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„Ich setze nicht jede Idee um“

Der Arbeitskreis „Formgebung und Gestaltung“ bietet Azubis Hilfe bei der Entwicklung ihres Gesellenstücks
„Ich setze nicht jede Idee um“

Zu groß, zu klein, nicht ausgewogen, mach’ es doch so oder, nein, doch anders …“, es hagelt Kritik und Ideen. „Wir gehen hart mit Euch um“, sagt Oberstudienrat Ottfried Eckert zu den Azubis. Die nehmen’s meist gelassen. „Ich setze noch längst nicht jeden Vorschlag um“, sagt Pia Leisinger souverän. Die Auszubildende ist eine von zehn Azubis, die sich im Arbeitskreis „Formgebung und Gestaltung“ des Wirtschaftsverbandes Holz- und Kunststoffverarbeitendes Handwerk in Freiburg mit der Gestaltung ihres Gesellenstückes auseinandersetzen.

Meister und Lehrer stürmen mit Ideen auf den Azubi ein, als hänge ihr Leben oder zumindest ein Auftrag davon ab. „Wenn die Azubis merken, dass man Interesse an ihnen und ihrem Stück hat, dann haben sie auch Interesse“, ist die Erfahrung von Wendelin Becherer, der den Arbeitskreis ins Leben gerufen hat. Und die Auszubildende Sarah Rauber fügt hinzu: „Es ist besser, nicht nur die Meinung des Chefs zu haben, sondern auch noch andere Aspekte kennen zu lernen.“ Schreinermeister Eberhard Rapp meint dazu: „Man merkt den Stücken meist an, aus welchem Betrieb sie kommen: Ob ein Unternehmen eher modern oder traditionell orientiert ist, ob es zeitgemäße oder rustikale Möbel baut. Viele Ausbilder setzen ihren Stempel.“ Andere Meister aber nehmen sich gar nicht die Zeit, sich aktiv mit der Gestaltung des Gesellenstückes auseinander zu setzen. Schreinermeister Martin Ranz versteht das nicht: „Ich will mich mit dem Stück meines Lehrlings auch identifizieren können … zumindest in Ansätzen.“ Michael Schwab: „Wir wollen das Beste herausholen.“ Und Ranz setzt hinzu: „… außerdem haben wir die Erfahrung.“

Der Wirtschaftsverband Holz- und Kunststoffverarbeitendes Handwerk unterstützt südbadische Schreinerlehrlinge des dritten Ausbildungsjahres in seinem Arbeitskreis „Formgebung und Gestaltung in der Berufsausbildung“ bei der Entwicklung ihres Gesellenstücks. Die Azubis werden angeleitet von Schreinermeister Wendelin Becherer aus Elzach, dem Leiter des Arbeitskreises, Werner Grömminger, Ausbildungsmeister der Gewerbeakademie Schopfheim, Oberstudienrat Ottfried Eckert, stellvertretender Schulleiter der Gewerbeschule Schopfheim, Norbert Kuri von der Verbandsgeschäftsstelle und interessierten Ausbildern, wie den Schreinermeistern Michael Schwab, Eberhard Rapp und Martin Ranz.
Die teilnehmenden Azubis haben bei mehreren Treffen Gelegenheit, ihr Gesellenstück von der ersten Idee bis zur fertigen Werkzeichnung zu entwickeln. Im gegenseitigen Austausch erhalten sie Anregungen und Entscheidungshilfen. Neben der handwerklichen Ausführung wird hierbei vor allem die gestalterische Qualität in den Vordergrund gestellt. Jährlich beteiligen sich die Teilnehmer des Arbeitskreises mit ihrem Gesellenstück am südbadischen Wettbewerb „Die gute Form“.
„Anfänglich haben die Azubis oft noch wenig Sinn für Proportionen und keine Farbvorstellung“, weiß Schreinermeister Rapp. Befriedigend sei es, wenn man merke, dass eine Entwicklung stattfindet. „Manchmal schießen Azubis sich allerdings auch auf eine Idee ein und haben keinen geistigen Abstand mehr zu ihrem Stück.“ Ein Patentrezept für gute Gestaltung hat auch Wendelin Becherer nicht: „Es gibt keinen Königsweg, um zu einer guten Form zu kommen. Deshalb diskutieren wir auch viel.“
Die Auszubildenden wissen zudem den zeitlichen Druck zu schätzen: „Ich hätte bestimmt erst viel später mit dem Entwurf meines Stückes begonnen“, sagt Sarah Rauber. Und Michael Stammler fügt hinzu: „Manche meiner Klassenkameraden haben noch nicht einmal begonnen, dabei haben wir in einem Monat schon Zeichnungsabgabe. Ich bin froh, dass ich hier teilgenommen habe und jetzt schon weiter bin.“
Für das Ausbildungsjahr 2007/ 2008 startet der Arbeitskreis „Formgebung und Gestaltung“ am 9. November 2007. Anmeldung: Tel. 0761 703020, E-Mail: nkuri@bausuedbaden.de. Becherer: „Jeder darf dabei sein. Wichtig ist, dass Meister und Azubis miteinander ins Gespräch kommen.“
von BM-Redakteurin Regina Adamczak
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