesondere Betriebe mit einem Jahresumsatz von bis zu einer Million DM aus dem Markt verschwunden sind. Insgesamt sei die Branche von einem Strukturwandel geprägt. Viele kleinere Betriebe im Handwerk würden ihre Fertigung auflösen und Vertriebs- und Montageaufgaben übernehmen. Zahlreiche Betriebsaufgaben und Konkurse habe es gerade auch wieder in den letzten Monaten gegeben. Herbert spricht in diesem Zusammenhang von einer regelrechten Konkurswelle. Er rechnet mit einer weiteren Selektion und Marktbereinigung in Richtung “Qualität und Leistungsfähigkeit”.
94 % aller Fensterbetriebe bezeichnen sich als Handwerksbetriebe, die durchschnittlich acht Personen beschäftigen, und 6 % als Industriebetriebe, die durchschnittlich 116 Personen beschäftigen. 67 % aller Fensterbetriebe sind kleine Handwerksbetriebe mit weniger als zehn Beschäftigten und einem Jahresumsatz von unter einer Mio. DM. 22 % aller Branchenbetriebe sind Firmen mit einem Jahresumsatz von 1 bis 2,5 Mio. DM. 16 % des Branchenumsatzes wird in Betrieben mit 2,5 bis 5 Mio. DM erwirtschaftet und 26 % in Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz von 5 bis 10 Mio. DM.
Fensterbetriebe vertreiben ihre Produkte überwiegend in Deutschland. Nur 2,5 % der Betriebe exportieren ins benachbarte Ausland. Handwerklich geprägte Fenster- und Fassadenbetriebe zeichnen sich durch einen starken Regionalbezug aus. Etwa 15 % aller Betriebe produzieren neben Fenstern noch andere Bauelemente wie Türen, Rollläden, Wintergärten, Brandschutzelemente usw.
1999 verringerte sich der Fenstermarkt im westdeutschen Neubau um 1 % und im Altbau um 1,6 %. Aufgrund auslaufender Förderprogramme reduzierte sich der Absatz im ostdeutschen Neubau jedoch um 19,4 % im Vergleich zum Vorjahr und im Altbau um 4,6 %. Der Markt für Modernisierung und Sanierung, ein ehemaliger Wachstumsträger der Branche, schrumpfte 1999 um 3,7 %. Für das Jahr 2000 und 2001 wird in diesem Segment eine Stagnation erwartet. Der ostdeutsche Fenstermarkt dürfte in diesem Jahr im Neubau um 7 % schrumpfen und im Altbau um 4 %. In Westdeutschland wird mit positiven Impulsen aus dem Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern, aber auch von gewerblichen Betriebsgebäuden gerechnet.
Kunststofffenster erreichten 1999 einen Marktanteil von 55,3 %, Holzfenster von 24,9 % und Fenster aus Holz und Aluminium von 3,5 %. Rund 66 % aller Fensterbetriebe haben sich auf ein Rahmenmaterial spezialisiert. Die anderen Betriebe verarbeiten mindestens zwei Materialien. Häufig werden neben Holz- auch Kunststoff- und Holz-Aluminiumfenster hergestellt.
“Die neue Energieeinsparverordnung und der Trend zur Integration von Fenstern und Fassaden in die Haustechnik werden den Fenstermarkt beleben. Wir erwarten von der Bundesregierung auch weitere Schritte, um den Wohnungsbestand energetisch zu verbessern und den Klimaschutz zu fördern. Mittelfristig wird der Fenster- und Fassadenmarkt deshalb wieder wachsen”, so Karl Heinz Herbert. So auch in den neuen Bundesländern, wo nach wie vor rund 60 % der Fenster renovierungsbedürftig sind.
Fachabteilung “Systempartner” gegründet
Mit der neuen Fachabteilung “Sys-tempartner” öffnet sich der Verband der Fenster- und Fassadenhersteller den Kreisen der Zulieferindustrie. Mitglied in dieser Fachgruppe können alle Zulieferanten der Fensterbranche vom Beschlägehersteller über den Sys-temanbieter bis hin zum Maschinenhersteller werden. Damit trägt der Verband der wachsenden Bedeutung des “Systemdenkens”, des gewünschten Dialogs und der nötigen Zusammenarbeit unter Einbeziehung aller an Fenstern und Fassaden beteiligten Branchen und Wirtschaftsgruppen Rechnung.
Gütegemeinschaften geöffnet
Die Mitgliedschaft in den RAL-Gütegemeinschaften Fenster stehen nunmehr auch ausländischen Fenster- und Fassadenherstellern offen. Erste ausländische Firmen aus Österreich und Italien sind bereits Mitglied.
Eine Öffnung ganz anderer Art ist ebenfalls Realität: In der Gütegemeinschaft Holzfenster sind jetzt auch Lack- und Lasurhersteller als Mitglieder vertreten. Beschichtungsmaterialien und Lackierverfahren können dadurch noch besser in den Gütesicherungsprozess bei Holzfenstern einbezogen werden. Dieser Schritt darf auch als eine Folge und Konsequenz aus den vielfältigen und zersplitterten Qualitätsinitiativen in der Branche gewertet werden. o
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