Als Abschlussarbeit an der Fachakademie für Holzgestaltung in Cham konzipierten und planten Andreas Fuchs und Harald Kruse ein Mode- und Schuhgeschäft für hochwertige Herren-Designermoden. Die Arbeit beinhaltete die Neugestaltung der Räume, wobei sich der Bauherr damit ein Imagegewinn, größtmöglichste Kundenwerbung und Umsatzsteigerung sowie die Sicherung und Ausbau der Marktstellung wünschte.
Der ehemalige Autosalon aus den 60er Jahren wurde 1991 in ein Herrenmodengeschäft umgebaut, an das sich ein kleiner Innenhof mit einem zweigeschossigen Garagengebäude anschließt. Hof und Nebengebäude solenl jetzt zur Erweiterung des Ladens genutzt werden. Ziel der Neuplanung ist es, der Mode – als zeitbezogene Ausdrucksform der Gestaltungskräfte sowohl des Individuums als auch des Marktes – einen größeren, weiteren, konsumunabhängigen Raum zu schaffen. Der Dynamik des unregelmäßigen Grundrisses folgend, wurden die Bodenfugen in Verlängerung der Außenmauern sowie die Lichtgestaltung der Decke als raumprägende Elemente in den Vordergrund gerückt. Die Fugenschnitte des gefärbten, geschliffenen und geölten Estrichs wurden mit doppelten Edelstahladern hervorgehoben. Sichtbar werden diese erst beim Begehen des Raumes, während die Deckengestaltung, mit ihren deckenbündigen Lichtflächen dreieckigen Zuschnitts, bereits von der Straßenfront wahrgenommen wird. Wandseitige Lichtschächte erhöhen die Decke. Um die Tiefe des Raumes zu verkürzen, wurde mit einer großzügig verspiegelten Wand die Querachse des anschließenden Innenhofes betont. Die Fassade des Hofgebäudes und der Innenraum des darin befindlichen Schuhgeschäftes, eine kleine Küche sowie Sanitärräume sind farblich gestaltet und setzten sich von der anderen Gestaltung deutlich ab. So wird der Eindruck erweckt, man schaue von der Fassadenseite durch das Geschäft hindurch auf eine gegenüberliegende Häuserladenzeile. Erst durch die geschlossene Bodengestaltung sowie das in den Innenhof reichende Spiegelband wird der Zusammenhang der Verkaufs- und Präsentationsflächen wieder hergestellt. Die Vielgestaltigkeit der jeweiligen Bereiche in Form und Farbe tragen zu einem spannungsreichen Erleben des gesamten Raumes bei. Besonders zu nennen ist hier der Loungebereich mit einer unterleuchteten Sitzlandschaft, die rauchsilbermetallic lackierte Theke mit wandseitigen Plasmabildschirmen. Des Weiteren das variabel einsetzbare, modulare Warenträgersystem aus Eiche und Edelstahl, das einen ansprechenden Kontrast zu der sonst sehr schlicht gehaltenen Einrichtung setzt. Die Großzügigkeit der Gesamtfläche von über 360 Quadratmetern wiederum lässt genügend Abstand zu, um die einzelnen Bereiche in Ruhe wahrnehmen zu können. Das Forum bzw. der Galeriebereich können je nach Zweck auch für kleine Ausstellungen und Präsentationen genutzt werden. Denkbar sind aber auch konzentrierte Ausstellungen zwischen Kassentheke und Lounge. Hier sollen auch junge Kreative ausstellen. Begünstigt wird diese Variabilität durch die modulartige Konstruktion der Warenträger. Diese können um die Säulen-Sub-Konstruktion herum positioniert und dort befestigt werden. Die Warenträger sind sehr variabel und können sowohl hängende Ware aufnehmen als auch als Regal genutzt werden. Sie sind komplett demontierbar und sparen so viel Platz bei der Lagerung bzw. Zwischenlagerung.
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