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Klasse statt Masse

Fensterbau Tollert: Software optimiert individuelle, handwerkliche Produktion
Klasse statt Masse

In der Werkstatt des Fensterbauers Tollert sucht man vergeblich eine Winkelanlage oder ein CNC-Bearbeitungszentrum. Und doch ist der spezialisierte Familienbetrieb erfolgreich unterwegs. Das Leipziger Unternehmen punktet bei Kunden und Partnern mit Fachkompetenz, Qualität und Individualität. Auch softwaremäßig ist der Betrieb flexibel und schlagkräftig aufgestellt.

Es heißt ja „Gegensätze ziehen sich an“ – und auf den ersten Blick mag es auch so wirken, als ob genau das bei dem Leipziger Fensterspezialisten stattfindet: Standardmaschinen, noch dazu durchaus etwas in die Tage gekommen, auf der einen Seite. Auf der anderen Seite setzt Firmenchef Frank Tollert (45) auf den konsequenten Einsatz von Software. Und das ist keinesfalls ein Widerspruch, wie sich bei näherem Hinsehen herausstellt.

Motto: „Beste Qualität zu fairen Preisen“
Das ingesamt siebenköpfige Team des 1902 gegründeten Unternehmens produziert und montiert pro Jahr rund 350 bis 400 Elemente. Das scheint auf den ersten Blick nicht viel, relativiert sich aber angesichts der hohen konstruktiven Individualität sehr schnell. Produziert werden mit dem Know-how von inzwischen vier Generationen Holzfenster, Holzfenstertüren und Haustüren in allen Ausführungsvarianten, Formen und Teilungen – selbstverständlich unter Berücksichtigung aller einschlägigen Normen und Richtlinien wie beispielsweise Wärme- und Brandschutz, Sicherheit oder RAL. Hinzu kommen Wintergärten. Zudem produziert Tollert Fassadensysteme in Holz-Alu-Konstruktion des Systems Bug und bietet mit dem Structural Glazing Fassadensystem Fasyto weitere gestalterische und konstruktive Möglichkeiten.
Neben „normalen“ Isolierglas- sowie auch Energiesparfenstern mit einem Uw-Wert bis zu 0,8 W/m²K bietet Tollert auch Terrassen-, Balkon-, Schiebe- und Falttüren an. Hinzu kommen Kasten- und Verbundfenster. Auch Sicherheitsfenster bis WK 3 in fachgerechter und durch das eph-Dresden nach DIN V ENV1627 geprüfter Form finden sich im Portfolio des Unternehmens. Dank handwerklichem Können und dem bewussten Umgang mit verschiedenen Fensterkonstruktionen, so Frank Tollert, ist der Betrieb in der Lage, auch unterschiedliche Konstruktion so zu gestalten, dass deren Erscheinungsbilder harmonieren und Unterschiede in der Ansicht so gut wie nicht erkennbar sind.
Wichtige Säulen sind der anspruchsvolle Denkmalschutz – dabei werden traditionelle handwerkliche Fertigungsmethoden und, wenn möglich, neue Technologien eingesetzt – sowie Reparaturen, Instandsetzungen und Restaurationen im Bestand von Fenster- und Türelementen, einschließlich Pflege- und Wartungsarbeiten.
Die Produktionsfläche des Unternehmens beträgt rund 700 m2, ausgestattet ausschließlich mit Standardmaschinen. Büro- und Sozialräume sind auf rund 100 m2 untergebracht.
Auf der Suche nach neuer Durchgängigkeit
Es ist bemerkenswert, wie konsequent Frank Tollert, sein Vater Ralf, Sohn Markus und seine Frau Jacquelin ihre teilweise sehr anspruchsvollen Objekte mit EDV-Unterstützung abwickeln.
Bereits seit vielen Jahren setzt das Unternehmen auf den Einsatz von Software. Mit einer Kombination aus Autocad LT, einem kaufmännischen Kalkulationsprogramm und aufwändig selbst programmierten Excel-Tools war Tollert eigenen Angaben zufolge „zwar nicht unbedingt schlecht unterwegs, doch echte Durchgängigkeit sieht anders aus“. Sein Ziel war es, mit einer neuen Lösung die Bereiche Konstruktion und Kalkulation zu verschmelzen. „Wir haben lange nach einer Softwarelösung gesucht, die unsere Ansprüche erfüllt und gleichzeitig unser Budget nicht überschreitet.“ Wenn Frank Tollert das sagt, muss man wissen, dass seine Ansprüche – aufgrund des großen Anteils individueller Konstruktionen – sehr hoch sind und er von einem Budget von deutlich unter 10 000 Euro spricht.
Den Abschied von seinem vorhandenen Software-Mix hat sich Frank Tollert allerdings nicht einfach gemacht. Intensiv schaute er sich am Markt nach geeigneten Lösungen um. Schien ihm eine Software grundsätzlich geeignet, machte er sich die Mühe, sie auf Herz und Nieren zu testen und auf seine Bedürfnisse hin zu prüfen.
Fündig wurde der Obermeister der Glaserinnung Leipzig, der auch im Technischen Beirat des Bundesinnungsverbandes sitzt und öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger ist, bei Klaes. Das Softwarehaus verspricht mit seinem auf handwerklich orientierte Betriebe zugeschnittenen „Vario“-Konzept genau das, was Tollert vor gut drei Jahren suchte: Viel Funktionalität zum attraktiven Preis. Gemeinsam mit Hans-Peter Junk, Klaes-Gebietsverkaufsleiter mit Sitz in Erfurt, schnürte der Glasermeister und Dipl.-Ing. für Anlagentechnik schließlich nach sorgfältiger Analyse ein auf seine Erfordernisse optimiertes Softwarepaket, das schließlich im Oktober 2006 installiert wurde.
Maßgeschneiderte Funktionsauswahl
Abgestimmt auf den tatsächlichen Produktionsprozess und das Auftragsvolumen, umfasst das Softwarepaket folgende Module:
  • Klaes Vario 400 – Version 7.0 Holz: Grundmodul mit Auftragserfassung, Arbeitsvorbereitung, Fakturierung und Preistabelle. Die „400“ bedeutet, dass die Lizenz ein Auftragsvolumen von bis zu 400 produzierten Elementen pro Jahr umfasst, selbstverständlich jederzeit nach oben anzupassen.
  • Kalkulation plus (inklusive Vorgabezeiten)
  • Schräg, Rund
  • Klaes-CAD mit automatischer Schnittgenerierung
  • Kantelkatalog plus
  • Materialwirtschaft.
Über die Software (Mehrplatzlizenz) hinaus ließ sich Tollert auch neue Hardware von Klaes liefern.
Klaes Vario greift auf ausgewählte Funktionalität der Klaes Professional-Welt zurück. Einem deutlich günstigeren Preis stehen Einschränkungen im Bereich der Maschinenanbindung oder bei der Anzahl installierbarer Mehrplatzlizenzen gegenüber. Handwerklich orientierte Betriebe wie Tollert bekommen also im übertragenen Sinne eine S-Klasse zu Golf-Konditionen. Nicht an Bord sind lediglich solche Extras, die sie ohnehin nicht benötigen. Die Systemstruktur der Fensterbausoftware ist wachstumsorientiert: Spätere Ergänzungen oder Änderungen sind problemlos und individuell realisierbar.
Frank Tollert und sein Vater haben das gesamte Programm selbst eingerichtet, einschließlich CAD und Mawi. Das gilt auch für die Datenanlage, die Erstellung individueller Listentypen und die Optimierung des Zusammenspiels von Software und Betriebsabläufen – durchaus eine Menge Arbeit, die aber immerhin in Eigenregie erledigt werden konnte und am Ende doch erhebliches Rationalisierungspotenzial freigesetzt hat.
Von optimierten Abläufen spürbar profitieren
Frank Tollert erstellt ein Standard-Angebot eigenen Angaben zufolge heute doppelt so schnell wie früher. Bedenkt man, dass aus 10 Angeboten durchschnittlich ein Auftrag generiert wird, wird klar, welche Entlastung das mit sich bringt. Hinzu kommt die problemlose Änderbarkeit von Angeboten und – ist der Auftrag da – die Erstellung sämtlicher Listen per Knopfdruck.
Das Unternehmen arbeitet sehr viel mit Klaes-CAD: Architekten, Denkmalpfleger oder auch anspruchsvolle Kunden erhalten grundsätzlich die Darstellung ihrer Fensterelemente (bis hin zur Hebe-Schiebetür) als automatisch generierten Schnitt. Tollert nutzt das CAD auch dazu, in Klaes Vario konstruierte Elemente um beliebige Infos (z. B. Kontrollmaße für die Fertigung, Anmerkungen etc.) zu ergänzen.
Unterm Strich hat der Leipziger Fensterspezialist es geschafft, seine betriebliche Organisation auf ganz neue Füße zu stellen, ohne sich dabei unüberschaubaren Investitionen auszusetzen.
Der Aufwand, resümmiert Tollert, habe sich auf jeden Fall gelohnt, denn von den Rationalisierungseffekten werden er und sein Unternehmen in jedem Fall nachhaltig und dauerhaft profitieren. ■
von BM-Redakteur Christian Närdemann
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