Im IV. Quartal 1997 zeigten sich die Betriebe des niedersächsisch/bremischen Tischlerhandwerks mit der allgemeinen Geschäftslage weitgehend zufrieden. Immerhin hielten 62,6 % der befragten Unternehmen die Lage für befriedigend; fast ein Viertel (23,6 %) vergaben sogar eine gute Note, während nur 13,8 % die Situation als schlecht beurteilten .
Wie aus einer vom Landesinnungsverband durchgeführten Konjunkturumfrage weiter hervorgeht, hat sich die Umsatz- und Auftragslage deutlich verbessert. Etwas mehr als ein Fünftel der befragten Betriebe (20,3 %) meldeten Auftragszuwächse, mehr als die Hälfte (50,4 %) konnten gleichbleibende Auftragsbestände verzeichnen. Weniger als ein Drittel der Unternehmen meldeten Auftragsrückgänge (29,3 %).
Auch das Preisniveau ist weitgehend stabil geblieben. Das war zumindestens die Meinung der weit überwiegenden Mehrheit der befragten Betriebe, und zwar sowohl die Einkaufspreise, als auch die Verkaufspreise betreffend. Weniger als ein Fünftel der Betriebe berichtete über Preissteigerungen seitens der Zulieferer (19,5 %), und 78,9 % der Betriebe meldeten gleichbleibende Verkaufspreise.
Nachdem der Start in das Jahr 1997 mit massiven Umsatzverlusten begonnen hatte, meldeten im IV. Quartal nur noch 14,6 % der befragten Tischlerbetriebe einen Rückgang der Bruttoeinnahmen. 35,8 % der Betriebe konnten in den letzten drei Monaten des Jahres ein Umsatzplus vermelden. Knapp die Hälfte der Betriebe (49,6 %) meldete gleichbleibende Umsatzerlöse.
Nicht ganz so positiv sieht die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen aus. Nachdem das Tischlerhandwerk in der Vergangenheit überdurchschnittlich viele Arbeitsplätze geschaffen hat, findet nun nach einem kontinuierlichen Rückgang bei den Beschäftigtenzahlen bei der grossen Mehrheit der Betriebe (66,7 %) eine Stagnation statt. In 22,7 % der Betriebe wurde Personal abgebaut, nur in 10,6 % der Betriebe kam es zu Neueinstellungen.
Das Investitionsklima im niedersächsischen und bremischen Tischlerhandwerk hat sich im IV. Quartal 1997 saisonal bedingt leicht verbessert. 16,3 % der befragten Betriebe haben ihre Ausgaben für Maschinen, Anlagen und Gebäude erhöht. 50,4 % hielten das bisherige Investitionsniveau. Ein Drittel der Betriebe (33,3 %) berichtete von einer nachlassenden Investitionstätigkeit.
Trotz der relativ zufriedenstellenden Gesamtsituation haben sich aber die Geschäftserwartungen für das I. Quartal 1998 deutlich verschlechtert. Nur 6,5 % der befragten Unternehmen setzen auf eine Verbesserung der konjunkturellen Lage. Fast die Hälfte der Betriebe rechnet mit einem gleichbleibendem Niveau (48,8 %), während 44,7 % mit einer weiteren Verschlechterung rechnen. Vor allem für den Arbeitsmarkt sind in nächster Zukunft vom Tischlerhandwerk positive Entwicklungen kaum zu erwarten, da es so gut wie keine Anzeichen für eine nachhaltige konjunkturelle Aufwärtsentwicklung gibt.
Welche Maßnahmen in dieser Situation zu ergreifen sind, soll u. a. auf der diesjährigen Landestagung, die vom 12. bis 14. Juni 1998 in Bremen stattfindet, erörtert werden. n
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