Die Tischlerei Mühlenkord hat ihre Produktivität mit der Anschaffung eines CNC-Bearbeitungszentrums und dessen Einbindung in eine integrierte Softwareumgebung deutlich erhöht. Vor einem Jahr in Betrieb genommen, haben sich infolge der getätigten Investitionen erhebliche Rationalisierungseffekte eingestellt.
Der Betrieb von Tischlermeister und Betriebswirt Matthias Mühlenkord kann auf eine inzwischen mehr als 100-jährige Tradition zurückblicken. Dabei ist ständige Weiterentwicklung Programm: Das alte Tischlereigebäude hat er im Laufe der Jahre nach und nach immer wieder erweitert und zu einer modernen Produktionsstätte ausgebaut.
Neben der Maschinenhalle mit dem neuen Weeke-Bearbeitungszentrum verfügt der Betrieb auch über eine neue Oberflächenhalle mit Warmluftzufuhr speziell für Fenster und Haustüren. Gemeinsam mit seinen sieben Mitarbeitern erfüllt Mühlenkord anspruchsvolle Bauherrenwünsche in bester Handwerksqualität.
Besonders aktiv ist das Unternehmen im Bereich der Renovierung von historischen Gebäuden, insbesondere unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes.
Das Team der Tischlerei hat bis vor knapp einem Jahr ausschließlich auf konventionellen Tischlereimaschinen produziert – und zwar alles, was im Fensterbau sowie im Innenausbau anfällt.
Zunehmend an Bedeutung gewinnt der Bereich Fensterbau für die Tischlerei. Stilfenster und Profilierungsfenster in Bautiefen von 68 bis 92 mm werden schon seit längerem gefertigt. Dann wurde das Produktportfolio um moderne Holz-Alu-Fenster mit schlanken Rahmen erweitert, die man zusammen mit der Holz-Design-Plus GmbH (HDP), 25813 Husum, entwickelt hat, und die dank großer Rahmentiefen von bis zu 92 mm bestens auch für moderne Dreifach-Verglasungen geeignet sind. Entsprechend erfüllen sie Anforderungen der EnEV auch nach 2012 noch – und das bis hin zum Passivhausfenster – in punkto Energieeinsparung. Nutlage und Beschlagfalztiefe erlauben die Klassifizierung als einbruchhemmende Fenster für verschiedene Widerstandsklassen.
Maßgeschneiderte Fertigungstechnologie
Um seine Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, beschloss Matthias Mühlenkord Ende 2008, in die Modernisierung seiner Produktionsanlagen zu investieren und ein CNC-Bearbeitungszentrum anzuschaffen. Die Wahl fiel dabei auf eine Venture 4L aus dem Hause Weeke.
Ganz wesentlich war für ihn, die vielen verschiedenen Anforderungen der Holzbearbeitung in seiner Tischlerei abzudecken. Natürlich sollten auch die Fenster rationell darauf herzustellen sein.
Der maßgebliche Impuls für diese Entscheidung kam von Thomas Dreier, seinem langjährigen Berater des Rietberger Maschinenhandelshauses Kuper. Er war es auch, der Venture 4 mit Blick auf die individuellen Bedürfnisse Mühlenkords projektiert hat.
Was noch fehlte, war eine entsprechende Softwarelösung. Wie in vielen anderen Fällen, war auch bei Mühlenkord bereits eine Konstruktionssoftware für den Fensterbau (Adulo) vorhanden, die er auch weiterhin für die Auftragserfassung nutzen wollte.
Um das Bearbeitungszentrum den Bedürfnissen entsprechend optimal ansteuern zu können, kam noch das Systemhaus Cobus Concept ins Spiel. Das Unternehmen bot eine Schnittstelle für die bei Mühlenkord eingesetzte Konstruktions-Software von Adulo und die Anbindung der geplanten CNC-Maschine an. Entsprechend investierte Mühlenkord zusätzlich in das CNC-Programmiersystem Cobus NCad des Rheda-Wiedenbrücker Sytemhauses.
Seit einem Jahr erfolgreich im betrieblichen Einsatz
Die Venture 4L hielt Ende Juli 2009 Einzug in die Werkstatt, ausgestattet mit Systemtechnik des Werkzeugherstellers Leitz. In diesem Bereich profitiert Mühlenkord beispielsweise von einer neuen Technologie für Konterverbindungen, die die Qualität der Rahmen-Eckenverleimung verbessert und bei der Längsprofilierung für optimale Oberflächen sorgt.
Unterm Strich wurde bei Mühlenkord in gelungener Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten ein flexibles und modernes Fertigungs- und Maschinenkonzept erarbeitet, das den besonderen Anforderungen und finanziellen Möglichkeiten eines kleineren Mischfertigers Rechnung trägt.
Deutlich spürbare Rationalisierungseffekte
Für das Traditionsunternehmen aus Verl hat sich mit den jetzigen Fertigungsmöglichkeiten ein neuer Markt erschlossen. Alle Fenster bis Materialstärke 92 mm, wie sie bei Renovierungsprojekten häufig benötigt werden, werden inzwischen auf dem Weeke-Bearbeitungszentrum produziert. Auch die HDP-Fenster produziert Mühlenkord inzwischen selber. Geliefert bekommt er lediglich noch die vorkonfektionierten Alu-Schalen.
Die Einrichtung des Systems konnte vom Berater des Softwarelieferanten binnen kurzer Zeit erfolgen. Nach entsprechender Einweisung können die Tischlerei-Mitarbeiter künftig die jeweiligen Bearbeitungsblöcke selbst definieren und auch für die spätere Verwendung dauerhaft hinterlegen. Auch für Arbeiten außerhalb des Fensterbaus kann die Softwarelösung NCad auf der Weeke eingesetzt werden. So konstruiert und fertigt man bei Mühlenkord auch Möbel und Treppen mit dieser Lösung.
Die Umstellung zügig und problemlos vollzogen
Damit ist das Unternehmen für vielfältige Anforderungen bestens gerüstet. Ein wesentlicher Vorteil ist in diesem Zusammenhang sicher auch, dass man flexibler und schneller auf Änderungen reagieren kann, und zwar unabhängig von Software- und Maschinenlieferanten. Die Mitarbeiter bei Mühlenkord haben sich eigenen Angaben zufolge schnell in die neue Technologie-Umgebung eingefunden. Ohne besondere Vorkenntnisse, waren sie nach drei Tagen Einweisung und Schulung vor Ort im Bereich der CNC-Programmierung in der Lage, selbstständig erste grundlegende Bearbeitungen zu definieren.
In diesem Zusammenhang wird künftig kein externer Berater mehr benötigt, der aufwändig (und damit kostenintensiv) die Bearbeitungsprogramme erstellt. „Das hat den Dienstleistungsaufwand bei der Projektumsetzung erfreulich gering gehalten“, resümmiert der Firmeninhaber.
Und wenn einmal der Einsatz einer seiner Projektpartner erforderlich sein sollte, dann sind die Wege kurz, denn Matthias Mühlenkord hat bei der Auswahl darauf geachtet, dass alle Unternehmen Ansprechpartner in seiner Region haben. ■
Tischlerei Mühlenkord
33415 Verl
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