Keine Frage: Qualifizierte EDV-Branchenprogramme bringen Rationalisierungseffekte mit sich. Ebenso unstrittig dürfte sein, daß CNC-Maschinen bei ausreichender Auslastung wirtschaftlich arbeiten. Bemerkenswert ist, daß das Ergebnis der „Einzeleffekte“ solcher Investitionen deutlich mehr als deren „rechnerische Summe“ ausmachen kann. Durchgängigkeit und Integration sind Faktoren, die bei entsprechender Planung einen erheblichen Zusatznutzen mit sich bringen.
So auch bei einem langjährigen Anwender von OS Datensysteme: Dieser plante im Herbst 1997 Neuinvestitionen in CNC-gesteuerte Holzbearbeitungsmaschinen (Holzma-Plattensäge, Weeke-Bearbeitungszentrum). Das Unternehmen hatte dabei von Anfang an das Ziel, die drei Komponenten Branchenprogramm, Plattensäge und Bearbeitungszentrum in optimaler Weise miteinander zu verknüpfen. Der Betrieb, vorwiegend im Ladenbau tätig, betraute schließlich das Ettlinger Softwarehaus mit der Projektverantwortung. Ergebnis der Zusammenarbeit ist eine integrierte Lösung mit zuverlässig abgestimmten Schnittstellen.
Im Modul Kalkulation, das die Stücklistendaten verwaltet, werden je Teileposition folgende Daten gespeichert: Maße (Lange und Breite), Nummer des CNC-Programms (z.B. Schloßkasten, Bänder, Falze), gespiegelte Bearbeitung und die Nummer der Bearbeitungsmaschine. Diese Daten können zuvor auf verschiedene Weise erzeugt worden sein: manuelle Eingabe, Übernahme aus dem Modul „Variable Stückliste“, in dem die Daten automatisiert generiert wurden oder aber durch Übernahme aus dem CAD-Programm Spirit.
Im Modul Zeitwirtschaft wird ein Auftrag dann mit Projektnummer und differenzierenden Positionsnummern angelegt.
Anschließend werden Maße sowie Projekt- und Positionsnummern dem Plattenoptimierungsprogramm der Holzma-Plattensäge zur Verfügung gestellt. Während des Optimierungs- und Zuschnittablaufes werden für jedes zugeschnittene Einzelteil Etiketten ausgedruckt. Jedes Etikett enthält zwei Barcodes mit Projekt- und Positionsnummer sowie der Identifizierungsnummer des CNC-Programms. Die Einzelteile werden nun mit dem zugehörigen Etikett beklebt.
Am Bearbeitungszentrum werden Projekt- und Positionsnummer des Barcodes mittels mobilem Zeiterfassungsstift eingelesen und Beginn/Ende der Bearbeitung dokumentiert. Diese Da- ten stehen dann für die Nachkalkulation, Lohnabrechnung sowie zur Berechnung der Maschinenauslastung zur Verfügung.
Mit dem zweiten Barcode wird das zugehörige CNC-Programm aufgerufen und der Maschinensteuerung für die Bearbeitung zur Verfügung gestellt. Die Erstellung der Programme erfolgt wahlweise durch eine CAD-CNC-Anbindung von OSD oder ein Variantenprogramm von Weeke.
Die Erwartungen des Investors wurden schließlich erfüllt: Neben einer Reduzierung der Stückkosten haben hohe Flexibilität und kurze Lieferfristen merkliche Rationalisierungeffekte mit sich gebracht.
(OSD auf der Holz-Handwerk: Halle 11.1, Stand 175) n
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