Tradition in Verbindungen und in der Herstellungsweise, Moderne in der Verwendung von modernen Materialien, kennzeichnen das Gesellenstück von Jan Fimpel. So ist die Front eigentlich eine Brettertür aus schönem Eichenholz, die auch als solche sichtbar gezeigt wurde. Dabei zeigt der Geselle die Spiegel und auch Fehler des Holzes bewusst. Dahinter verbirgt sich Korpus aus schwarzem MDF. Das Möbel m steht auf einem schlichten Betonsockel.
Interessant gemacht ist der Verschluss des Schrankes. Hier wird ein Gehrungsschieber in Griffhöhe nach hinten gedrückt. Über zwei Rollen werden Seilzüge betätigt, welche die Verriegelung oben und unten am Schrank nach unten bzw. nach oben bewegen und so die Tür zum öffnen frei geben. Die Gradleisten werden dabei als Gegenlager für die Feder dieser Rollen genutzt. Schön gemacht sind auch die Schubkästen im Korpus, wobei Holzfehler wie grobe Äste bewusst gezeigt werden.
Die Bodenträger sind – nach alter Tradition – auf Zahnleisten gelagert und verstellbar. Schön gemacht auch die Tür in Brettkonstruktion. Sie ist nur genutet und mit Federn aus MDF verbunden, die oben auch sichtbar gezeigt werden.
Das Möbel gewann beim Wettbewerb „Gestaltete Gesellenstücke 2006“ in Baden-Württemberg den ersten Preis. (wp)
Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Lörsch, 73547 Ingenheim
BM-Fotos: Karoline Kölmel
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