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Holz: Werkstoff voller Faszination

Streifzug durch die Weltausstellung Holz: Werkstoff voller Faszination
Holz: Werkstoff voller Faszination

Vom 1. Juni bis 31. Oktober öffnet sich der Vorhang zur ersten Weltausstellung in Deutschland. Über 190 Länder, internationale Institutionen und Organisationen werden an der EXPO 2000 in Hannover teilnehmen. Das gemeinsame Motto lautet „Mensch – Natur – Technik: Eine neue Welt entsteht“. Mit überwiegend sehr großem Engagement arbeiten die Nationen an der Umsetzung ihrer Zukunftsvisionen. So verspricht die architektonische Vielfalt der Nationen-Pavillons eine faszinierende Welt, ein globales Dorf: Exotisch, vielfarbig, multikulturell.

Auf dem EXPO-Gelände am Hannoverschen Kronsberg laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Realität gewordene Gestaltungsideen verschiedenster Architekten veranschaulichen eindrucksvoll den hohen Anspruch der Teilnehmerländer an die eigene Leistung.

So ganz nebenbei scheint auch das EXPO-Motto „Mensch – Natur – Technik“ vielen Ländern die Möglichkeit zu geben, über Jahrhunderte erworbenes Wissen im konstruktiven Holzbau eindrucksvoll zu beweisen. Die überraschende Vielzahl der Bauwerke aus Holz verdeutlicht, welch handwerkliches Geschick und perfektioniertes technisches Wissen die Menschen der Welt im Verlauf ihrer Geschichte zum Thema „Werkstoff Holz“ entwickelt haben.
Die Nationenpavillons auf dem EXPO-Gelände sind naturgemäß besondere „Hingucker“. Jedes Land versucht, sich möglichst authentisch zu präsentieren und typische Baustile darzustellen.
Das Leitthema der EXPO 2000 „Mensch – Natur – Technik“ liegt auch der als „EXPO-Dach“ bezeichneten Dachlandschaft am Hermesturm auf dem Messegelände Hannover zugrunde. Getragen wird das Projekt, inklusive der Finanzierungskosten von ca. 38,6 Millionen Mark, von den Projektpartnern: Deutsche Messe AG Hannover, EXPO 2000 Hannover GmbH, Deutsche Forst- und Holzwirtschaft, Deutsche Bundesstiftung Umwelt, VDMA – Fachgemeinschaft Holzbearbeitungsmaschinen sowie dem Bundesministerium für Forschung und Bildung. Geplant wurde das EXPO-Dach von Prof. Dr.-Ing. Thomas Herzog, München, und Prof. Julis Natterer, Lausanne, sowie weiteren Fachplanern (der BM berichtete mehrfach).
Für die entstandene Dachkonstruktion wurde Holz in einer neuartigen und sehr eindrucksvollen Form eingesetzt. Einzelne Schirmelemente wurden aus einem Netzwerk geschwungener Hölzer (Konstruktionsvollholz und Brettschichtholz sowie weiteren Holzwerkstoffen) gebildet und in einer Höhe von mehr als 20 m an ebenfalls hölzernen Stützen aufgehängt. Je vier Einzelsegmente bilden einen Schirm mit einer Kantenlänge von 40 x 40 Metern. Insgesamt zehn unabhängig voneinander stehende Schirme bilden schließlich die imposante Dachlandschaft, die eine Gesamtfläche von rund 16000 m² überspannt. Das Projekt EXPO-Dach veranschaulicht in einer spektakulären und ästhetisch anspruchsvollen Art und Weise die Nutzung von Holz und eindrucksvoll das breite Leistungsspektrum der Branche.
Exakt im EXPO-Jahr feiert Ungarn sein 1000-jähriges Bestehen – und es zeigt sich in Hannover als ein Land, das voller Hoffnung in die Zukunft blickt. Der auf einer Fläche von gut 3000 m² errichtete Pavillon symbolisiert eine sich nach Westen hin öffnende Knospe. Der archtitektonisch anspruchsvolle, im Inneren ohne Wände und Barrieren errichtete Bau des Architekten György Vadasz greift durch die überwiegende Verwendung von Rohfichtenholz das EXPO-Motto überzeugend auf. Im Spiegel seiner 1000-jährigen Geschichte will Ungarn auf die vielen Impulse hinweisen, die von Wissenschaftlern, Künstlern und Sportlern des Zehnmillionenvolkes ausgegangen sind. Von besonderem Reiz werden die kulturellen und künstlerischen Darbietungen aus dem Land der Magyaren sein. Der Pavillon soll im Anschluss an die EXPO 2000 möglichst in Hannover verbleiben.
Entspannung und Überraschung, Begegnung, Dialog und Information: Mit einem „Klangkörper“ aus hoch aufgestapelten annähernd 3000 Kubikmetern rohen Lärchen- und Föhrenholzbalken, die batterieartig zum „Trocknen“ aufgestapelt sind, präsentiert sich die Schweiz. Hier wird der Pavillon selbst zum Erlebnis! Zugstangen und Stahlfedern halten die versetzt angeordneten 50 Meter langen und sieben Meter hohen „Holzpakete“ zusammen. Ein Labyrinth, nach allen Seiten offen und durchlässig, mit Durchgängen, Höfen und Innenräumen. Die Schweiz möchte die Sinne ihrer Gäste ansprechen und verwandelt ihren Pavillon in einen klingenden Körper. Ständig wechselnde Instrumentalisten und Solisten lassen das Bauwerk tönen wie ein riesiges Instrument, dessen Rhythmus, Melodik und Dynamik ständig wechseln. Das Innere des aus Balken und Zwischenräumen wie aus Licht und Schatten gebauten Pavillons birgt eine Kunstlichtinstallation. Von rund 250 Projektoren werden Sprachkollagen auf die Balken gezeichnet. Diese „Wortinstallation“ für den „Klangkörper Schweiz“ wird zu einem Spaziergang durch eine mosaikartig zusammengesetzte Landschaft. Nach der EXPO werden die Balken als Konstruktionsholz verwendet oder als Meisterwerk an anderer Stelle wieder aufgebaut.
Tolerantes Zusammenleben auf dem Dach der Welt – diese Botschaft vermittelt der nepalesische Beitrag. In dem kleinen südasiatischen Königreich Nepal leben die 800 Familien, die seit 1998 in spezialisierter Handarbeit, ohne moderne Maschinen, den Himalaya-Pavillon für die EXPO herstellten. Dieser Pavillon wird zu den schönsten auf dem gesamten EXPO-Gelände gehören. Halb Stupa-, halb Pagodentempel soll der Pavillon das seit mehr als 2500 Jahren friedliche Zusammenleben zweier Religionen symbolisieren. Zugleich steht die Form des Pavillons für zwei fundamentale geometrische Elemente des Universums: Die Stupa in Form eines Kreises ist Symbol für Natur, Erde, Kosmos und Schöpfung. Der Tempel in Form eines Quadrates steht für den Menschen und seine Kreativität. Das aus traditioneller Pagode und Tempel bestehende Holzbauwerk ist das erste Gebäude dieser Art in Originalgröße außerhalb Nepals. Nach der EXPO soll das Werk seinen Platz womöglich als dauerhaftes Nepal Promotion Center Deutschland in Berlin finden.
Für Japan sollte es ein Pavillon ganz aus Altpapier werden. Der Stararchitekt Shigeru Ban hatte jedoch nicht mit den deutschen Baubehörden gerechnet und musste eine zusätzliche Holzkonstruktion akzeptieren. Dennoch entstand ein „Naturbau“ der besonderen Art. Auf einem fast 5500 Quadratmeter großen Grundstück entstand eine riesige Halle, fast 90 u 45 Meter groß und (fast) ausschließlich aus recyceltem Papier. Fast zwölf Zentimeter dicke Papprollen bilden einen Teil der Dachkonstruktion, die von einer lichtdurchlässigen Haut aus Textil und Papier-Kunststoff das zweigeschossige Gebäude überzieht. Außerdem führt der japanische Pavillon die Besucher schon behutsam zu dem Motto, das sich die Japaner für ihre eigene Weltausstellung im Jahr 2005 gegeben haben. In Aichi wird es heißen: „Jenseits des Fortschritts: Die Wiederentdeckung der Weisheit der Natur“. Gleichzeitig – diesen Spagat schafft Japan mühelos – wird das Land sich auf der EXPO 2000 als die drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt vorstellen. Ganz zum Schluss, nach dem Ende der EXPO 2000, wird der wunderschöne Pavillon wieder zu dem, was er ursprünglich war: recyceltes Papier, aus dem dann Schulhefte und Zeitungen werden.
Mit einem Lhakhang, einem buddhistischem Tempel, stellt sich das Himalaya-Königreich Bhutan auf der EXPO vor. Himmel und Erde waren im Einklang, als Ende Oktober der erste Spatenstich – mit einem Dank an „Mutter Erde“ – für den bhutanesischen Pavillon stattfand.
Bhutan stellt den ganzheitlichen Ansatz, der das Leben des Königreichs bestimmt, heraus, damit andere Länder auf der Suche nach einem Gleichgewicht von den Erfahrungen Bhutans lernen können. Die Zimmerleute indes errichten mit der Hand Stück für Stück wie in der Heimat Bhutan auch in Hannover ihren eindrucksvollen und farbenprächtigen „Holzfachwerk“-Pavillon.
Wie Hoffnungen zu faszinierenden Handlungen werden, demonstriert auch die Tschechische Republik. Sie stellt in ihrem Pavillon aus Holz die kulturelle Blüte zur Zeit Karl des Vierten moderner Kommunikation, Bildung und Entwicklung der Gegenwart gegenüber.
Finnland, dessen „Windnest“ als eine „spannende, mystische Kiste“ bezeichnet wurde und hinter deren Pavillon-Fassaden aus „Thermoholz“ und Glas ein finnischer Birkenwald wächst. Die Niederlande, die „Landschaften“ vierzig Meter auftürmen und mit ihrer Präsentation die gängigen Klischees über das Land aufbrechen.
Norwegen, von dessen Pavillon sich ein 15 Meter hoher rauschender Wasserfall in die Tiefe stürzt und das im Inneren des Gebäudes – im „Raum der Stille“ – seine Gäste von der Schönheit der Natur in absoluter Ruhe empfängt.
Diese und andere spektakuläre Bauten wie zum Beispiel das Wüstenfort der Vereinigten Arabischen Emirate oder der deutsche Pavillon aus Stahl, Glas und Holz oder die beschriebenen Bauwerke – alle Nationenpavillons auf dem EXPO-Gelände in Hannover sind „Hingucker“. Jedes Land versucht, sich möglichst authentisch zu präsentieren und die eigenen Vorstellungen vom Leben auf dieser Welt mit erstaunlichem Geschick und in einer faszinierenden Vielfalt zu veranschaulichen.
Wenn am 1. Juni 2000 die EXPO 2000 ihre Tore öffnet, eröffnet sich gleichzeitig eine spektakuläre Erlebniswelt. Wir werden eine Stadt erleben, die von allen Nationen der Welt gebaut wurde, mit einem unglaublichen Reichtum an Wünschen und Hoffnungen, Ideen und Projekten für eine bessere Zukunft.
Wolfgang Klemmt,Springe
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