Parkett in Nassbereichen ist schon ungewöhnlich. Um so bemerkenswerter, dass in einem Hotelareal zwischen Sauna, Dampfbad, Erlebnisdusche und Whirlpool Parkett liegt – vollflächig verklebte und nur leicht gewachste Mehrschicht-Dielen. Wer die nötigen 1000 Mark pro Tag übrig hat, kann das selbst erleben: In der exklusiven Spa-Suite des mondänen Brenner’s Park-Hotel in Baden-Baden.
21 mm starke Strongline-Dielen aus kanadischem Ahorn mit einem Kambala-Randfries liegen hier Einzelgästen, Flitterwöchnern oder kleinen Gruppen zu Füßen, die sich ungestört durch anderes Publikum entspannen und verwöhnen lassen wollen. In den Genuss des edlen Bodens kommen allerdings auch die “gewöhnlichen” Gäste: Im Relaxarium können sie nach dem Saunabesuch im stilechten Ambiente eines Hochseeyacht-Decks entspannen. Als Schiffsbohlen fungieren hier ebenfalls Höhns Zweistab-Dielen aus kanadischem Ahorn. Im Fitness-Center schließlich erwartet den luxusgewohnten Gast eine ganz besondere Parkettvariante: Das helle Ahornholz erhielt hier bei jeder Diele einen dunklen Streifen – in Form einer Kambala-Ader.
Nicht nur optisch, sondern auch technisch gewagt, war der Einbau von Parkett in die Spa-Suite. Schließlich verhalten sich die Gäste so, wie sie es auch zu Hause im Bad tun – laufen also zum Beispiel mit nassen Füßen über den Boden.
Für den Parkettleger-Meister Jürgen Hettich, Chef des Kuppenheimer Höhns-Partners Parkett Hettich, der schon eine ganze Reihe von Vorzeige-Objekten auf seiner Referenzliste hat, war die Risikoverlegung in der Spa-Suite eine einmalige Herausforderung. Das Parkett liegt auch nach einem Jahr noch “wie frisch verlegt”. Lediglich der Boden in der Spa-Suite wurde kürzlich geschliffen und neu eingepflegt, weil es dort zu optischen Beeinträchtigungen durch Öle und Cremes gekommen war.
Besonders stolz machte die gelungene Verlegung Bergit Gräfin Douglas, die Tochter des Hotelinhabers Rudolf August Oetker. Als Innenarchitektin hatte sie maßgeblich Einfluss auf die Auswahl der Werkstoffe genommen. So kam auch der Einfall mit dem Parkett von ihr. Sie wollte weg von “sterilen” Keramik- und Natursteinböden. Ihre These: Was auf einem Schiff funktioniert, müsste doch auch im Spa-Bereich gelingen können. Damit war die Idee geboren, ein nachempfundenes Schiffsdeck in das Refugium für Schönheit, Gesundheit und Wohlbefinden zu integrieren. o
*Spa: Der Name ist dem belgischen Kurort in der Provinz Lüttich entlehnt und steht – schon seit der Antike – für Gesundheit durch bzw. mit Wasser, lateinisch „salus per aquas“. Im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts war Spa als edles Modebad eine beliebte Adresse für europäische Aristokraten.
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