Schillernder Luxus

Von allen Seiten heißt es: Luxus, Luxus und noch mal Luxus. Die Luxusgüterbranche boomt und das in allen Bereichen. Diese Entwicklung zeichnet sich auch im Küchenbereich ab. So gehört heute ein schön gedeckter Tisch, ein Korb voller ökologisch angebauter Lebensmittel genauso zur Küche wie ein Herd mit Induktionskochfeld und glänzendem Kochgeschirr – Ökologie in Verbindung mit High-tech

Zuhause und auch unterwegs, der Mensch von heute entdeckt ein neues Lifestyle-Umfeld. Luxus verändert sich und ist abhängig von der Konjunktur der jeweiligen Trends, die derzeit heißen: Konsum- und Lebensstil. So hat sich mittlerweile auch für die Küche ein neuer Trend herausgeprägt. Die Küche ist zum anspruchsvollen, privaten Refugium avanciert, die einen Designanspruch verlangt, ihn hochhält und zugleich sich einer besonderen Inszenierung bemächtigt.

Durch die moderne Luxus-Küche kann man etwas kaufen was es eigentlich gar nicht gibt: die Rückbesinnung auf eigentliche Werte oder auch Authentizität genannt. In diesem Streben nach Authentizität setzt sich das moderne Küchendesign mit Kunst und Kultur auseinander. Dem unmittelbaren Wohlfühl-Bedürfnis steht eine neue Begegnung mit Bekanntem gegenüber. Der Massenwohlstand der frühen 60er Jahre hat sich in dieser medialen Zeit etwas aufgelöst und möglich gemacht, was eigentlich nicht denkbar war: Sehr viele Menschen wollten die gleichen Produkte, den gleichen Lifestyle, die gleichen Marken. Gewisse Leute waren dabei stilbildend und deren Lifestyle wollte jeder imitieren. So kamen Luxusprodukte der Vergangenheit aus kleinen Manufakturen mit begrenzter Produktivität. Dieser Idee folgte ein radikaler Bruch, indem aus den kleinen Manufakturen große Luxusproduzenten wurden. Und heute bezeichnet sich derjenige als „in“, der sich mit dem Lifestyle der Luxusmarken umgibt. Dieser Luxus beflügelt ganze die Welt des Konsums.

In Wahrheit ist es jedoch nicht das Geld, was alles ausmacht, sondern vielmehr der Stil. Und damit setzt Luxus auf ein hohes Maß an Individualität. Übersetzt auf Küchen bedeutet dies, die Freiheit vom Recht auf Vielfalt und Verschiedenheit Gebrauch zu machen. „Wir sind nicht mehr die Sklaven einer Marke, sondern Kreateure unseres eigenen Stils.“

Dass Kochen eine Kunst ist, bestreitet heute fast niemand mehr. Dass aber auch die Gestaltung des dazu passenden Raums zur Kunstform avanciert, ist relativ neu oder zumindest noch nicht in so vielen Köpfen.

Mit zahlreichen ästhetischen und funktionalen Neuheiten werben die Küchenhersteller – so auch auf der imm cologne – für das Kochen als genussreiches Gemeinschaftserlebnis. Der Mega-Küchen-Trend lautet: „Nach wie vor steht die Wohnküche im Mittelpunkt: Edel, mit markantem Design und gleichzeitig sehr wohnlich, präsentieren sich die neuen Einbauküchen unverwechselbar in einem besonderen Lifestyle, der zum Kochen und Kommunizieren geradezu einlädt.“

Insgesamt geht ein deutlicher Trend zu authentischen, hochwertigen und natürlichen Materialien wie beispielsweise zu edlen Holzfurnieren mit auffallender Maserung, Massivhölzern oder Natursteinen wie Schiefer, Granit und Marmor. Diese werden zurzeit besonders gern im Material-Mix mit transluzentem, hinterleuchtetem oder rückseitig lackiertem Glas sowie mit matt lackierten Metallfronten und Struktureffekten kombiniert. Als Synonym für Luxus, Eleganz und Stil gilt dabei die grifflose Küche.

Des Weiteren herrscht eine neue Lust am starken Schwarz-Weiß-Farbkontrast. Neben den beliebten, meist zarten Café-Tönen findet man auch kräftige Farben wie Rot, Orange oder Apfelgrün, teils als hochglänzende Lackfronten. Was die Möblierung der modernen Wohnküche betrifft, so darf ein Essplatz oder eine Essecke auf keinen Fall fehlen – noch trendiger ist die Essbar.

Mit neuen energieeffizienten Elektrogeräten, pflegeleichten Fronten und neuartigen Küchenspülen wird die gute, alte Kochstube auch auf das Hightech-Schild gehoben. Auch das immer raffinierter werdende Innenleben bei Küchen, wie neuen Stauraumkonzepten, Ausfahr-, Einzug- und Dämpfungstechniken dient zwar der Bequemlichkeit der Hobbyköche – sagen aber nichts über das Gelingen der Köstlichkeit.

Es gilt der Mut, etwas Neues zu schaffen. Und wichtig ist dabei, nicht den allgemeinen Trends nachzulaufen, sondern authentisch zu sein und dabei in Selbstinszenierung eine eigene Rolle zu spielen.

Für die Integration des individuellen Luxus in der Küche befreien wir uns von gesellschaftlichen Doktrinen und Uniformität. Wir gehen vielmehr spielerisch mit unseren Bedürfnissen und Wünschen um und orientieren uns aber auch oder insbesondere an ökologischen Werten. Wir suchen nach Genuss und Luxus und haben doch gleichzeitig eine Sehnsucht nach Bewährtem und einer gewissen Tradition. Seit der Weltherrschaft des Stylings ist es möglich, Lust auf Luxus und zukunftsorientierte Zukunftstechnologie friedlich nebeneinander wirken zu lassen.

Die Küche wird zu einer neuen Form der Lounge. Man trifft sich, kocht miteinander, chattet über die letzten medialen Highlights und liest die neuesten Food-Zeitschriften, denn „das Auge isst bekanntlich mit“. Damit ist heute modern angesagt insbesondere auch für Männer, und vor allem wird Kunst immer mehr in die Küchen- und Esskultur integriert. Und hier treffen Küche und Essen besonders aufeinander.

So bedeutet der Begriff von Luxus in Bezug auf Küche heute eine gewisse Unabhängigkeit. Die Möglichkeit eben, gegen den Strom zu schwimmen, anders zu sein – und das drücken die neuen Küchentrends aus und haben zugleich der alten „Gleichmacherei“ den Kampf angesagt. Leitthemen sind zwar nach wie vor vorhanden, doch ihre Bandbreite ist groß. Sachlichkeit und Klarheit stehen neben Dekorativem und Verspieltem. Purismus ist nach wie vor im Trend, doch Authentizität mit dem Anspruch auf Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit gelten als wertvoll. Perfektes wird ebenso geschätzt wie der Reiz des Unperfekten unwiderstehlich ist.

(Monika von Müller) ■

Wellenförmig: Das Küchenmodell „Modern Art ist neben edlem Weiß auch mit Fronten und Wangen mit einer feinen, wellenförmigen Oberfläche lieferbar. Passenderweise wird dieses Modell „Wave“ genannt – eine Struktur und Oberfläche, die nicht nur bei Küchen zu sehen war.

Als Premiere zeigt allmilmö bei den Messeküchen den gesamten Korpus und die Fachböden in einem neuen Oberflächenmaterial: ein Schichtstoff mit einer metallischen, edelstahlfarbigen Oberfläche. Diese Beschichtung verleiht eine sehr technische, kühle und hygienische sowie edle und hochwertige Ausstrahlung. Sämtliche Auszüge und Schubkästen sind in einer neuen Ausführung im dunklen, massiven Nussbaumholz gefertigt. Dazu perfekt passend ist die Inneneinteilung mit dem Ordnungssystem Wood-Tec, aus dem gleichen hochwertigen und edlen Holz, ausgestattet.

allmilmö, Zeiler Möbelwerk GmbH & Co. KG

Elegantes Weiß: Die Farbe Weiß ist bei allen designorientierten Herstellern, ob Automobil, Mode, Wohninterieur oder Accessoires, zur Trendfarbe avanciert. Diesen Trend setzte allmilmö konsequent in seinen Modellen Modern Art und Interstreamline 2 um und zeigte Küchen, die im eleganten und zeitlosen Weiß mit schwarzen Akzenten gehalten sind.

Die Küchenmodelle „Modern Art“ geben sich als Designklassiker zeitlos, unkonventionell und eigenständig. Konsequente Grifflosigkeit prägt die Gestaltung und zeichnet die Küchenarchitektur dieser Modellreihe aus.

Die Nominierung zum „interior innovation award cologne 2008“, in der Kategorie „Classic Innovation“, beweist die Stilsicherheit dieser Küche, die völlig ohne Griffe auskommt.

allmilmö, Zeiler Möbelwerk GmbH & Co. KG

Puristisch, minimalistisch: Konzentration auf das Wesentliche bedeutet beim Küchenprogramm „b1“ von Bulthaup puristische Grundelemente, die sich harmonisch in die architektonischen Gegebenheiten des Lebensraumes einfügen. Dazu gehört für Bulthaup auch die Fokussierung auf ausgesuchte Materialien: Edelstahl, Glas, Massivholz, Laminat sowie Furnierholz in den zwei Varianten Nussbaum & Esche sowie Lack in den Farben Alpinweiß, Sandgrau, Graphit.

Das Programm „b1“ ist in seiner Gestaltung harmonisch, in den Funktionen ingenieurhaft, in seiner Struktur klar und schlicht und überzeugt mit einer zeitlosen Form.

Bulthaup GmbH & Co. KG

Flächig und geschlossen: Mit dem neuen „Concept 40“ bietet Leicht einen völlig neuen Planungsansatz: Die klassische Einteilung in Unterschrank-Nische-Hängeschrank wird grundlegend neu definiert. Das Gestaltungsprinzip ist eine flächige Verkleidung der gesamten Wand oberhalb der Arbeitsplatte mit einem ruhigen Raster von 40 cm hohen und 80, 90 oder 100 cm breiten Schränken mit Lifttüren. Jeweils drei oder vier Elemente sind übereinander in einem Korpus kombiniert, der direkt auf der Arbeitsplatte steht. So kann die gesamte Arbeitstiefe im Nischenraum genutzt werden. Eine durchlaufende, edelstahlfarbige Griffleiste an den Klappen dient auch als Gestaltungsmerkmal und betont die horizontale Wirkung.

Die Küche erhielt beim interior innovation award 2008 in der Kategorie „best system“ die Auszeichnung „best of the best“.

Leicht Küchen AG

Wertigkeit: Bei dem neuen Leicht-Organisationssystem verbinden sich innovative Optik, hochwertige Materialien, modernes Design und durchdachte Funktion zu einem Gesamtbild. Eine reizvolle Spannung entsteht zwischen der dunkel gebeizten Eiche und den edelstahlfarbigen Applikationen, die als bündig eingefräste Griffelemente zum Einsatz kommen. Ein weiteres entscheidendes Merkmal ist die Raumorganisation in zwei Ebenen. 7 und 17 cm hohe Elemente können gestapelt und auf Gleitschienen seitlich verfahren werden.

Leicht Küchen AG

Abgefahren: Die von Porsche Design und Poggenpohl entwickelte Küche basiert auf unterschiedlich großen Rahmen aus Aluminiumprofilen. Innerhalb der Aluminiumrahmen können die Schrankelemente beliebig positioniert werden – ein modulares und großzügiges System. Neben Alu wird Glas eingesetzt: Rückseitig in gedeckten Farben lackiert und in satinierter oder glänzender Variante angeboten, findet es in den Fronten oder als Füllung für die Rahmen Verwendung. Als Kontrast dazu stehen für die Frontgestaltung eine stark gebürstete Kiefer sowie Dark Oak, ein fein gebürstetes, dunkles Eichenholz zur Verfügung.

Poggenpohl Möbelwerke GmbH

Kochvergnügen: Eine imposante Neuheit, die auf der imm 2008 vorgestellt wurde: An der Profiküche kann nach einer Kochshow unkompliziert und entspannt diniert werden. „Unter der mit einem Griff aufschiebbaren Arbeitsfläche ist ein Induktionskochfeld eingeplant“, so der Designer Franz-Josef Schulte, „dadurch kann die Doppelfunktion der Profiküche unmittelbar genutzt werden.“ Denn nur wenn die Töpfe auf das Kochfeld gesetzt werden, ist das Magnetfeld aktiv und es entsteht Hitze. Nach dem Zubereiten der Speisen wird die Platte per Synchronauszug geschlossen – das Essen kann beginnen. Der 220 x 110 cm große Tisch bietet acht Personen Platz und ist in vielen Holzarten erhältlich.

Schulte Design

Eingriffsfront: Ein skulpturales Gestaltungselement für die Küchenarchitektur ist die grifflose Front der Bulthaup-Küche „b3“. Das neu konzipierte Detail, der Eingriff, bewirkt eine optische Verschmelzung der Griffwinkel mit der Front, denn er wird in allen Oberflächenmaterialien gefertigt und in die Unterschränke in Küchenzeilen und -inseln integriert. Dieses Relief unterstreicht die horizontale Linienführung und den minimalistischen Charakter. Sogar der Geschirrspüler kann grifflos integriert werden.

Bulthaup GmbH & Co. KG