Die aktuelle Geschäftslage beurteilen die knapp 3600 von Creditreform befragten Handwerksbetriebe deutlich besser als noch 2005: 29,1 Prozent vergaben die Noten sehr gut und gut – im Frühjahr 2005 waren es lediglich 20,4 Prozent. Und nur noch 13,4 Prozent urteilen mit mangelhaft oder ungenügend – das entspricht einem Rückgang um 6,6 Prozentpunkte. Auch die Umsatzsituation verzeichnet eine klare Verbesserung, allerdings nicht so deutlich wie die Geschäftslage. Mehr als jedes vierte Unternehmen (25,8 %) konnte seinen Umsatz innerhalb des letzten Jahres steigern. Noch immer überwiegt aber die Zahl der Handwerksunternehmen, die Umsatzeinbußen verkraften müssen. Aufgrund der anziehenden Preise für Energie und im Großhandel verbuchten 66,1 Prozent (Vorjahr: 68,1 %) der Unternehmen steigende Bezugspreise.
Die Personalsituation im deutschen Handwerk hat sich im Verlauf des letzten Jahres zwar verbessert, befindet sich aber nach wie vor im roten Bereich: 18,6 Prozent der Befragten haben ihren Personalbestand aufgestockt (14,6 %) und 28,7 Prozent mussten sich von Mitarbeitern trennen. Die Umsatzerwartungen im deutschen Handwerk sind von Optimismus geprägt: 26,1 Prozent der Befragten rechnen im kommenden halben Jahr mit Umsatzsteigerungen, das sind 7,3 Prozentpunkte mehr als 2005. Mit Umsatzrückgängen rechnen noch 15,8 Prozent. Die Saldenkennziffer der Umsatzerwartungen liegt aktuell bei 10,3 Prozent und damit so hoch wie in den letzten neun Jahren nicht – selbst im Boomjahr 2000 waren es nur 7,8 Prozent.
Auch die künftige Preisgestaltung zeigt nach oben: 27,5 Prozent der Handwerker wollen ihre Angebotspreise anheben (Vorjahr: 23,2 Prozent), und nur noch 12,5 Prozent werden sie senken.
Creditreform veröffentlicht aktuellen Wirtschaftsindikator: Der Wirtschaftsindikator wird jedes Quartal bestimmt und in einem Bericht veröffentlicht. Der Bericht für das erste Quartal 2006 ist jetzt erschienen. Darin enthalten sind der zusammenfassende Indikator für die Gesamtwirtschaft sowie separate Indizes wie z. B. für das Baugewerbe. Die Quartalsberichte kosten 9 Euro und können im Jahresabonnement bestellt werden unter Creditreform Wirtschaftsforschung, Tel 02131 109-1113.
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