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Maßarbeit leicht gemacht

Hilti PD 38 im BM-Test
Maßarbeit leicht gemacht

Mit dem PD 38 hat der Elektrowerkzeug-Spezialist Hilti Anfang des Jahres sein neuestes Laser- Distanzmessgerät vorgestellt. Mit an Bord dieses kompaktesten am Markt erhältlichen Bluetooth-Gerätes: ein Softwarepaket, das vielfältige, teils neue Möglichkeiten der Datenverarbeitung auf einem PDA/MDA bietet. Wir haben das PD 38-Paket mal etwas genauer unter die Lupe genommen.

Es ist schon beachtlich, was sich im Bereich der Laser-Distanzmessgeräte in den letzten Jahren getan hat: Kompakte Geräteabmessungen und eine Messgenauigkeit, die jedes andere System – insbesondere natürlich Meterstab und Maßband – doch ziemlich alt aussehen lässt, sind nur zwei Aspekte, die für die sehr stark gestiegene Nachfrage nach den Rotlicht-Minis sorgen.

Nachdem die Laser-Messtechnik nun längst „erwachsen“ geworden ist, gilt es jetzt, deren technische Vorzüge in durchdachte Gesamtsysteme einzubinden. Schließlich bedeutet modernes und damit rationelles Aufmaß doch deutlich mehr, als lediglich Maße mit Laserunterstützung zu ermitteln, um sie dann vor Ort manuell zu Papier zu bringen. Was hier gefragt ist, sind insbesondere solche Lösungen, mit denen sich die Kette der Datenerfassung und anschließenden -weiterverarbeitung konsequent schließen lässt.
Stellt sich also die Frage, wie die erfassten Aufmaßdaten möglichst einfach und frei von Übertragungsfehlern von der Baustelle in den Firmencomputer gelangen, um sie dort für die Erstellung von Angeboten, Zeichnungen oder Fertigungsunterlagen zu verwenden.
Mit dem neuen PD 38 hat Hilti nun ganz aktuell ein Paket geschnürt, das bereits „ab Werk“ vielfältige Möglichkeiten bietet, Aufmaßdaten – in Kombination mit entsprechender Software, einem PDA bzw. MDA und einem PC – auch unmittelbar für die rationelle Weiterverarbeitung aufzubereiten.
Entwickelt und hergestellt wird der PD 38 – wie übrigens sämtliche Hilti-Geräte mit Laser(mess)technik – in Jena bei der Hillos GmbH, einem Gemeinschaftsunternehmen der Jenoptik Laser, Optik, Systeme GmbH und der Hilti AG. Hilti und Jenoptik führen in diesem Unternehmen ihre bisherige Produktionspartnerschaft auf dem Gebiet der Laser-Distanzmessgeräte fort und haben sie inzwischen zusätzlich um Positioniergeräte erweitert. Zwischen Hilti und Jenoptik besteht seit Mai 2002 eine erfolgreiche Entwicklungs- und Produktionspartnerschaft für Laser-Distanzmessgeräte.
Hillos fertigt die Produkte für Bau- und baunahe Anwendungen exklusiv für Hilti und stellt Jenoptik zudem das Know-how in der Fertigungstechnologie zur Verfügung. Die Entwicklung neuer Lasertechnik-Anwendungen wird wie bisher im Rahmen der Entwicklungs-Partnerschaft zwischen Hilti und Jenoptik vorangetrieben.
Das Gemeinschaftsunternehmen kann in Jena auf eine bereits existierende Fertigungs-Infrastruktur sowie eine breite Know-how-Basis zurückgreifen und diese optimal mit den Kompetenzen der beiden Gesellschafter verknüpfen.
Der PD 38 ist standardmäßig bereits sehr umfangreich ausgestattet: Neben dem Lasermessgerät selbst gehören zum Lieferumfang eine Lederasche, die PC-Software PDA 90, eine Zieltafel, ein Ladeset (sowohl für 220 V als auch eine 12 V-Variante fürs Auto), eine Handschlaufe, Batterien sowie eine Halterung für das Verbinden von Messgerät mit einem PDA/MDA. Der Preis für dieses Set liegt bei 595 Euro (zzgl. MwSt.).
Bereits der erste Eindruck des Hilti-Geräts ist gut: Mit Abmessungen von lediglich 120 x 65 x 28 mm ist es das kompakteste Bluetooth-fähige Laser-Distanzmessgerät auf dem Markt. Zudem wirkt das Gerät äußerst robust. Platz und Schutz findet der 230 g leichte PD 38, ist er nicht gerade im Einsatz, in der ebenso hochwertigen wie edel anmutenden Gerätetasche aus Leder.
Will man den PD 38 mit allen seinen Möglichkeiten nutzen, sind neben dem Entfernungsmesser und der Hilti-Software selbst auch ein Bluetooth-fähiger PDA/MDA sowie ein PC erforderlich. Optimalerweise verfügt der PDA/MDA darüber hinaus über eine integrierte Digitalkamera.
Die Anschaffung eines PDA/MDA ist übrigens Sache des Anwenders. Wichtig: Vor dem Kauf sollte man unbedingt klären, ob das Gerät mit dem Laser-Entfernungsmesser kommuniziert. Hilti hält in diesem Zusammenhang für interessierte Anwender eine Liste mit Geräten bereit, die vom PD 38 garantiert unterstützt werden. In jedem Fall läuft die Hilti-Software ausschließlich auf Systemen mit Windows CE bzw. Windows Mobile.
PD 38 und PDA/MDA kommunizieren beim Messen drahtlos via Bluetooth miteinander: Der Distanzmesser sendet die Messdaten an den PDA/MDA. Umgekehrt sendet dieser Steuerbefehle – z. B. Auslösen einer Messung – an den PD 38. Apropos Bluetooth: Diese Technologie ermöglicht die sichere, zuverlässige und unkomplizierte Übertragung von Daten über kurze Entfernungen. Sie spart nicht nur lästige Kabel zwischen den beteiligten Geräten, sie ist auch äußerst problemlos in der Anwendung: Die Geräte – in diesem Fall PD 38 und PDA/MDA – finden einander und kommunizieren ohne Zutun des Benutzers. Die Reichweite beträgt üblicherweise, abhängig von den jeweiligen räumlichen Gegebenheiten, rund 10 m.
Los geht’s: Erste Schritte mit dem PD 38
Der PD 38 selbst ist im Prinzip unmittelbar nach dem Einlegen der Batterien bzw. Akkus betriebsbereit. Erfreulicherweise hat Hilti das Gerät nicht mit einer unüberschaubaren Menge an Tasten versehen. Die wichtigsten – weil in der Praxis am häufigsten benötigten – Funktionen haben eigene, selbsterklärende Tasten: Messreferenz-Umschaltung, Flächen- und Volumenmessung sowie Distanzaddition und -subtraktion.
Hält man die Messtaste für rund zwei Sekunden gedrückt, wird die Dauermessung aktiviert. In diesem Modus werden Distanzen mit 8 – 15 Messungen pro Sekunde erfasst. Mit dieser Funktion lassen sich vorgegebene Maße, z. B. beim Einbau von Trockenbauschienen, sehr komfortabel abtragen und markieren.
Praktisch: Das Gerät verfügt über zwei Messtasten – eine auf der Oberseite sowie eine weitere auf der Seite. Beim Messen großer Distanzen oder bei sehr heller Umgebung erweist sich das integrierte optische Zielvisier als zuverlässige Anpeilhilfe.
Dem Anwender stehen wahlweise drei Messreferenzen zur Verfügung: Gerätevorder- oder Hinterkante sowie die ausklappbare Anschlagspitze, die beispielsweise beim Messen aus Ecken heraus benutzt wird.
Der PD 38 misst Distanzen zwischen 5 cm und 200 m. Die Genauigkeit liegt bei ± 1,5 mm. Bis 70 m kommt das Gerät dabei in der Regel ohne Zieltafel aus.
Gute Noten bekommt die Bedienungsanleitung: Kompakt und sehr anschaulich illustriert, sorgt sie für einen sehr leichten Einstieg in die Gerätetechnik, Funktionalität und Bedienung des PD 38.
Mit dem PDA/MDA das System komplettieren
Um das Leistungsvermögen des PD 38 voll ausschöpfen zu können, ist noch ein PDA/MDA erforderlich. Für unseren Test haben wir – neben dem PD 38 samt Zubehör – einen PDA von Hewlett Packard, einen HP iPAQ rx3000, verwendet, der über eine integrierte 1,2 Megapixel-Kamera mit Zoomfunktion verfügt.
Der erste Schritt besteht nun darin, eine Verbindung zwischen PDA/MDA und dem PC herzustellen. Hierzu wird die zusammen mit dem PDA gelieferte Verbindungssoftware „Active Sync“ gemäß Betriebsanleitung des Herstellers auf dem PC installiert. In unserem Fall hat dies ohne irgendwelche Probleme geklappt. Ergebnis: Die Docking-Station des PDA wird schließlich per USB mit dem PC verbunden, die Art der Datensynchronisation zwischen PC und PDA wird individuell definiert (dabei hilft die Betriebsanleitung des Herstellers) und beide Geräte können fortan problemlos und automatisch Daten synchronisieren bzw. untereinander austauschen.
Was nun noch erforderlich ist, ist die Installation der Hilti Applikations-Software auf dem PDA. Voraussetzung dafür ist die zuvor hergestellte und funktionierende Verbindung zwischen PDA und PC mit Hilfe der Windows-Software „Active Sync“. Auch dieser Schritt gestaltet sich schön unkompliziert: PDA in Dockingstation einsetzen und einschalten, CD mit der Hilti-Applikationssoftware einlegen und den Installationsanweisungen folgen. Nach kurzer Zeit ist
es dann geschafft: Auf dem PDA signalisiert nun das Hilti-Symbol, dass auch diese abschließende Installation erfolgreich war.
Jetzt kann es also losgehen: Ist der PD 38 eingeschaltet und auf dem Display das Bluetooth-Symbol zu sehen, kann auf dem PDA die Hilti-Software geöffnet werden. Nach einigen Sekunden signalisiert ein Piepton, dass PDA und Laser-Entfernungsmesser via Bluetooth in „Funkkontakt“ stehen. Jetzt kann man im Auswahlmenü eine der vier Funktionen starten: Bild-Skizze (Image Sketch), Linienzeichnung (Line Draw), Daten-Tabelle (Data Table) oder Formelsammlung (Formulary).
Bemaßte Fotos: Stets gut im Bilde sein
Mit „Image Sketch“ bietet Hilti die ganz neue Möglichkeit, Digitalfotos um Maßeinträge zu ergänzen. Dazu fotografiert man zunächst mit der in den PDA integrierten Digi-Kamera vor Ort die entsprechende Raumsituation (beispielsweise eine Türöffnung). Anschließend startet man die Software und öffnet das Foto. Wird nun eine Messung mit dem PD 38 durchgeführt, dann wird der Wert automatisch in die Maßzeile unterhalb des Fotos auf dem PDA „gefunkt“. Nach anschließendem Antippen des Anfangs- und Endpunktes (hier z. B. Türloch links und Türloch rechts) wird automatisch eine Linie mit Maßtext (zuletzt gemessenes Maß) in das Foto eingetragen. So kann der Anwender nach und nach alle wesentlichen Details in dieser Raumsituation bemaßen und das bemaßte Foto ausdrucken oder am PC weiterverarbeiten. Mit einem MDA kann das Bild auch direkt vom Ort des Aufmaßes beispielsweise ins Büro gemailt werden. Mögliche Formate sind JPEG und BMP.
Grundrisse vor Ort maßstabsgerecht erstellen
Mit der Zeichnungsfunktion „Line Draw“ lassen sich Grundrisse vor Ort unkompliziert erfassen und maßstabs- sowie insbesondere CAD-gerecht zeichnen. Auch nicht rechtwinklige Gegebenheiten sind problemlos zu erfassen. Im Prinzip wird auch hier zunächst ein Maß mit dem PD 38 erfasst und automatisch an den PDA übertragen. Dort muss der Anwender lediglich noch durch Anklicken des entsprechenden Pfeils die Richtung, in der das Maß gezeichnet werden soll, bestimmen. Nach und nach entstehen so komplette Grundrisse, die in den gängigen CAD-Formaten (DXF, DWG, Flexicad) oder auch als Bild (JPEG oder BMP) an den PC übertragen werden können.
Spart Zeit: Maße direkt ins Aufmaßblatt
Enormes Einsparpotenzial beim Aufmaß bietet die Möglichkeit, Messdaten direkt in ein – aus Zeitgründen möglichst am PC vorbereitetes – Aufmaßblatt zu übertragen. Die Hilti Daten-Tabelle ist eine Windows Excel kompatible Tabelle. Messwerte werden direkt in die Zellen eingetragen. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die Daten-Tabelle zu verwenden:
  • Freie Verwendung: Es stehen, ohne weitere Bezeichnung von Spalten oder Zeilen, nur Messwerte in den Zellen.
  • Erstellung der Tabellenstruktur auf PDA/MDA.
  • Definition der Tabellenstruktur als Excel-Tabelle am PC. Dieses Aufmaßblatt kann auch Formeln (Maßketten, Flächen, Volumen o. ä.) enthalten, die dann gleich vor Ort berechnet und kontrolliert werden können.
Nach dem Messen lassen sich die Tabellen, wie von den anderen Anwendungen gewohnt, wieder an den PC übertragen und dort als Excel-Tabelle weiter benutzen.
Auch schwierige Messungen problemlos meistern
Die Funktionen unter „Formulary“ (Formelsammlung) dienen als Hilfe bei der Bestimmung nicht alltäglicher Messaufgaben. Beispiele: Unzugängliche Stellen, Winkel- und Flächenbestimmung bei nicht rechtwinkligen Flächen, u. a.
Innerhalb der Funktionen werden die Messwerte direkt vom PD 38 an die richtige Stelle eingetragen, wobei der Anwender grafisch durch die einzelnen Schritte geführt wird. Folgende Funktionen stehen zur Verfügung: Flächenberechnung, Volumenberechnung, indirekte Distanzbestimmung (Pythagoras), Kreisberechnungen, Kreisbogenberechnung, Neigungsberechnungen, Minimum- und Maximummessungen zur Bestimmung von z. B. Diagonalen, Durchschnitt-Berechnung mehrerer aufeinander folgender Messungen.
Überzeugender Gesamteindruck
Waren es Anfangs eher die Technik-Freaks, die sich für Laser-Distanzmessgeräte begeistern konnten, tun dies inzwischen längst auch die Kostenrechner. Hilti zeigt mit seinem PD 38, warum das so ist: Trotz auf den ersten Blick vielleicht recht hoher Anschaffungskosten spart der Anwender unterm Strich ganz offensichtlich bereits von der ersten Messung an: Konsequentes und schnelles Ein-Mann-Aufmaß, maximale Aufmaßgenauigkeit oder auch die Datendurchgängigkeit sorgen für eine deutliche Kostenersparnis nicht nur beim Aufmaß selbst.
Auch lassen sich in der Folge z. B. Angebote, Abrechnungen, Raum- oder Detailplanungen mit Hilfe des Systems deutlich schneller und effektiver erstellen.
Im Praxistest haben der PD 38, die zugehörige Software sowie nicht zuletzt auch die gut gemachte Bedienungsanleitung als durchdachtes Ganzes überzeugt und richtig gute Noten verdient. Fazit: So macht Aufmaß Spaß. ■
von BM-Redakteur
Christian Närdemann
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