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Klimaschutz beflügelt Markt und Technik

Rosenheimer Fenstertage 2007: Herausforderungen sind große Chance
Klimaschutz beflügelt Markt und Technik

Der Klimawandel und die verschärften Forderungen der Politik nach immer höherem Wärmeschutz und besserer Energieeffizienz bieten neue Chancen für Fenster- und Fassadenhersteller. Die Herausforderungen allerdings sind anspruchsvoll und die technischen Antworten vielfach noch Theorie. Zeit zum Handeln: In Rosenheim wurden dafür die Entwicklungs- und Marktmotoren für das „Energiegewinnfenster“ gezündet.

Das Motto „Fenster und Fassaden im Klimawandel“ traf exakt den Nerv der Branche: Nie zuvor kamen so viele Fachleute zu den Rosenheimer Fenstertagen. Mit rund 970 Teilnehmern aus 20 Ländern war der vom Institut für Fenstertechnik Rosenheim (ift) veranstaltete Branchentreff komplett ausgebucht. Alfons Schneider, Vorstandsvorsitzender des ift: „Diesen großen Zuspruch werten wir als Wertschätzung der Arbeit des Instituts. Die Rosenheimer Fenstertage sind „die“ Plattform für den fachlichen Austausch auf nationaler und internationaler Ebene.“

Die brisante Thematik hat auch die Besucherstruktur der Fenstertage im Sinne der Veranstalter positiv beeinflusst. Gegenüber den Vorjahren kamen deutlich mehr Fenster- und Fassadenhersteller, Schreiner, Tischler und Glaser nach Rosenheim. Sie repräsentierten mit einem Anteil von annähernd 40 Prozent die größte Besuchergruppe.
In seinem Eröffnungsvortrag wies Ulrich Sieberath, der Leiter des ift Rosenheim, auf die massive Verschärfung der Anforderungen hinsichtlich des Wärmeschutzes hin. Mit den kommenden Energieeinsparverordnungen (EnEV) 2008, 2010 und 2012 wird die Messlatte für Fenster und Fassaden schrittweise weiter nach oben gesetzt. Konkret bedeutet dies, Fensterrahmen und Verglasungen zu entwickeln, deren U-Wert unter 0,8 W/(m²K) liegt. Damit wurde den Teilnehmern deutlich vor Augen geführt, dass eine konstruktive Weiterentwicklung der Bauelemente, Rahmenprofile, Glasprodukte und der Zubehörteile dringend notwendig ist.
Entwicklungsbedarf bestehe aber nicht nur am Rahmen und beim Isolierglas. Es gehe auch um die deutliche Reduzierung der viel zu hohen Lüftungswärmeverluste. Neue Ideen und Innovationen seien zudem bei der Sicherheitstechnik, katastrophentaugliche Konstruktionen, und bei der nur langsam vorankommenden Elektrifizierung von Fenstern und Fassaden gefordert.
Da Fenster, Fassaden und Glas zu den Bauteilen gehören, mit denen auch die Sonnenenergie genutzt werden kann, müsse das langfristige Ziel die Entwicklung von intelligenten „Energiegewinnfenstern“ sein. Diese müssten neben hohem Wärmeschutz, einen effektiven Sonnenschutz bieten, über Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung verfügen, und möglicherweise mit Photovoltaik-Komponenten Strom erzeugen können.
Sieberath sieht in den Herausforderungen eine große Chance für die weitere Aufwertung von Fenstern und für nachhaltiges Wachstum in der Branche. Schon jetzt zeichne sich ab, dass der Anteil sehr leistungsfähiger Premiumprodukte kontinuierlich steige. Sieberaths Appell: „Lassen Sie uns die Verschärfungen in erster Linie als Chance und den Klimawandel als Elfmeter für die Branche verstehen.“ Durch die forcierte Weiterentwicklung der Fenstertechnik könnten die deutschen Fensterhersteller ihre Rolle als weltweiter Technologieführer weiter ausbauen. Eine Zusammenfassung des Referats von Ulrich Sieberath veröffentlichen wir auf den folgenden Seiten.
Viele der insgesamt 27 Vorträge der Rosenheimer Fenstertage setzten sich mit technischen Lösungsansätzen für das Fenster der Zukunft auseinander. Dr. Wolfgang Feist, Leiter des Passivhausinstituts PHI Darmstadt zeigte anhand einiger Beispiele was hinsichtlich des Wärmeschutzes im Neu- und Altbau bereits heute machbar ist.
Im Themenblock „Konstruieren mit neuen Werkstoffen“ wurden Lösungsansätze und Möglichkeiten neuer Materialien und Materialkombinationen für Holz-, Kunststoff- und Metallfenster vorgestellt. Verbundwerkstoffe und Verbundkonstruktionen mit hoch wärmedämmenden Schichten werden bei allen Rahmenmaterialien künftig stark an Bedeutung gewinnen.
Dr. Helmut Weinländer vom bayerischen Zentrum für Angewandte Energieforschung präsentierte die neuesten Erkenntnisse der Vakuumtechnologie und deren Einsatz an Fenstern und Fassaden. Vakuum-Isolationspaneele (VIP) bieten gegenüber herkömmlichen Dämmstoffen eine fünf bis zehn Mal höhere Wärmedämmung bei vergleichsweise geringerer Materialdicke. Auch beim Isolierglas ermöglicht die Vakuumtechnologie eine erhebliche Verbesserung der Wärmedämmung. Ein Nachteil sind derzeit noch die optisch störenden Abstandshalter im Scheibenzwischenraum und die Anschlüsse für die Erzeugung des Vakuums.
Krönender Abschluss der diesjährigen Fenstertage war der Vortrag von Prof. Dr. Christian Schönwiese, der als frisch gekürter Nobelpreisträger nach Rosenheim kam. Der renommierte Wissenschaftler, der im IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) mitarbeitet, erläuterte die wichtigsten Erkenntnisse des UN-Klimaberichtes und mahnte zur konsequenten Umsetzung der Klimaschutzziele. Schönwiese sieht dabei gute Chancen für „Energiegewinn-Fenster“.
Manfred Maier
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