Markus Thanner, Inhaber der M. Rees Möbelwerkstätte + Innenausbau im Westen von Ulm, hat seinen Betrieb auf eine zusätzliche Säule gestellt: Unter der Marke „Möbelmat“ ist er als leistungsfähiger Zulieferer für Schreinerkollegen unterwegs. Dahinter verbirgt sich ein außergewöhnliches Konzept mit beispielhafter Durchgängigkeit – von der Onlineplanung bis in die Fertigung.
Markus Thanner ist seit Januar 2008 Inhaber der M. Rees Möbelwerkstätte + Innenausbau – des Betriebes, in dem er 14 Jahre zuvor seine Schreinerlehre begann. Er übernahm die Schreinerei mit ihren mehr als 25 Mitarbeitern von Werner Rees, der Markus Thanner allerdings auch heute noch aktiv mit seiner langjährigen Erfahrung im Tagesgeschäft unterstützt.
Nachdem Thanner 2003 als frischgebackener Schreinermeister und Techniker wieder zurück in seinen Ausbildungsbetrieb kam, hat er gemeinsam mit Werner Rees den Betrieb kontinuierlich modernisiert. Einige Beispiele: 2003 wurde mit AutoCAD die erste Software angeschafft. 2005 folgte ein CNC-Bearbeitungszentrum (Weeke Venture 3). Ein weiteres Jahr danach investierte das Unternehmen in einen Breitbandschleifautomat (Weber). Mit Anschaffung einer Nesting-Maschine (Weeke BHP 210) wurden 2007 die Weichen fertigungstechnisch neu gestellt. 2008, also im „Jahr 1“ nach der Übernahme, hat Markus Thanner dann eine Kantenanleimmaschine mit Teilerückführung (Ott) angeschafft. Unterm Strich wurde der Maschinenpark des Betriebes also in den vergangenen 6 Jahren rundum erneuert.
Das Produktionsspektrum umfasst Einrichtungen für Banken, Kliniken, Behörden, Büros, Apotheken, Juweliere, Altbausanierungen und privaten Innenausbau. Die Anfertigung der einzelnen Produkte umfasst verschiedene Oberflächenausführungen; Edelholz furniert, Schleiflack matt bis Hochglanz poliert, Kunststoff beschichtete Flächen und Massivholzbearbeitung.
Der Produktionsablauf: Mit dem Bearbeitungszentrum BHP 210 werden im Nesting-Verfahren bis zu 3700 x 2100 mm große Platten mit diamantbestückten Fräsern aufgetrennt. Nach dem Anfahren der Kanten übernimmt ein Dübelautomat (Weeke ABD) das Einleimen der Dübel. Auf dem Venture-Bearbeitungszentrum werden beispielsweise Haus- und Innentüren, sowie auch solche Sonder- oder Einzelteile bearbeitet, die nicht genestet werden. Außerdem werden dort (beispielsweise rückseitige) Bohrungen vorgenommen, die im Nesting-Prozess nicht eingebracht werden können.
Die gut organisierten Fertigungsprozesse bedeuten im Ergebnis deutlich reduzierte Teilekosten – natürlich ohne irgendwelche Abstriche in punkto Qualität. Davon profitieren die Kunden des Unternehmens, zu denen große Industrie- und Handelsunternehmen ebenso gehören wie Behörden, staatliche Bauämter, Schreinereien, Zulieferbetriebe und natürlich private Auftraggeber.
Von Null auf Hundert: Volles Software-Programm
Leistungsfähige Maschinen sind das eine – sie intelligent anzusteuern und effektiv auszulasten das andere. Doch auch in diesem Zusammenhang waren die Vorstellungen und Ziele von Markus Thanner stets sehr konkret. So kam er im Frühjahr 2008 im Rahmen der Messe Holz-Handwerk mit der imos AG ins Gespräch. Thanners Anliegen: Er brauchte ein durchgängiges Planungs- und Konstruktionstool. Und weil er mit seinem Betrieb zunehmend auch als Zulieferer für Schreinerkollegen aktiv war und in diesem Bereich weiterhin deutlich zulegen wollte, benötigte er eine leistungsstarke Online-Plattform. Das Herforder Softwarehaus zählt zu den weltweit führenden Anbietern von CAD- und CAD/CAM-Lösungen für alle Betriebsgrößen und hat mit imos NET ein Online-Verkaufs- bzw. Konfigurationstool für Möbelhersteller im Programm.
Nach intensiven Gesprächen machte Markus Thanner schließlich Nägel mit Köpfen: Er entschied sich für das „volle Programm“ (imos CAD, CAM und Net). Darüber hinaus bekam das Softwarehaus auch den Auftrag, eine intelligente und flexible Nesting-Lösung zu integrieren.
Damit dieses umfangreiche Software-Projekt auch innerbetrieblich gestemmt werden konnte, stellte Markus Thanner mit Jörg Schmälzle einen sehr ambitionierten Mitarbeiter ein, mit dem er seinerzeit gemeinsam den Meister und Techniker in Stuttgart gemacht hat.
Möbelmat: Rund um die Uhr für Kollegen geöffnet
Im Frühjahr 2009 schließlich war es dann soweit: Der Net-Shop von Markus Thanner ging online. Unter www.möbelmat.de steht Schreinerkollegen damit ein einfach zu bedienendes und durchgängiges Planungstool zur Verfügung.
Thanners Ansatz: Er produziert für Kollegen passgenaue Komponenten zu einem attraktiven Preis. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um viele Möbel oder nur einen Zuschnitt handelt. Im Net-Shop kann der Schreinerkollege Funktion und Maße definieren und unter einer Vielzahl von hochwertigen Materialien, Ausstattungen und Farben wählen. Der 3D-Modus und der Raumplaner bieten dabei eine wirklichkeitsnahe Darstellung und eine professionelle Präsentation. Ist ein Möbel konfiguriert, erhält der Kollege per Mausklick ein individuelles Festpreis-Angebot.
Schnell und unkompliziert lassen sich online Maße ändern, Dekore tauschen, Griffe und Griffposition frei wählen oder Kanten wechseln.
Sämtliche Kanten werden diamantgefräst. Die Schubkästen sind massiv gezinkt oder als Blum Tandembox ausgeführt. Und damit alles einwandfrei beim Kollegen ankommt, wird die Ware sehr aufwändig und sicher verpackt. Maximal 10–14 Tage nach Bestellung, so das Versprechen, ist die Ware beim Kunden auf dem Hof.
Auch in Sachen Service bzw. Kundennähe hat Markus Thanner sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Möbelmat arbeitet mit der Firma Layer-Großhandel, 88069 Tettnang, zusammen. Deren rund 15 eigens geschulte Außendienstmitarbeiter vertreiben das Zulieferprogramm aktiv in Bayern und Baden-Württemberg. Zudem stehen sie bei sämtlichen Fragen rund um Bestellungen, zum Angebot oder auch zur Möbelmat-Software persönlich zur Verfügung.
Mit diesem Angebot sieht Markus Thanner seinen Betrieb sehr gut und vor allem auch mit Potenzial nach oben aufgestellt. ■
www.möbelmat.de
von BM-Redakteur
Christian Närdemann
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