Ein Schubkastenmöbel war das Thema einer fächerübergreifenden Projektarbeit an der Meisterschule für Schreiner in Schwetzingen. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Schubkonstruktion – gefordert waren innovative Gestaltungs- und Konstruktionslösungen. Was die kreativen Meisterschüler sich ausdachten und umsetzten, kann sich sehen lassen und wurde auf der Sonderschau „MeisterIdee“ anläßlich der Euroholz präsentiert. In mehreren Folgen werden wir diese pfiffigen, frechen und nicht alltäglichen Lösungen vorstellen.
Das Dielenmöbel, das Wolf Preussner in Form eines Viertel-Ring-Segmentes entwarf und fertigte, kann frei im Raum oder in einer Ecke stehen. Das Möbel ist in einer Brettbauweise konstruiert, wobei alle liegenden Flächen sowie die Schubkasten- und Korpusseiten aus 2,3 mm dickem Ahornholz mit einer Schablone formverleimt wurden. Der Schubkasten besteht aus einem Stück und läßt sich zu beiden Seiten hin ausziehen – wie ein Schieber. Leichtgängig geführt wird dieser Schubkasten durch Laufkugeln, die in den Korpusboden eingelassen sind und mittels einer Hohlkehle im Schubkastenboden. Ein Gewindestift, der in eine Nut im Schubkastenboden greift, verhindert, daß der Schieber ganz bzw. jeweils nur bis zur Hälfte herausgezogen werden kann. Die beiden Schubkastenhälften sind durch eine Mittelseite voneinander getrennt. Auf die Oberkante dieser Mittelseite wirkt ein Kugelschnäpper, der den Schieber im geschlossenen Zustand fixiert.
Die Vorderstücke sind aus unterschiedlich tiefen Leisten gefertigt, wobei die Griffe in Form eines Kreises aus den erhabenen Leisten gefräst sind und so ein kontrastreiches aber harmonisches Bild erzeugen. n
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