Die baden-württembergischen Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH) treten nach 14 Jahren aus dem Bundesverband aus. Das hat die Mitgliederversammlung des mit 2320 Frauen größten Landesverbandes beschlossen. Vorausgegangen waren jahrelange Querelen um die Qualität der Lobbyarbeit.
“Wir bedauern diesen Schritt sehr, sehen ihn aber als letzte Chance, etwas zu bewirken”, sagt Brigitte Kreisinger, UFH-Präsidentin des ältesten und größten Landesverbandes, der es sich zum Ziel gemacht hat, Frauen, die einen Unternehmer heiraten, beruflich zu qualifizieren. Von den bundesweit 8620 Mitgliedern kommen mehr als 25 Prozent aus dem Südwesten. Strittiger Punkt, so der Landesverband, wären vor allem inhaltliche Differenzen: Während in vielen Landesverbänden Selbsthilfe oder Selbsterfahrung im Vordergrund stehen, setzen die baden-württembergischen Frauen bereits seit Jahren ihre Akzente in Wirtschaftspolitik und Unternehmensberatung und -strategien. Mit Erfolg, wie ihre Mitgliederzahlen belegen. Konsequent war deshalb auch das Engagement des Landesverbandes, um die soziale Ungerechtigkeit im Sozialversicherungswesen für Unternehmerehefrauen – beim Zahlen gelten sie als Angestellte, im Leis-tungsfall als Mitunternehmerinnen, denen Leistungen deshalb verweigert oder gekürzt werden – zu beseitigen.
Mit viel zeitlichem und finanziellem Engagement machte der Landesverband bei der Politik in Stuttgart und Berlin auf den Missstand aufmerksam. Als Brigitte Kreisinger, deren Verband jährlich 14 000 Euro an den Bundesverband überweist, um finanzielle Unterstützung der Schwesterverbände für dieses Engagement bat, kam es zum Eklat.
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