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Weinregale statt Luxusyachten

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Weinregale statt Luxusyachten

Weinregale statt Luxusyachten
In der für internationale Kunden tätigen Schreinerei Kiess im Stuttgarter Fasanenhof sind alle von Xchange, dem Austauschprogramm für Lehrlinge überzeugt (v. l.): Geschäftsführer Wolfgang Roßkopf, Xchange-Teilnehmerin Franziska Rieger und Inhaber Alfred Kiess
Andere Länder andere Sitten – und natürlich anderes Schreinern! Franziska Rieger kann darüber berichten: Die Auszubildende nutzte die Gelegenheit über ein Austauschprogramm ganz neue Seiten des Schreinerberufs kennen zu lernen. Aber nicht nur das zählt: Auch die menschlichen und kulturellen Erfahrungen sind wertvoll und erweitern den Horizont.

Sehr schick und sehr edel sind die Innenausbauten für Yachten, die Franziska Rieger während ihrer Ausbildung bei der Schreinerei Kiess GmbH im Stuttgarter Fasanenhof herstellte. Umso interessanter war es im Frühjahr 2008 für die damals 23-Jährige sich an völlig anderen Holzarbeiten zu probieren. Richtig rustikal waren die Schränke, Eckbänke und Weinregale, die die Stuttgarterin bei ihrem vierwöchigen Arbeitsaufenthalt in der Schreinerei Bereuter in Lingenau im Vorarlberg fertigte.

Darum geht es bei Xchange, dem Austauschprogramm für Auszubildende: Angehende Handwerker verlassen ihre gewohnte Arbeitsumgebung und lernen im Ausland neue Techniken und Arbeitsweisen kennen. Franziska Riegers Chef Alfred Kiess war von der Idee des grenzüberschreitenden Arbeitens sofort begeistert. Wolfgang Folkerts, Projektkoordinator für Xchange bei der Handwerkskammer Region Stuttgart, schlug einen passenden Schreinerbetrieb in Österreich für den Austausch vor. Kurzerhand lud Alfred Kiess seinen ausländischen Handwerkerkollegen und dessen Auszubildende zu sich nach Stuttgart ein. Schnell war klar, dass die Chemie zwischen den zukünftigen Partnern stimmte.
Durch die unterschiedlichen Spezialisierungen der beiden Schreinereien können die Azubis im Partnerbetrieb ganz neue Facetten ihres Lehrberufs kennen lernen. „Während wir für die Innenausbauten für Yachten moderne und leichte Materialien verwenden, bearbeiten die österreichischen Kollegen ihre heimischen Massivhölzer mit ganz klassischen Werkzeugen“, berichtet die Schreinergesellin Franziska Rieger. Bemerkenswert fand sie, dass die Ökologie im Vorarlberg hoch im Kurs steht. Das Holz für die Möbel, die ruhig auch etwas mehr kosten dürfen, stammen meist aus der Umgebung. Gut gefallen hat der Schreinerin, dass sie im österreichischen Betrieb Bereuter Arbeitsprozesse von Anfang bis zum Ende begleitete: „Beispielsweise habe ich ein Weinregal gebaut und durfte später mit auf Montage nach Südtirol.“ Viel unterwegs war Franziska Rieger auch nach Feierabend mit den Kollegen auf Zeit – so ging’s zur Frühjahrsmesse und auf die Sommerrodelbahn.
Das 60-köpfige Team der Schreinerei Kiess nahm die österreichische Auszubildende Daniela Faißt ebenfalls für vier Wochen herzlich auf. „Sie hat den jungen Männern hier letztes Jahr gehörig den Kopf verdreht“, scherzt Geschäftsführer Wolfgang Roßkopf. Die angehende Schreinerin überzeugte fachlich auf ganzer Linie. „Am Ende haben wir ihr sogar ein Jobangebot gemacht“, verrät Seniorchef Alfred Kiess.
Offen sein für Neues
Dem Unternehmer ist es wichtig, dass Auszubildende lernen, offen auf andere Menschen zuzugehen und rasch Kontakte zu knüpfen: „Nach dem Auslandsaufenthalt kommen die jungen Leute sehr motiviert zurück. Viele können sich danach eher vorstellen auf Montage ins Ausland zu gehen. Das ist für uns als global tätiges Unternehmen sehr wichtig.“
Nur noch 30 Prozent der Aufträge der Firma kommen aus Deutschland. Durch die ausländische Kundschaft sei die Schreinerei unabhängig von Schwankungen des heimischen Binnenmarktes.
Wird Alfred Kiess weitere seiner acht Auszubildenden mit Xchange ins Ausland schicken?
Bei dieser Frage muss der Chef nicht lange überlegen: „Wenn die Lehrlinge Interesse zeigen, auf jeden Fall. Ich habe auch schon angeregt, die Länderauswahl erheblich zu erweitern – Kanada, das wäre doch was.“ (Julia Behne) ■
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