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Märkte des Ostens fest im Visier

Gealan: Eine Lanze für die druckabhängige Zwangsbelüftung
Märkte des Ostens fest im Visier

Bei Gealan stehen die Zeichen weiter auf Expansion: Fest im Visier hat der oberfränkische Hersteller von Kunststoff-Fensterprofilen dabei vor allem die erfolgversprechenden Märkte im Osten. Nicht nur für diese Märkte, sondern auch als erster Schritt für künftige Anforderungen hierzulande, wurde jetzt ein neues 5-Kammer-Profil entwickelt.

Gealan-Firmenchef Roland Fickenscher konnte anläßlich der im zweijährigen Rhythmus stattfindenden Pressekonferenz einmal mehr über weitere Wachstumspläne seines Unternehmens informieren: „Mit einem Gruppenumsatz von 120 Mio. DM in 1997 und geplanten zweistelligen Zuwachsraten in diesem Jahr, stehen bei uns die Zeichen auf Expansion.“

Die Zuwächse im vergangenen Jahr stammen hauptsächlich aus dem Export, der mittlerweile rund 50 % des Umsatzes repräsentiert. Wiederum 50 % des Exports realsiert Gealan heute bereits in den Ländern Osteuropas.
Der Erfolg ist indes keine Frage des Zufalls, sondern strategisch geplant. Denn das fränkische Unternehmen in Oberkotzau bei Hof hat nach der Öffnung der innerdeutschen Grenzen seine Marktchancen erkannt und konsequent genutzt. Der Gealan- Chef – mit seinem ehemals an der Grenze zur damaligen DDR in einer sogenannten „Totwinkellage“ gelegenen Werk – befand sich quasi über Nacht im Herzen Europas. Und damit lag der Osten mit seinem verkaufsträchtigen Absatzmarkt direkt vor der Haustür.
Roland Fickenscher nutzte die Möglichkeiten der Wirtschaftsförderung im Zuge der deutschen Wiedervereinigung und baute eine zweite, hochmoderne Produktionsstätte auf. Sie befindet sich im rund 30 km von Oberkotzau entfernten thüringischen Tanna auf einem rund 100 000 m² großen Firmengelände. Es folgte der Neubau der Hauptverwaltung sowie der Ausbau des Vertriebsnetzes nach Osteuropa und weitere Investitionen in Produktionsstandorte.
Werk Tanna: auf hohem technischen Niveau
Die jüngste Erweiterung der Produktionsstätte in Tanna ist eine Folge weiterer Absatzsteigerungen. In den nunmehr 13 700 m² großen Produktionsstandort mit jetzt eigener Mischerei, wurden insgesamt 50 Mio. DM investiert. Inzwischen sind in Tanna fast 100 Mitarbeiter aus dem näheren Umkreis beschäftigt.
In Tanna kommt hochentwickelte Technik zum Einsatz: 15 Extrusionslinien, eine energieoptimierte Betriebstechnik und eine mit modernster Computersteuerung ausgestattete Mischeranlage mit zwei Mischerlinien. Allein die elektronischen Förder- und Wiegeanlagen repräsentieren ein Investitionsvolumen von 8 Mio. DM.
Im Vergleich zum Stammwerk in Oberkotzau sind die Mischeranlagen erheblich größer und leistungsfähiger. Daher kann auch wesentlich mehr PVC aufbereitet und verarbeitet werden.
Die Mischleistung ist mit etwa 8000 kg PVC pro Stunde mehr als doppelt so hoch wie in Oberkotzau. Die Rohstoffe dafür (PVC, Kreide, Stabilisatoren, Titandioxid) lagern in sieben grossen Silos mit einem Fassungsvolumen von insgesamt 1400 m³. Die exakt dosierte, pulverförmige Rohstoff-Mischung gelangt durch Rohrleitungen automatisch in den jeweiligen Einfülltrichter der Extruder.
Neue Wege beschritt man in puncto Umweltschutz. Die neue Kälteanlage ist ein geschlossenes Kühlsystem. Damit wird der Wasserverbrauch für die Fertigung erheblich reduziert.
An die Extrusionshallen in Tanna schließt sich weiter ein großzügiges Profilelager für 2500 Profilcontainer an. Damit gewährleistet Gealan schnelle Lieferbereitschaft.
In Tanna wird im 5-Schichtbetrieb gearbeitet, hier entstehen täglich rund 40 000 Profilmeter. Jährlich verlassen rund 15 000 Tonnen Kunststoffensterprofile das Gealan-Werk in Tanna.
Aufbruchstimmung für Kunststoffenster in Osteuropa
Die osteuropäischen Länder sieht man bei Gealan mit als wichtigster Zukunftsmarkt. Hier herrscht seit Öffnung der Märkte Aufbruchstimmung für Kunststoffenster.
Aus diesem Grunde wurden innerhalb der letzten drei Jahre – neben Tanna in Thüringen – neue Produktionsstätten in Vilnius (Litauen) und Bukarest (Rumänien) sowie ein Lager in Lodz (Polen) aufgebaut. Außerdem eröffnete Gealan Repräsentanzen in Moskau (Rußland) und Kiew (Ukraine). Zudem unterstützt die 1996 von Gealan gegründete exama maschinen GmbH die Markterschließung in Osteuropa und in den angrenzenden ehemaligen Sowjetrepubliken. Sie übernimmt dort die wichtige Funktion des Maschinenlieferanten für Fensterbaubetriebe und beteiligt sich an den bedeutendsten Baufachmessen des gesamten eurasischen Marktes.
Gealan setzte im Osten frühzeitig auf eine schnelle Marktdurchdringung. Aus diesem Grund konnte das oberfränkische Unternehmen innerhalb kürzester Zeit bereits erhebliche Marktanteile gewinnen und in Litauen und Rumänien sogar die Marktführerschaft übernehmen.
Mit 15 Mitarbeitern wird in Rumänien in Kürze eine eigene Produktion gestartet. Der für dieses Jahr geplante Umsatz von 9 Mio. Mark soll bis zum Jahre 2000 auf 20 Mio. Mark steigen. Gealan Romania S.R.L exportiert die Fensterprofile von Bukarest derzeit auch nach Bulgarien, Ungarn und Moldawien.
Im Fokus: Schimmelpilze
Am zweiten Tag der Gealan- Pressekonferenz stand ein Thema auf dem Programm, das im Zusammenhang mit der Wohnungslüftung immmer mehr in den Vordergrund rückt: Bauschäden durch Schimmelpilze im Alt- und Neubau.
Mit Prof. Gerhard Hausladen von der Fakultät für technische Gebäudeausrüstung der Universität Kassel und Prof. Manfred Gareis vom Institut für Mikrobiologie und Toxikologie an der Bundesanstalt für Fleischforschung in Kulmbach, hatte Gealan zwei erstrangige Referenten ins Haus geholt. Die Experten beleuchteten das Thema aus dem Blickwinkel der Bauphysik, der Lüftungstechnik und unter hygienischen Gesichtspunkten.
Die anschließende einstündige Podiumsdiskussion stand unter dem Thema „Lüftung und Schimmelpilzbildung“. Die Professoren diskutierten mit Vertretern von Wohnungsbaugesellschaften und der Gealan-Konstruktionstechnik. Dabei ging es um die Gesundheitsgefährdung und die Entstehungsproblematik. Weitere Punkte waren die Bewußtseinsbildung bei den Hausbewohnern und rechtliche Fragen über Zuständigkeit und Regreßpflicht von Mietern und Vermietern.
Schimmelpilze sind offensichtlich weitaus gefährlicher als man gemeinhin annimmt. Sie sind nicht nur optisch unschön, sondern können schwere Gesundheitsschäden hervorrufen und sogar zum Tode führen. Tükkisch an Schimmel ist, daß er sein Gift über winzige Sporen produziert, die durch die Luft transportiert werden und ähnlich wie Asbest tief in die Lunge des Menschen gelangen.
Zudem verursacht er einen nicht unerheblichen volkswirtschaftlichen Schaden: 420 Mio. Mark jährlich kostet unsere Volkswirtschaft nach dem Bauschadensbericht der Bundesregierung der Pilzbefall in renovierten Altbauten. Dabei reichen meist kleine bauliche Veränderungen – wie eine bessere Durchlüftung – aus, um Abhilfe zu schaffen.
Als der Bauschaden der Neuzeit wird Schimmelbefall noch nicht wahrgenommen, obwohl die Zahl der betroffenen Bauten seit 20 Jahren stark zugenommen hat. Den Grund sieht Karl Gertis, Direktor des Fraunhofer-lnstituts für Bauphysik, in gravierenden Mängeln bei Neubauten und sanierten Altbauten durch zu dicht schließende Fenster.
Ein überraschendes Ergebnis ergab eine Langzeitstudie der IKK Düsseldorf. Bei den sogenannten „Wohnungskrankheiten“ führt der Schimmelpilz die Hitliste der Krankheitsauslöser noch vor Formaldehyd und Holzschutzmitteln an. Experten fordern daher seit langem Richtwerte aufzustellen, die eine Belastung von Wohn- und Büroräumen oder öffentlichen Gebäuden mit Pilzgiften begrenzen. Doch in Deutschland sind die Gefahren, die von Schimmelpilzen ausgehen, noch weitgehend unbekannt. Zudem ist es schwierig, die Kausalität von Erkrankungen durch Schimmelpilz nachzuweisen. Amerikanische Fallbeispiele berichten über signifikant gestiegene Lungenerkrankungen von Säuglingen, deren Familien in schimmeligen Wohnungen leben.
Fehlnutzung ausgeschlossen
Einen praktikablen Weg der ausreichenden Wohnungsbelüftung, der vor allem eine Fehlanwendung des Nutzers ausschließt, geht Gealan mit Gecco (Gealan Clima Control). Ein Jahr Forschung und Entwicklung steckte das Oberkotzauer Unternehmen in das Produkt bis zur Marktreife.
Dabei handelt es sich um eine automatische Lüftungsklappe, die unsichtbar im Fensterprofil gelagert ist. Zwar sorgen herkömmliche Lüftungsfenster ebenfalls für eine ausreichende Raumbelüftung, sie können aber lästige Zugluft oder optische Einbußen meist nicht vermeiden.
Gecco hingegen kontrolliert das Nachströmen von Frischluft durch einen Mechanismus, der sich bei höheren Windgeschwindigkeiten verschließt. Aus gutem Grund haben die Anwendungstechniker daher ihre Innovation „Gecco – die kleine Klappe mit IQ“ genannt. In Kürze trägt Gealan auch der zunehmenden Pollensensibilität in der Bevölkerung Rechnung: Gecco wird mit einem zusätzlichen Pollenfilter ausgestattet.
Die im unteren Flügelprofil des Mitteldichtungssystems 6000 in der Verbindungskammer zwischen der Außenseite des Profils und der Beschlagnut aufgehängte Klappe ist frei drehbar. Durch Öffnungen in der Verbindungskammer entsteht ein Lüftungskanal zwischen außen und innen. In Ruhestellung steht Gecco offen und die Luft kann ungehindert über die Lüftungsdichtung in den Raum eintreten. Bei höherer Luftgeschwindigkeit kippt sie auf eine Dichtung und verschließt den Luftkanal.
exama: Modifizierbare Maschinensysteme für die Fensterfertigung
Die exama maschinen GmbH, ein 100%iges Tochterunternehmen der Gealan Werke Fickenscher GmbH, stellte anläßlich der Jahrespressekonferenz des Unternehmens ein neues Maschinendesign für Fenstermaschinen vor.
Ziel war, so Vertriebsleiter Leonhard Crasser, die Maschinenbauteile und Einzelfertigungsschritte im Fensterbau so zu optimieren, daß die Komponenten auf ein Mindestmaß reduziert werden. Dazu wurde ein standardisiertes Grundgestell als „Baukastensystem“ entwickelt.
Dieses auf Aluminiumprofilen basierende System, bietet eine freie Anbindung von Maschinenelementen und Funktionseinheiten wie Bedientableau oder Zuführbahnen in einem Raster von 20 mm.
Leonard Crasser: „Das Konstruktionssystem kann ohne zusätzliche Werkzeuge und mit extrem kurzen Planungszeiten allen Anwendungsfällen angepaßt werden. Die Produktionserweiterung ist damit ohne Probleme möglich, einzelne Bauteile können schnell und einfach ersetzt werden“.
exama arbeitet seit langem erfolgreich mit dem Konzept der Systematisierung im Maschinensortiment. Intelligente Produktlösungen wie das bewährte Bowi-Anreißsystem und die Pfostenkonturfräse bestätigen den eingeschlagenen Weg.
Mit dem neuen Maschinenkonzept, das sich im ersten Schritt vorwiegend an Gealan-Partner in Osteuropa wendet, lassen sich Fertigungseinrichtungen für die Herstellung von 80-120 Fenstern pro Tag realisieren. Als Basis-Investitionsgröße nennt Grasser runde 50 000 DM. n
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