Optimistische Stimmung und eine Fülle von Innovationen: Das so erfolg-reiche Nürnberger Messeduo Holz-Handwerk und fensterbau/ frontale konnte richtungsweisende Impulse vermitteln.
Die für Klein- und Mittelbetriebe maßgeschneiderte Fachmesse „Holz-Handwerk“ unterstrich die anhaltende Aufwärtsentwicklung im Innenausbau und führte einmal mehr den technischen Wandel vor Augen: Die Standardmaschine des Jahres 2000 heißt CNC-Bearbeitungszentrum und die produktivitätssteigernden C-Technologien sind zum Schlüssel für Wettbewerbsfähigkeit geworden.
Für Schreiner und Tischler ist diese Entwicklung aber auch mit einem dicken Wermutstropfen verbunden. Zwischen den „Zukunftsorientierten“, die seit Jahren in neue Technologieninvestieren, und den Betrieben, die sich den Fortschritt nicht leisten können oder wollen, klafft eine immer größere Lücke. Schon heute ist die „Zweiklassen-Gesellschaft“ unübersehbar. Die langfristigen Folgen: immer weniger produzierende Betriebe und mehr Dienstleister mit Vertriebs- und Montagefunktion. Wer bei der Musik bleiben will, auch das ist eine Botschaft aus Nürnberg, muss den Zwängen des Marktes folgen und in eine leistungsfähigere Organisation und Fertigung investieren.
Aufschlussreiche Zukunftssignale für die Fenster- und Fassadenbranche konnte auch die fensterbau/frontale setzen. Dort zeigten sich die Fensterkonstrukteure besonders kreativ. Nahezu alle Systemanbieter hatten neue Lösungen zur Erfüllung der anstehenden Energieeinsparverordnung parat. Der Fenster k-Wert um die „Eins Komma Null“ ist damit der wärmetechnische Standard der Zukunft.
Wärmer und sonniger zeigen sich auch die Marktaussichten. Nach Jahren der Stagnation rechnen die Experten wieder mit einer Belebung des Fenstermarktes.
Szenenwechsel: Ein Zukunftsforum der besonderen Art öffnet am 1. Juni in Hannover seine Tore: die Expo 2000 ist auf dem besten Wege, das größte internationale und kulturelle Ereignis der letzten Jahrzehnte in Deutschland zu werden.
Was die Expo-Macher trotz widriger Umstände auf die Beine stellen konnten, ist in der Tat beeindruckend. Fast 200 Länder, Organisationen und Unternehmen zeigen ihre Visionen vom Leben und der Technik im dritten Jahrtausend. Ein riesiger, von den Wissenschaften und der Fantasie kombinierter Bauplatz der Visionen, den Sie nicht missen sollten. Der Werkstoff Holz passt geradezu ideal in das Expo-Motto „Mensch – Natur – Technik: Eine neue Welt entsteht“. Das Expo-Dach und zahlreiche Nationen-Pavillons glänzen vor einem Millionen-Publikum mit fantastischer Holzarchitektur (ab Seite 26). Der Bau- und Werkstoff Holz wird damit zu einem der Symbole für das neue Millennium – eine Imagekampagne von unschätzbarem Wert.
Rund um die Zukunft der Holzbearbeitung geht es auf der internationalen Fachmesse Xylexpo-Sasmil in Mailand (Seite 126). Der aus diesem Anlass schon traditionelle Blick auf die Aktivitäten der Maschinenindustrie jenseits der Alpen macht deutlich: Die italienischen Maschinenbauer verfügen nicht nur über ein hochentwickeltes Know-how, sondern auch über eine geballte Produktions-Power, die wohl auch manchen deutschen Kollegen erstaunt (ab Seite 128). Die leistungsfähigen Produktionsstrukturen, die mit bemerkenswerter Konsequenz auf CNC-Bearbeitungszentren ausgerichtet wurden, sind ein klares Indiz für Markt und Anwender: Die Karriere der CNC-Technik wird sich bei immer besseren Preis-/Leistungsverhältnissen in rasantem Tempo fortsetzen.
Herzlichst Ihr
Manfred Maier
Chefredakteur
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