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Flexibilität auf die Spitze getrieben

Vollsortimenter Schenk Fenster GmbH
Flexibilität auf die Spitze getrieben

Individuelle Vielfalt aus allen Rahmenwerkstoffen ist die Stärke der Schenk Fenster GmbH. In der Holzfenster- und Haustürenfertigung ist das flexible Firmenkonzept mit einer maßgeschneiderten Fertigungsanlage umgesetzt, die den Sonderauftrag praktisch zum Standard macht: Intelligente Steuerungstechnologie im Zusammenspiel mit Branchensoftware und ausgeklügelter Werkzeugsystematik leisten automatisierte Komplettbearbeitung in Losgröße 1.

Herbert Schenk ist mittendrin im Tagesgeschäft. Der gerade per Telefon avisierte Großauftrag passt haarscharf zur Frage nach der Geschäftslage: “Fenster für 45 Fertighäuser”, erklärt der Firmenchef schmunzelnd.

Trotz miserabler Marktlage verzeichnet Schenk Fenster in Boxberg- Unterschüpf, unweit von Bad Mergentheim, immer noch Zuwächse. Das über 50-jährige, in zweiter Generation geführte Unternehmen wuchs aus kleinsten Anfängen einer Bau- und Möbelschreinerei zum leistungsfähigen Fensterspezialisten. Nach der Aussiedlung 1985 entstand eine Fertigungshalle nach der anderen. Heute beschäftigt die Schenk Fenster GmbH 90 Mitarbeiter in zwei Betrieben auf insgesamt 7000 m² und erzielt einen Jahresumsatz von rund 22 Mio. Mark.
Den Markterfolg führt Herbert Schenk auf seine seit Jahren verfolgten Strategien zurück. Besonders die vor sechs Jahren getroffene Entscheidung für eine komplette Angebotspalette, habe das Unternehmen nach vorne gebracht. Schenk produziert heute Fenster und Haustüren aus allen Rahmenwerkstoffen. Am Standort Unterschüpf werden Holz-, Holz-Aluminium und Kunststoff-Fenster (Systeme: Salamander und Dimex/Accord), im Werk Schweigern, Bauelemente aus Aluminium (System Schüco) hergestellt.
Die Entwicklung der Offerte “Alles aus einer Hand” verlief parallel mit dem Aufbau eines überregionalen Vertriebs, an dessen Beginn die Belieferung von Schreiner- und Glaserkollegen stand. Heute kann sich Schenk auf eine, wie er sagt, “gesunde und schlanke” Vertriebsstruktur stützen. Acht freie, ausschließlich für Schenk aktive Vertreter, beraten und bedienen in einem Radius von rund 250 km insgesamt 350 Partner größtenteils aus dem Schreiner- und Fensterbauhandwerk.
Schenk trifft offensichtlich nicht nur deren Sprache, sondern kann den Kollegen Leistungen bieten, womit sich die Großen oftmals schwer tun. Dazu gehören Schnelligkeit, Flexibilität und unbürokratische Auftragsabwicklung. Schenk: “Wenn ein Kollege in drei Tagen zwei Fenster braucht, dann können wir das realisieren!”
Die jetzt erreichte Betriebsgröße sei noch überschaubar und ermögliche hohe Produktivität auf geringer Fläche und ohne verwaltungstechnischen Wasserkopf.
Mit dem Finish verkaufen
Ein rundes Drittel des Umsatzes erzielt das Unternehmen mit Fenster und Haustüren aus Holz und Holz-Alu. Großen Wert legt Schenk auf hohe Qualität, die sich u. a. in einer sorgfältig ausgeführten Oberflächenbeschichtung zeigt: “Mit dem Finish verkaufen wir Holzfenster!” Entsprechend aufwendig ist der 4fach Lackaufbau mit Zwischenschliff nach der Grundierung. Farbvielfalt gewährleistet eine eigene Farbmischanlage für die Holzschutz- und Beschichtungsprodukte von Remmers.
Qualitäts- und Rationalisierungseffekte werden zudem mit einer Schenk’schen Eigenentwicklung erzielt. Die überfälzten, komplett vorgefertigten “Glashalterahmen” sowie Sprossenrahmen werden mit Spezialklammern in den Flügelrahmen geklemmt und in einem Arbeitsschritt mit dem Flügel lackiert. Für Sprossen und Glasleisten kann dadurch ein Teil des “Oversprays” geschickt genutzt werden. Diesen materialsparenden Praxistipp gibt Herbert Schenk gern auch an Kollegen weiter. Die dafür erforderlichen Spezialklammern können interessierte Fensterbauer bei ihm nachfragen.
Zum Qualitätsdenken gehört weiter die Auswahl der überwiegend eingesetzten, lamellierten Kanteln. Jedes zugeschnittene Rahmenteil wird unter Halogenbeleuchtung auf Holzfehler kontrolliert. Mehr noch: Bei transparentfarbiger Ausführung werden die Rahmen gezielt nach Maserung und Farbe zusammengestellt.
Vielfalt in Losgröße 1
Der Wunsch nach automatisierter Flexibilität stand im Vordergrund der jüngsten Großinvestition für die Holzfenster- und Türenfertigung. Gemeinsam mit den Spezialisten aus dem Hause Weinig entstand ein Produktionskonzept, das die flexible Komplettbearbeitung sozusagen auf die Spitze treibt. Die Bezeichnung “UC-Matic mit vollautomatischer Schrägfensterbearbeitung und mit integriertem Bohr- und Fräsbearbeitungszentrum” lässt erahnen, was dieser Alleskönner auf der Basis hochentwickelter Steuerungstechnik und Logistik zu leisten vermag.
Um es vorweg zu nehmen: Mehr als zehn Konstruktionssysteme für Fenster und Türen können ohne jeglichen Werkzeugwechsel in gemischter Abfolge komplett spanabhebend bearbeitet werden. Intelligentes Werkzeugsplitting spielt dabei eine entscheidende Rolle:
• IV 68 mit 4 und 12 mm Falzluft
• IV 73 mit 4 und 12 mm Falzluft
• Passivhaus-Holzfenster mit 96 mm Bautiefe
• Verbundfenster
• 2 verschiedene Holz-Alu-Systeme
• Haustüren mit Einfach- und Doppelfalz
• Hebeschiebetüren.
Multipliziert mit z. B. Standard-, Stil- und Stulpfensterausführungen, rechnet Herbert Schenk vor, ergeben sich rund 40 Fenster- und Türenvarianten, die auf der neuen Anlage im automatisierten Durchlauf bearbeitet werden können. Diese extreme Fertigungsvielfalt lohnt den Blick auf die Funktionen und Abläufe.
Paternoster: Eine der zahlreichen Besonderheiten ist die vollautomatische Beschickung der Anlage über einen Paternoster, der sich die Rahmenhölzer aus den Fächern eines 80 Teile fassenden Positionswagens holt. Dort sind die Rahmenhölzer bereits fensterweise vorsortiert.
Vierseitenhobeln: Automatische Krümmungsmessung der Kanteln, automatische Einstellung der Spanabnahme beim Abrichten und die Glasleistenaustrennung sind die Funktionen am Vierseiten-Hobelautomat.
Querbearbeitung: Die längenunabhängige Querbearbeitung auf dem Anlagenmodul Unitec 10 ist eine der Schlüsselpositionen für die große Universalität der Anlage.
Dafür sorgt an erster Stelle die integrierte, vollautomatische Schrägfensterbearbeitung von ± 60 Grad. Der achsengesteuerte Spannwagen übernimmt die Rahmenhölzer (bei geraden Teilen paarweise) und führt sie durch die stirnseitige Bearbeitung. Nach einem Drehvorgang folgt das Schlitzen oder Zapfen des zweiten Kantelendes.
Beim Schlitzen und Zapfen von Schrägteilen übernimmt der Spannwagen die Herstellung der Schräge: die Werkzeugspindel bleibt fix, das Werkstück wird vom Spannwagen entsprechend des Winkels NC-gesteuert nach außen gezogen.
Weitere Garanten für universellen Einsatz sind die beiden axial NC-gesteuerten Zapf- und Schlitzspindeln mit jeweils 640 mm Aufspannlänge. Bei deren Bestückung haben die Werkzeugspezialisten von Oertli ganze Arbeit geleistet. Nur durch gezieltes Profil-Splitting der wincut-Werkzeuge konnte die große Bearbeitungsvielfalt für eine so hohe Zahl unterschiedlicher Fenster- und Haustürsysteme erzielt werden.
Weitere Merkmale der Querbearbeitung:
• Mitlaufendes Konterholz
• Die Bearbeitung erfolgt an der vollen Kantel, d. h. geringere Ausrissgefahr.
Bohren und Fräsen: Nächste Station im Fertigungsdurchlauf ist das CNC-gesteuerte Bohr- und Fräsbearbeitungszentrum B 500 der Firma Koch, Leopoldshöhe. Die Ausstattung dieser Anlagenkomponente ist nicht weniger universell als die anderen Bearbeitungsstationen. Die B 500 leistet sämtliche Bohr- und Fräsbearbeitungen an Rahmenteilen. Die Längsbearbeitung reicht dabei vom Topfbandbohren bis hin zur Schlosskastenausfräsung an Haustürfriesen. Bei der abschließenden Querbearbeitung in der B 500 sind die Vorgänge stirnseitiges Dübelbohren, Beleimen und Dübeleintreiben integriert.
Längsprofilieren: Abschließender Fertigungsschritt ist im Falle Schenk die Innen- und Außenprofilierung auf dem CNC-gesteuerten Profilierautomat Univar 10. Drei axial und radial NC-gesteuerte Profilierspindeln mit 400 mm Aufspannlänge sowie vier weitere Fräsaggregate sorgen mit den entsprechenden Werkzeugen von Oertli für Vielfalt bei der Längsprofilierung. Am Auslauf werden die Teile über einen Tintenstrahldrucker für die Identifikation an der Rahmenpresse gekennzeichnet.
Umfälzen eingespart
Mit der Zielsetzung der Komplettbearbeitung und der großzügigen Ausstattung des Profilierautomaten Univar 10 verbindet sich eine Option, die in der Schenk’schen Fertigung in erster Linie für Holz-Alufenster eingesetzt wird. Die Möglichkeit des Außenprofilierens am Rahmeneinzelteil bringt einen erheblichen Einspareffekt: Das Umfälzen nach der Rahmenverleimung kann entfallen. Werden Teile innen- und außenprofiliert bilden das Maschinenduo B 500 und Univar einen zweiten, abgekürzten Durchlaufzyklus. Die Teile werden in diesem Fall nach dem Profilierautomat gewendet und wieder direkt in die Bohr- und Fräsbearbeitung geschleust, dort an ihrer zweiten Längs- und Stirnseite bearbeitet und anschließend auf der zweiten Seite längsprofiliert.
Herbert Schenk stellt in diesem Zusammenhang die hohe Präzision der gesamten spanabhebenden Bearbeitung heraus: “Die Passung an der Rahmenecke ist absolut präzise.”
In Boxberg-Unterschüpf wird auf weitere Merkmale der neuen Anlage hingewiesen:
• Integrierte Sprossen- und Kreuzsprossentechnik
• Praxisgerecht gelöst ist die oft problematische Nachfertigung von fehlerhaften Teilen. Diese können während oder nach dem Durchlauf einer Kommission über die Eingabe der Teilenummer gefertigt werden.
Große Rationalisierungseffekte
Die maßgeschneiderte UC-matic Fertigungsanlage, resümiert Herbert Schenk, habe als schlüssiges Gesamtpaket überzeugen können. Das hochentwickelte Steuerungskonzept im Zusammenspiel mit der direkten Generierung der Maschinendaten über die FenOffice-Software von ProLogic und das intelligente Werkzeugsplitting seien die wichtigsten Faktoren für seine Entscheidung gewesen. Weinig fungierte dabei als Komplettanbieter einschließlich der Verantwortung für Software und Werkzeugsysteme.
Die hohe Flexibilität der Anlage war eine Grundvoraussetzung: “Ohne die Möglichkeiten der Sonder- und Schrägbearbeitung hätte ich nicht investiert. Die Kapazität mit 120 Einheiten pro Schicht war nicht die ausschlaggebende Größe. Nach Bedarf können wir jederzeit eine zweite Schicht fahren.”
Einschließlich der Vorsortierung in den Paternoster und der direkt zugeordneten Rahmenverleimung wird die Anlage von nur zwei Fachkräften geführt. Die Fakten der betriebswirtschaftlichen Seite können sich damit sehen lassen. Herbert Schenk vermittelt dazu die wichtigsten Bezugsgrößen: “Durch die Integration aller Fenster- und Haustür-Profilsysteme und sämtlicher spanabhebenden Bearbeitungen, einschließlich Bohren und Fräsen, konnten unterm Strich 6 – 7 Fachkräfte eingespart werden.”
Manfred Maier
Kontakt:
Schenk Fenster GmbH
Unterschüpfer Straße 38
97944 Boxberg-Unterschüpf
Tel 0 79 30/92 92-0
Fax ~/92 92-50
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