Wie die ,Welt’ berichtete, ist gegen vier Hersteller von Gipskartonplatten, darunter auch die Gebrüder Knauf Westdeutsche Gipswerke KG, Iphofen, eine Kartellstrafe verhängt worden: Mit Bußgeldern von insgesamt 478 Mio. Euro verhängt die EU-Kommission die zweithöchste Strafe in ihrer Geschichte.
Kommissar Monti begründete unter anderem das Strafmaß damit, dass es sich bei zwei „Kartellbrüdern“ um „Wiederholungstäter handelt“. Die britische BPB Plc (138,6 Mio. Euro Strafe) und die französische Societe Lafarge SA (249,6 Mio. Euro Strafe) waren schon einmal als Mitglieder eines Kartells aktenkundig geworden.
Knauf kommt mit 85,8 Mio. Euro relativ glimpflich davon, ebenso die belgische Gyproc (4,3 Mio. Euro). Beide hatten von der Kronzeugenregelung Gebrauch gemacht, und der Kommission wichtige Unterlagen zur Verfügung gestellt. Bei Knauf schließt man rechtliche Schritte gegen die Kommissionsentscheidung nicht aus.
Der Kommission zufolge hatte das Kartell 80 Prozent des EU-Marktes beeinflusst. Bereits 1992 hätten die betroffenen Unternehmen bei einem Treffen in London vereinbart, den Wettbewerb in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Benelux-Staaten auf ein gemäßes Niveau zu reduzieren. Über geheimen Informationsaustausch habe man darüber gewacht, dass sich kein aggressiver Wettbewerb entwickelt, heißt es in der Kommission. o
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