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Tischlerhandwerk fordert Reformen von der Politik

HKH-Landestagung Niedersachsen/Bremen 1998
Tischlerhandwerk fordert Reformen von der Politik

Im Mittelpunkt der dreitägigen Landestagung des niedersächsischen und bremischen Tischlerhandwerks, die am Freitag den 12. Juni 1998 im Marriott-Hotel in Bremen eröffnet wurde, stand das 125jährige Jubiläum der Tischler-lnnung Bremen.

Landesinnungsmeister Guido Ossenkopp konnte in seiner Eröffnungsrede neben den rund 180 Delegierten auch zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung begrüßen. Einen ganz besonderen Gruß verbunden mit einer herzlichen Gratulation überbrachte er im Namen aller niedersächsischen Tischlerkollegen der gastgebenden Tischlerinnung Bremen zu ihrem 125jährigen Jubiläum. In seinen weiteren Ausführungen wies er auf die Bedeutung und die Leistungsfähigkeit des Tischlerhandwerks in Niedersachsen/Bremen hin:

In den mehr als 4000 niedersächsischen Tischlerbetrieben seien knapp 40 000 Mitarbeiter beschäftigt, die pro Jahr rd. 5,5 Mrd. DM Umsatz erwirtschafteten. Rund 5000 Lehrlinge würden zur Zeit in niedersächsischen und bremischen Tischlerbetrieben ausgebildet. Das seien weit mehr als für den Bedarf benötigt werde. Angesichts der Belastungen, die die zunehmend schwieriger werdenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit sich brächten, sei es den Betrieben aber nicht mehr länger zuzumuten, die Defizite der Regelschule aufarbeiten zu müssen. Hier bestehe dringender Handlungsbedarf.
Wenig vielversprechend stellt sich nach Ossenkopps Einschätzung die gegenwärtige konjunkturelle Lage des Tischlerhandwerks dar. Zwar hätten sich die Geschäftserwartungen im l. Quartal 1998 deutlich verbessert, dennoch sei die Lage in den ersten drei Monaten des Jahres vor allem durch Umsatzverluste gekennzeichnet gewesen. Auch seien im Augenblick noch keine nachhaltigen konjunkturellen Aufwärtsentwicklungen zu erkennen. Dennoch könne man, so Guido Ossenkopp, davon ausgehen, daß die Beschäftigtenzahl weitgehend stabil bleibe.
Mit Blick auf die anwesenden Politiker forderte der Landesinnungsmeister energisch, dafür Sorge zu tragen, daß die Rahmenbedingungen für Handwerksunternehmen nicht weiter verschlechtert würden. Er verwies darauf, daß das überwiegend für den lokalen und regionalen Markt arbeitende Handwerk mit seiner Produktion nicht in Billiglohnländer ausweichen könne, um seine Kosten zu reduzieren. Dies müsse die Politik endlich zur Kenntnis nehmen. Dringend notwendige Reformen etwa im Bereich der Steuer- und Abgabenpolitik und des Sozialversicherungssystems dürften nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden.
Die Delegierten der Landestagung hatten wiederum ein umfangreiches Tagungsprogramm zu bewältigen.
Neben der Eröffnungsveranstaltung und Vorträgen zu Schwerpunktthemen wie „EURO“ und „lnternet“, prägten Arbeitssitzungen zu den Themen Berufsbildung, Tarifwesen, Technik, Formgebung und Gestaltung sowie Öffentlichkeitsarbeit den Tagungsablauf.
Ordentliche Mitgliederversammlung
Die Ordentliche Mitgliederversammlung fand am Nachmittag des 13. Juni statt, in der u.a. auch turnusgemäß Neuwahlen vorgenommen wurden:
Für den demnächst in den Ruhestand gehenden Hauptgeschäftsführer Ass. Karl W. Fleer wurde Dipl.-Wirtschaftsgeograf Matthias Wächter einstimmig zum neuem Hauptgeschäftsführer gewählt.
Als Vertreter des Bezirks im Verbandsvorstand wurden Klaus Steiner, Hannover und Herrmann Meyer, Embsen-Oerzen wiedergewählt; für den ausscheidenden Herrmann-Dietrich Steenken, Ritterhude, wurde Georg Meyer, Bremervörde neu in den Verbandvorstand gewählt. Herrmann-Dietrich Steenken trat nach 21 Jahren aktiver Vorstandsarbeit zurück, um einem „jüngeren Kollegen Platz zu machen“. Die Delegiertenversammlung ernannte Herrmann-Dietrich Steenken für seine Verdienste um das Tischlerhandwerk durch einstimmigen Beschluß zum Ehrenmitglied des Landesinnungsverband des Tischlerhandwerks Niedersachsen/Bremen.
In einem weiteren Wahlgang wurde der amtierende stellv. Landesinnungsmeister Klaus Steiner, Hannover einstimmig wiedergewählt. Danach folgten Wahlen der verschiedenen Verbandsausschüsse und des Rechnungsprüfungsausschusses.
In seinem Schlußwort dankte Landesinnungsmeister Guido Ossenkopp zum einen der Tischlerinnung Bremen und deren Innungsobermeister Helmut Pape, zum anderen dem Mitarbeiterstab der Verbandsgeschäftsstelle für die hervorragende Arbeit bei der Vorbereitung der Landestagung. Er schloß die Delegiertenversammlung mit einem Aufruf zur Gemeinsamkeit: „Lassen sie uns unsere Aufgaben in der Zukunft gemeinsam bewältigen!“
Gesellschaftliches Rahmenprogramm
Ein gesellschaftliches Rahmenprogramm, zu dem auch ein interessantes Damenprogramm gehörte, sorgte dafür, daß auch der persönliche Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen intensiv gepflegt werden konnte. Neben einem rustikalen Begrüßungsabend gab´s einen Jubiläumsball, auf dem das 125jährige Jubiläum der Tischlerinnung Bremen ausgiebig gefeiert wurde. Außerdem hatte die Delegierten und ihre Damen Gelegenheit, das wohl einmalige Tischlermuseum zu besuchen
Meisterstücke prämiert
Der letzte Tag der Veranstaltung stand ganz im Zeichen der Preisverleihung des Wettbewerbs „Die Gute Form – Tischler gestalten ihr Meisterstück“. Dabei wurden zwei erste Preise in Höhe von je 2000 DM vergeben. Diese erhielten: Björn Ulrich, Braunschweig, für einen Wäscheschrank in Bergahorn und Ralf Sprekelmeyer, Hagen, für einen Geschirrschrank. Ein zweiter und dritter Preis wurde nicht vergeben, dafür aber drei Anerkennungen ausgesprochen. Sie gingen an: Johannes Diepgen, Betzendorf, für einen Sammlerschrank; Stefan Beckschebe, Diepenau, für eine CD-Truhe und Christopher-Tim Hansen, Mölln, für ein Sideboard. Die Übergabe der Preise fand im Rahmen einer großen Feierstunde im großen Saal der Handwerkskammer statt.
Die nächste Landestagung des Landesinnungsverband des Tischlerhandwerks Niedersachsen/Bremen soll vom 11. bis 13. Juni 1999 in Lüneburg stattfinden. n
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