Der europäische Fenstermarkt wird auch im laufenden Jahr einen Rückgang verzeichnen müssen, ab 2004 soll es dann aber wieder leicht aufwärts gehen, so die Quintessenz aus der neuesten Marktstudie von InterConnection.
Im vorigen Jahr wurden nur noch 71,6 Mio. Fenstereinheiten verkauft, was einem netto ex-works Umsatz (Umsatz der Fensterhersteller ohne Handel, Montage und Steuer) von rund 16,4 Milliarden Euro entspricht. Für das laufende Jahr wird in Europa mit einem weiteren Rückgang von 1,9 Prozent auf 70,2 Millionen Fenstereinheiten gerechnet. Wertmäßig werde der Markt um 2,8 Prozent auf rund 15,9 Milliarden Euro fallen, heißt es.
Betrachtet man die Rahmenmaterialien, sind PVC-Fenster das erfolgreichste Produkt am europäischen Markt: 2002 erreichten sie einen mengenmäßigen Marktanteil von 41,7 Prozent; auf Grund ihres relativ niedrigen Durchschnittspreises erreichten sie auf den Umsatz bezogen einen Marktanteil von 36,4 Prozent. Fenster aus Metall erreichen einen mengenmäßigen Marktanteil von 28 Prozent (30 % wertmäßig), Holz-Fenster decken 25 Prozent (27 %) des Marktes ab. Holz-Alu Fenster erreichen in Europa einen Marktanteil von 5,3 Prozent (7,1 %).
Lokale Gegebenheiten und Traditionen spielen bei den Materialien aber immer noch eine wichtige Rolle: In Nordeuropa dominieren Holz- und Holz-Aluminium Fenster den Markt mit einem Marktanteil von über 90 Prozent, im südlichen Teil Europas (Spanien, Portugal, Süditalien) dominieren Aluminium-Fenster den Markt. In Mitteleuropa und auf den Britischen Inseln ist das PVC Fenster Marktführer.
Die Preisentwicklung am Markt folgt mehr der Wettbewerbssituation als etwa den Herstellungskosten: Während in Deutschland das PVC-Fenster das mit Abstand billigste Produkt am Markt ist, sind Kunststofffenster in Spanien und Portugal als Luxusprodukt wesentlich teurer als vergleichbare Produkte aus Holz oder Fens-ter. Die Marktentwicklung in den einzelnen Regionen verläuft sehr unterschiedlich. Im Jahr 2002 erreicht die Region DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz) 25,8 Prozent mengenmäßigen Marktanteil am europäischen Markt, 1997 waren das noch 39,6 Prozent. Bis 2005 wird dieser Marktanteil bis auf 22,2 Prozent sinken, hauptsächlich auf Grund der schlechten Entwicklung am deutschen Markt.
In ganz Europa, mit Ausnahme der iberischen Halbinsel, wird immer mehr Umsatz mit der Sanierung von Altbauten generiert: 2002 betrug dieser Anteil 55,7 Prozent, die Prognose für 2005 beläuft sich auf 58,6 Prozent des Fenstermarktes. Diese Strukturänderung stellt eine Herausforderung für die Industrie dar und bietet für erfolgreiche Unternehmen auch die Möglichkeit, Marktanteile zu gewinnen: Im Renovationssegment haben es die Unternehmen in der Hand, durch aktive Marketingmaßnahmen mit der passenden Produktpolitik zusätzliche Umsätze zu generieren und den Gebäudeeigentümer vom Sinn eines Fenstertausches zu überzeugen.
Die komplette Studie – Ausgabe 2003 – hat 1100 Seiten und ist ab sofort bei der InterConnection Consulting Group erhältlich.
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