Bei ihrer traditionellen Schulabschlußfeier, die in diesem Jahr am 25. Juli stattfand, hatte die Fachschule des Bezirks Oberbayern für Schreiner und Holzbildhauer gleich zwei Anlässe zum Feiern. Neben guten Zeugnissen und Auszeichnungen für die Schülerinnen und Schüler, übergab Bezirkstagspräsident Erwin Filser die lang ersehnten neuen Unterrichtsräume im sanierten Dachgeschoß des Nordflügels der Schule offiziell ihrer Bestimmung.
Zwei neue Unterrichtsräume sind hier entstanden, von denen der eine für die fachrichtungsbezogenen Fächer der Fachakademie für Holzgestaltung zur Verfügung steht, der andere für die kunstgeschichtlich orientierten Fächer aller vier Schulformen. Dazu kommen drei Nebenräume für die Aufbewahrung von Geräten und Unterrichtsergebnissen sowie für die EDV-Vernetzungs-Hardware. Im Treppenhausbereich ist außerdem ein Vorbereitungsraum mit zwei Lehrerarbeitsplätzen geschaffen worden.
Alles in allem also eine erhebliche Verbesserung der Raumsituation für die Schule. Doch der Gewinn liegt nicht allein in den zusätzlichen Quadratmetern, sondern ganz besonders auch in der Art und Weise der architektonischen Ausgestaltung. Geradezu ideal für die vorgesehene Raumnutzung sind die als aufgesetztes Dreieck konstruierten Oberlichtbänder mit motorisch getriebenen Lüftungsflügeln und außenliegendem textilen Sonnenschutz. Beides verhindert ein zu starkes Aufheizen des Raumes im Sommer und erlaubt zugleich, daß bei entsprechendem Wetter auch bei Tageslicht gearbeitet werden kann.
Besonders hervorzuheben ist, daß der Innenraumausbau von der Schule als realistische Gestaltungsaufgabe selbst geplant und in den Schulwerkstätten von den Auszubildenden der Berufsfachschule für Schreiner und ihren Lehrkräften hergestellt wurde. Vor allem zeigt die ausgezeichnete Ausführung der Schreinerarbeiten den hohen Ausbildungsstandard.
Präsident Filser und Schulleiter Eckhard Heyelmann lobten die Architekten Ecko Eichler und Alexander Karg für ihre ausgezeichnete Leistung und dankten allen beteiligten Firmen für die hervorragende Arbeit. „Sie haben uns Räumlichkeiten geschaffen, in denen das Lehren und Lernen zum Vergnügen werden wird“, sagte Heyelmann bei der Übergabe.
In den alten Räumen, die überwiegend von der Fachakademie genutzt wurden, konnte von Vergnügen keine Rede sein. Sie entsprachen nicht mehr den Anforderungen, besonders hinsichtlich des Brandschutzes, der Belichtung und vor allem des Wärmeschutzes. Im Sommer war eine konzentrierte Unterrichtsarbeit wegen der großen Hitze im Innenraum oft kaum möglich. Zudem beengte die tragende Dachkonstruktion den Unterrichtsbereich sehr stark in der Höhe und Breite. Diese Situation zu verändern, wurde immer dringlicher, um so auch die Rahmenbedingungen für ein Studium an der Fachakademie attraktiver zu machen. Eben dies ist nun in hervorragender Weise gelungen. Insgesamt 2 Millionen Mark hat der Bezirk Oberbayern als Schulträger in die Baumaßnahmen investiert.
Die mittlerweile seit fast 130 Jahren existierende „Schnitzschule“ ist heute zu einem über die Grenzen Bayerns hinaus bekannten Ausbildungszentrum für Holzhandwerke geworden. Sie bietet mit den beiden Berufsfachschulen für Schreiner und Holzbildhauer, der Fachschule für Schreiner sowie der Fachakademie für Holzgestaltung Aus- und Weiterbildungsangebote unter einem Dach.
Fachschultag
Der traditionelle Fachschultag findet in diesem Jahr am 14. November in den Räumen der Fachschule statt. (Näheres dazu auf Seite 175).
(Fachschule für Schreiner und Holzbildhauer, 82467 Garmisch- Partenkirchen, Tel. 0 88 21/95 92-0, Fax ~/95 92-99) n
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