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Lichtblicke – beleuchtete Lamellen setzen feine Akzente

Raumbildender Ausbau einer Mietwohnung
Lichtblicke – beleuchtete Lamellen setzen feine Akzente

Am Wallraffplatz in Köln – im „Schatten“ des Doms – galt es, im Ober- und Dachgeschoss einer Altbauwohnung, die großzügigen Räume neu zu gestalten. Die Gratwanderung zwischen exklusivem Innenausbau einerseits und die Wiederverwendbarkeit einzelner Möbel und Einrichtungen andererseits, löste das Kölner Innenarchitekturbüro Buchholz vorzüglich.

Die Wohnung befindet sich in einem um die Jahrhundertwende erbauten, mehrstöckigen Altbau und verteilt sich über zwei Ebenen unter dem Dach des Hauses. Der Wunsch und die Anforderung der Bauherrin war es, die großzügigen, offenen Räume zu erhalten. Gleichzeitig bestand jedoch die Problematik, dass die großen undefinierten Räume dem Bewohner und Gast eine gewisse „Unsicherheit“ vermitteln. „Der Benutzer eines Raumes benötigt – um sich darin wohl zu fühlen – unbewusst die Information, wie der Raum genutzt wird und wie er sich als Bewohner oder Gast in diesem verhält“, argumentierte der Innenarchitekt und Schreiner Bjørn Buchholz, der den Innenausbau und ein Teil der Möbel speziell für dieses Projekt entwarf.

So entstanden raumteilende Lichtwände – die zentralen Elemente des Entwurfes – welche die Räume klar gliedern, aber dabei die offene Wohnatmosphäre nur wenig einschränken. Die zwei Lichtwände übernehmen dabei verschiedene Funktionen: In erster Linie vermitteln sie dem Bewohner oder Gast klar und deutlich in welchem Raum er sich befindet. Zudem begrenzen die Elemente optisch die Bereiche und teilen den großen Raum in drei Zonen:
  • Die Verkehrsfläche im Eingangsbereich mit Garderobe, verschiedene Zugänge zur Abstellkammer und Bad sowie die Treppe, die zur oberen Ebene führt.
  • Der Arbeitsplatz mit Lesebereich ist hinter dem Raumteiler mit integrierter Garderobe angeordnet.
  • Der Wohnbereich besteht aus einer großzügigen Sitzlandschaft mit Kamin und dem angrenzenden Essplatz vor der offenen Küche.
Auf den ersten Blick erfüllen die Raumteiler widersprüchliche Aufgaben – Räume definieren und begrenzen, ohne diese klein und eng wirken zu lassen. Tagsüber wird durch die Lamellen die gesamte Wohnung mit Tageslicht erhellt. Bei Dunkelheit sollten die entstandenen Räume klein und gemütlich wirken. Dazu hat sich der Planer und Entwerfer einige raffinierte Details und ausgewählte Materialien erdacht, geplant und umgesetzt.
So bestehen die Raumteiler aus einem grau durchgefärbtem MDF-Rahmen, in die einzelne rund 220 mm breite Lamellen eingeschoben wurden. Der Hit dabei: Diese Lamellen sind aus dem transluzenten „3Form-Material Chroma“ im Farbton „ Camel“ hergestellt – ein Plattenmaterial aus eingefärbtem PMMA, das über eine ausgezeichnete optische Transparenz verfügt und das Licht sanft durchscheinen lässt. Die Lamellen sind im Abstand von knapp 200 mm angeordnet, so dass sie eine Durchsicht nur im rechten Winkel unbehindert gewährleisten; ab ca. 40° ist kein Durchblick mehr gegeben. Durch die Lamellen werden die Blickbezüge zwischen den einzelnen Räumen mehr oder weniger bewusst verhindert, aber trotzdem bleibt der gesamte, großzügige Raum erhalten. Durch die Stellung der Lamellen werden so einzelne Bereiche von bestimmten Positionen ausgeblendet. So kann z. B. der unaufgeräumte Arbeitsplatz vom Eingang nicht eingesehen werden. Auch die Sicht auf die unruhige Verkehrsfläche mit Flur und Treppe ist ausgeblendet, wenn man gemütlich auf dem Sofa sitzt. So wurde gezielt Einfluss auf die Sichtbezüge genommen, ohne diese durch eine Wand komplett zu versperren.
Da das Material der transluzenten Lamellen Kunst- und Tageslicht aufnehmen und innerhalb der Platte streuen und verteilen kann, ergibt sich eine angenehme Lichtintensität in der Platte und besonders an den Kanten. Und hierzu wartet der Innenarchitekt mit dem nächsten Highlight auf. Über jeder Lamelle ist oben und unten eine kleine LED-Einbauleuchte eingebaut, so dass jede Lamelle einzeln beleuchtet werden kann und abends und in der Nacht ein gemütliches, warmes Licht abstrahlt. So entstehen gemütliche kleine Räume und die feinen Lichtverläufe erinnern bei Dunkelheit an ein Lagerfeuer. Tagsüber nehmen die Lamellenschwerter das Tageslicht auf und lassen die Elemente hell und transparent wirken. Licht war und ist auch das Thema bei der Planung und dem Ausbau des Dachgeschosses. Ein gläsernes Bodenfeld über dem Eingangsbereich – neben der Treppe – sorgt für Tageslicht und wird von einem großen Fenster in der Dachgaube ausreichend belichtet. Das Bett ist unter dem kleinen Giebel untergebracht und zwischen den freigelegten, weiß lackierten Stützen angeordnet. Ein rückwärtig eingestelltes Bücherregal wurde von der Dachschräge angesetzt und erhielt eine Hinterleuchtung. So entstand ein warmes Licht für eine kuschelige Atmosphäre. Passend zu den Fußböden und der Treppe, wurde auch das Bücherregal in Eichenholz ausgeführt.
Auch die neuen, puristischen Möbel, die zur bestehenden Einrichtung konzipiert wurden, sind aus Eiche und erfüllen mit einfachsten Formen verschiedene Aufgaben. Die aus massiver Eiche bestehenden Winkel- oder U-Formen dienen als Bank, Sideboard oder Küchenblock. So beispielsweise der fast 4 m lange Winkel im Esszimmer, der auf einem Mauervorsprung aufgelegt wurde, bietet bei Feiern weitere Sitzmöglichkeiten und wird im Alltag als Dekorationsfläche oder Stellplatz für großflächige Bilder genutzt.
Dazu passend wurden zeitlose Materialien wie weißer Filz, Textilien in Naturtönen und Edelstahl gewählt, so dass die gesamte Wohnungseinrichtung mit einer klaren und ruhigen Atmosphäre überzeugt. (wp) ■
Konzept & Entwurf:
Dipl.-Ing. Innenarchitekt
Bjørn Buchholz
50825 Köln
Innenausbau:
hfn Tischlerei-Innenausbau GmbH
30165 Hannover
Fotos: Bjørn Buchholz
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