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Wer nicht lernt, verliert

Zusatzqualifikationen und Aufstiegsfortbildungenim Handwerk
Wer nicht lernt, verliert

Nicht nur die sich beschleunigende technologische und wirtschaftliche Entwicklung zwingt Unternehmer wie Mitarbeiter, systematisch in ihre berufliche Weiterbildung zu investieren, sondern auch der sich verschärfende Wettbewerb mit immer neuen Produkten, Fertigungstechniken, Organisations- und Arbeitsformen. Während die Fortbildung der Mitarbeiter für ein Unternehmen Qualitätssicherung bedeutet, kann der Einzelne durch Zusatzqualifikationen seine Beschäftigungsfähigkeit und Aufstiegschancen erhalten.

Weiterbildung ist heute eine existenzsichernde Notwendigkeit, lebensbegleitendes Lernen wichtiger denn je, überdies der Schlüssel zum dauerhaften beruflichen und unternehmerischen Erfolg. Nur durch die gezielte Teilnahme an zukunftsorientierten Qualifizierungsmaßnahmen erhalten Fach- und Führungskräfte die Chance, den sprunghaft steigenden, rasch wechselnden Praxisanforderungen gewachsen zu sein.

Ständige Lernbereitschaft unverzichtbar
In einer sich permanent wandelnden Arbeitswelt Fach- und Füh-rungskompetenz zu erlangen, sie darüber hinaus auf dem neuesten Stand zu halten, stellt einen fortdauernden Prozess dar, der bereits mit der Erstausbildung, der Lehre, einsetzt. Ihr sollte die berufliche Fortbildung unmittelbar folgen. Einerseits veraltet das anwendbare Wissen nach der Auffassung von Experten heute bereits in vier bis fünf Jahren, andererseits verdoppelt sich das verfügbare weltweite Wissen alle fünf bis sieben Jahre. Folglich gilt es, in allen Berufsphasen zur Weiterbildung bereit zu sein. Wer rastet, der rostet. Wer nicht lernt, verliert.
Ziele der beruflichen Fortbildung
Nach dem Berufsbildungsgesetz soll es die Fortbildung „ermöglichen, die beruflichen Kenntnisse und Fertigkeiten zu erhalten, zu erweitern, der technischen Entwicklung anzupassen oder beruflich aufzusteigen“ (§ 1 Abs. 3 BBiG). Demnach umfasst die berufliche Fortbildung sowohl die Anpassungs- als auch die Aufstiegsfortbildung. Während die Anpassungsfortbildung handwerksbezogene praxisnahe Qualifikationen vermittelt, Fach-, Branchen-, Spezialisten- und Füh-rungswissen aktualisiert und erweitert, zur Arbeitsplatzsicherheit, besseren Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit beiträgt, will die Aufstiegsfortbildung durch speziell zugeschnittene Weiterbildungsangebote den individuellen beruflichen Aufstieg fördern, neue Perspektiven für eine höhere Fach- und Managementqualifikation eröffnen. Maßnahmen der beruflichen Aufstiegsfortbildung sind abschluss-bezogen. Sie bereiten gezielt auf die Prüfung in einem so genannten Fortbildungsberuf vor – im Gegensatz zu den meist kürzeren Maßnahmen der Anpassungsfortbildung, über die in der Regel weder eine Änderung des Qualifikationsprofils noch des gesellschaftlichen Status angestrebt wird.
Berufliche Zukunft zielgerichtet planen
Um die eigene berufliche Laufbahn den persönlichen Bildungsbedürfnissen, den Neigungen, Begabungen, Fähigkeiten, fachlichen Interessen wie sonstigen Voraussetzungen entsprechend organisieren zu können, müssen als Erstes die passenden Entwicklungschancen und Weiterbildungsabschlüsse auf den unterschiedlichen Qualifikationsebenen ausgelotet werden. Wer sich rechtzeitig über alternative Qualifizierungswege informiert, die Spannbreite beruflicher Möglichkeiten kennt und sie durch kontinuierliche Weiterbildung wahrnimmt, stellt die Weichen für den Aufstieg in Schlüsselpositionen sicher, verbessert seine Aussichten, beruflich vorwärts zu kommen.
Die Aufstiegsfortbildung im Handwerk verlangt freilich in einem hohen Maße Eigeninitiative, ein klar definiertes Berufsziel, die Bereitschaft, die weiterqualifizierenden Angebote – auch die der neuen Medien, besonders die des Internets, als Alternativen zu konventionellen Lernformen – zu nutzen, mehr Selbstverantwortung beim Lernen, letztlich Zeit und Durchhaltevermögen.
Berufsqualifizierende Abschlüsse
Der erste Schritt ins Berufsleben beginnt mit der Lehre. Ihr schließen sich vielfältige Bildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten an. Keineswegs führt die Erstausbildung im Handwerk in eine Sackgasse ohne Aussicht auf berufliche Höherqualifizierung. Im Gegenteil, eine fundierte Berufsausbildung bildet nicht nur eine solide Startbasis für eine qualifizierte Tätigkeit und die persönliche Lebensgestaltung, sondern ist neben einer mehrjährigen Berufstätigkeit auch Eingangsvoraussetzung für nahezu alle weiterführenden Berufsabschlüsse in diesem Wirtschaftszweig, also die Einstiegsqualifikation zum beruflichen Aufstieg.
So berechtigt die Qualifizierung zum Ausbilder*) dazu, Lehrlinge auszubilden. Die bestandene Ausbildereignungsprüfung ist für viele Handwerksgesellen zudem eine Teilqualifikation auf dem Weg zur Meisterprüfung.
Die Ausbildung zum „PC-Anwender“ durch den Erwerb des Computerscheins A entspricht einer praxisnahen Zusatzqualifikation im EDV-Bereich (siehe auch Seite 115 und 116). Der „Betriebsassistent im Handwerk“ gewinnt seine größeren beruflichen Chancen durch eine gewerblich-technische Berufsausbildung und eine handwerksspezifische kaufmännisch-betriebswirtschaftliche Zusatzqualifikation.
Der sechssemestrige Studiengang „Diplom-Betriebswirt (BA) Fachrichtung Handwerk“ führt über eine handwerksorientierte Managementausbildung für Abiturienten in Führungspositionen mit vielfältigen Einsatzfeldern in Handwerksunternehmen.
Das traditionelle Aufstiegsziel, die Meisterqualifizierung als Voraussetzung für die Selbstständigkeit, die Lehrlingsausbildung oder für den Aufstieg in Füh-rungspositionen des mittleren Managements, stellt von der Zahl der Prüfungsteilnehmer her nach wie vor die attraktivste Fortbildung im Handwerk dar.
Berufsübergreifende Weiterbildungsabschlüsse
Der „Betriebswirt des Handwerks“ zählt ebenfalls zu den Rennern unter den Fortbildungsmaßnahmen. Dieses Aufstiegsangebot, das weit über das in der Vorbereitung auf die Meisterprüfung vermittelte Niveau hinausgeht, wendet sich an Selbstständige, Führungskräfte und den Führungsnachwuchs mit Personal- und Finanzverantwortung. Die Qualifizierung zum „Gestalter im Handwerk“ vermittelt Meistern sowie berufserfahrenen Gesellen die unerlässliche Gestaltungskompetenz, die Probleme der Praxis zu lösen. Die Ausbildung zum „Restaurator im Handwerk“ entspricht einer Zusatzqualifikation hauptsächlich für Handwerksmeister.
Zum „Umweltschutzberater im Handwerk“ lassen sich Fachkräfte ausbilden, die umweltschutzorientiert beraten, Umweltschutztechnologien installieren, ihre Anwendung anleiten und überwachen wollen. Die Qualifizierung zur „Führungskraft im Qualitätsmanagement“ wird Unternehmern wie kompetenten Mitarbeitern angeboten, die be-absichtigen, in Betrieben des Handwerks Qualitätsmanagementsysteme einzuführen.
Dr. Hans Winter
*) Der leichteren Lesbarkeit wegen wird zur Kennzeichnung von Berufs-positionen nur die männliche Form eingesetzt. Sie impliziert stets auch die weibliche Form.
Weiterführende Literatur
Winter, H.: Berufsperspektiven im Handwerk – Qualifizierungsangebote, Fortbildungsprüfungen, Förderprogramme, 24,00 DM, F. H. Kleffmann Verlag, Bochum 1999
ZDH (Hrsg.): Aus- und Weiterbildung nach Maß., Berlin 2001
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