Nach einer Wachstumsphase in den Vorjahren meldet die Interpane Gruppe im Geschäftsjahr 2003 leicht rückläufigen Absatz für veredeltes Glas (- 1,1 %). Dagegen steigen die Erlöse der Interpane Produktionsstätten um 3,8 Prozent. Das Betriebsergebnis bezeichnete Vorstandsvorsitzender Bernd Kramer in der Jahrespressekonferenz in Stuttgart in Anbetracht des äußerst schwierigen Umfelds als „zufriedenstellend“. Nach seinen Ausführungen sinkt das Ergebnis vor Zinsen, AfA und Steuern (EBITDA) ebenso wie Cash-Flow und Konzern-Jahresüberschuss. Das schlechtere Ergebnis (5,3 Mio. Euro, Vj. 7,2 Mio. Euro) sei zudem Folge des unerbittlichen Wettbewerbs, der vermehrt über den Preis ausgetragen wird. Dennoch habe Interpane seine Marktposition in Deutschland insgesamt stabilisiert – in Europa sogar verstärkt. Die Mitarbeiterzahl steigt gruppenweit im Jahresdurchschnitt auf 1020 (+ 5%), so der Vorstandsvorsitzende.
Die zwölf Interpane-Produktionsbetriebe in Deutschland, Frankreich und Österreich erwirtschafteten 2003 einen Produktionsumsatz von rund 220 Mio. Euro (Vj. 212 Mio. Euro). Der Absatz an veredeltem Glas geht leicht von 14,4 Mio. im Vorjahr auf 14,3 Mio. m² zurück.
Im umsatzstärksten Geschäftsfeld Isolierglas legt das Unternehmen deutlich auf rund 2,7 Mio. Quadratmeter zu (+ 12,3 %) – überwiegend durch ein lebhaftes Auslandsgeschäft. Der Umsatz klettert dagegen nur auf rund 113,2 Mio. Euro (+ 3,4 %). „Die Preiserosion in diesem Marktsegment erreicht eine Dimension, die wir uns bisher nicht vorstellen konnten“, berichtete Kramer.
Das Geschäft mit beschichtetem Basisglas war leicht rückläufig. Hier sank der Absatz auf rund 11,2 Mio. m² (- 3,9 %). Dagegen verdoppelte sich der Umsatz mit „sunselect“ (Absorberband für Sonnenkollektoren) auf 11,2 Mio. Euro. Diese Entwicklung führt das Unternehmen auch auf die staatliche Förderung regenerativer Energien zurück.
Für eine Marktbelebung – so die Hoffnung des Unternehmens – werden die Altbaumodernisierung und die Mitnahmeeffekte aus der Diskussion um die gekürzte Eigenheimzulage sorgen. Auch in der anstehenden EU-Osterweiterung, die ab dem 1. Mai vollzogen wird, werden Chancen für die gesamte Branche gesehen.
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