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Sonja Pietschmann ist Bundessiegerin

Die Gute Form 2009
Sonja Pietschmann ist Bundessiegerin

Der Bundeswettbewerb „Die Gute Form“ im Tischler- und Schreinerhandwerk zeichnet alljährlich exzellent gestaltete Gesellenstücke aus. Höhepunkt ist eine publikumswirksame Ausstellung der Gesellenstücke der Landessieger. Der diesjährige Wettbewerb wurde vom Bundesverband Holz und Kunststoff (BHKH) auf der „Ligna; Handwerk, Holz & mehr“ in Hannover ausgerichtet. Am letzten Messetag wurden die drei Bundessieger gekürt.

Ziel des Wettbewerbs „Die Gute Form“ ist es, den Stellenwert der Gestaltung im Tischler- und Schreinerhandwerk ins Blickfeld zu rücken. Einerseits soll der Wettbewerb den Nachwuchs motivieren, sich frühzeitig mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Die Auszubildenden sollen sich Gedanken zu einer zeitgemäßen Formgebung ihrer Gesellenstücke machen, um diese dann mit Unterstützung ihrer Lehrmeister in den Betrieben umzusetzen. Andererseits trägt der renommierte Wettbewerb mit seinen Ausstellungen dazu bei, die Gestaltungskompetenz der Tischler und Schreiner einem breiten Publikum zu präsentieren.

Der Gestaltungswettbewerb findet in drei Durchgängen statt: Zunächst auf Innungs-, dann auf Landes- und schließlich auf Bundesebene. Eine Jury wählt auf jeder Ebene die Stücke aus, die eine Runde weiter kommen. Auf jeder Ebene der „Guten Form“ bewertet eine unabhängige Jury die Wettbewerbsarbeiten nach folgenden Kriterien:
  • Idee: Eigenständigkeit und Qualität der Idee.
  • Form: Eindeutigkeit der auf die Idee bezogenen Form mit ihren Linienführungen, Gliederungen, Proportionen sowie der Material- und Farbkomposition.
  • Sorgfältig entwickelte und auf die Form abgestimmte Details.
  • Reduktion bzw. klare Hierarchie der gestaltprägenden Themen.
  • Funktion: Nutzungsqualität im Hinblick auf den Zweck, die Handhabung und die Ergonomie.
  • Konstruktion: Werkgerechte, auf die Form, die Funktion und das Material bezogene Konstruktion.
Die eingereichten Gesellenstücke waren dieses Jahr auf einem einheitlichen, recht hohen Niveau – ohne gravierende Ausreißer nach oben und unten. Arbeiten standen vorwiegend im Kontext der vergangenen Wettbewerbe. So war es für die Jury nicht ganz einfach, die richtige Wahl zu treffen. Im Vordergrund für die Entscheidungen standen die Eigenständigkeit und die Idee, wobei die Funktionalität und mögliche Nutzungsvarianten relativ stark in den Fokus rückten und letztendlich den Ausschlag gaben.
Mit ihrem Flurschrank aus Ebenholz und weiß lackiertem MDF gewann Sonja Pietschmann aus Nieder-Olm (Rheinland-Pfalz) den Bundesentscheid der „Guten Form 2009“ im Tischler- und Schreinerhandwerk. Das Möbel überzeugt mit seinem Farbkontrast und überrascht mit einem schönen, jugendlichen Grün im Schrankinneren. Bemerkenswert ist die Funktionalität des Flurmöbels. So lassen sich die vertikalen Korpusse tauschen. Auch die Einbauten im Auszug – ein großer Spiegel auf der einen Seite und ein Schuhregal auf der anderen – können gewechselt werden. Damit wird das Möbel Anforderungen an mögliche Veränderungen von Wohnsituationen vollauf gerecht.
Das Urteil der Jury: „Obwohl das Thema Durchdringung schon häufig gewählt wurde, brilliert der Flurschrank mit einer sauberen Form und einer gelungenen Funktionalität. Er erfasst alle Anforderungen, die in einer Diele erfüllt sein wollen. Öffnet man das Stück, strahlt dem Nutzer ein jugendliches Farbenspiel entgegen.“
Als Bundessiegerin erhielt die 22-Jährige ein Preisgeld von 1500 Euro. Ihr Handwerk hat die Jung-Gesellin in der Schreinerei Mainzer in Bodenheim gelernt.
Zweiter Sieger wurde André Tüpker aus Westerkappeln (Nordrhein-Westfalen) und erhielt ein Preisgeld von 1000 Euro. Seine Anrichte besteht aus zwei horizontalen Korpuselementen, die von drei Rauchglasscheiben – in verschiedenen Abständen eingesetzt – getragen und durchdrungen werden. Die unterschiedliche Aufteilung verleiht dem Möbel seine Spannung, wobei die Edelstahl-Griffleisten die Horizontale intensivieren. Der Einsatz von Nussbaumholz für die Schubkästen überrascht den Betrachter.
Das Urteil der Jury: „Die Anrichte besticht durch ihren proportionalen Rhythmus und die ausgewogene Materialkombination. Die Materialien eröffnen ein subtil changierendes Farbspiel.“
André Tüpker ist in der Tischlerei Tüpker in Westerkappeln in die Lehre gegangen.
Über 500 Euro und den dritten Platz freute sich Peter Knöchel aus Trappstadt (Bayern). Sein weiß lackiertes Sideboard besticht mit der Front aus horizontal geschliffenem, dunkel eloxiertem Aluminium, das dem Stück seinen Charme verleiht. Ebenso überzeugt die Flächen- und Fugeneinteilung, wobei die Türen und Schubkästen über Druckbeschläge geöffnet werden. Der weiß lackierte Korpus steht auf einem schlanken Aluminiumgestell.
Das Urteil der Jury: „Die proportionale Gestaltung sowie die Material- und Farbwahl der äußeren Form überzeugen. Die dünnen Aluminium-Fronten bedingen ein sensibles Fugenspiel. Innen ist die Materialauswahl nicht konsequent fortgeführt.“
Peter Knöchel wurde in den Ress Möbelwerkstätten in Bad Königshofen ausgebildet.
Eine Belobigung und den Publikumspreis gingen an Moritz Köhn aus Senden (Bayern). Sein Sideboard „Pappelhaut“ aus MDF, Pappelrinde und Kirschbaum kam am besten an. Als Publikumssieger konnte der 22-Jährige einen Scheck über 250 Euro in Empfang nehmen. Die lebhafte Front des Möbels besteht aus Pappelrinde, die abgehobelt, geschliffen, gebeizt und hochglänzend lackiert wurde. So entstand ein harter Kontrast zwischen glatter und rauer Oberfläche, von Natur zu künstlicher Farbe – ein Eyecatcher, der aber durch die Verwendung eines „Abfallprodukts“ zum Nachdenken anregen kann und soll.
Das Urteil der Jury: „Der ungewöhnliche Materialeinsatz schafft schöne Oberflächenkontraste. Die Pappelrinde als Gestaltungselement wird zum Blickfang.“
Auch das Verwandlungsmöbel von Daniela Gehlis (Berlin) erhielt eine Belobigung. Das „prakTISCHEe“ Sideboard aus Thermoesche mit Stoffbezogenen Fronten lässt sich in einen Tisch und zwei Sitzbänke verwandeln.
Das Urteil der Jury: „Das Verwandlungsmöbel hält, was es verspricht. Die Vielfalt der Details ist gut durchdacht.“
Ebenfalls eine Belobigung ging an das Sitzmöbel von Susanne Leupold (Baden-Württemberg). Das ergonomisch gestaltete Sitzmöbel aus Ahornleisten wird von schwarz durchgefärbtem MDF umrahmt. Interessant gemacht ist, dass die Sitzbank aus zwei Teilen besteht und mit starken Magneten zur Sitzbank zusammengefügt werden kann. Zieht man sie auseinander, sind sie als zwei einzelne Sessel im Raum benutzbar.
Das Urteil der Jury: „Das Thema Sitzmöbel ist mit jugendlicher Unbekümmertheit umgesetzt worden. Das Stück ist teilbar, beweglich und damit vielseitig einsetzbar.“
Zusätzlich zum Preisgeld erhielten die Sieger je eine Handmaschine, die das Unternehmen Festool gesponsert hatte. Von der Fachzeitschrift BM kam ein Gratis-Jahres-Abonnement obendrauf. Ein Werkzeug-Set spendierte Festool für alle Teilnehmer. (Werner Pfeifer) ■
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