Mit einem neuen Merkblatt „Wetterschutzschiene an Holzfenstern“ (HO.10) schließt der Verband der Fenster- und Fassadenhersteller eine Lücke in den Normen und Regelwerken. Das Merkblatt legt dazu die Anforderungen an die Funktion und Konstruktion der heutzutage bei Holzfenstern üblichen Wetterschutzschienen fest. Weitere Themen des Merkblatts sind die Anschlussausbildung, Montage und Tauwasserminimierung bei Fenstern mit Wetterschutzschiene sowie Sonderkonstruktionen.
Um anfallendes Wasser möglichst unmittelbar und kontrolliert wieder nach außen abzuführen sowie kapillare Wasseraufnahme zu vermeiden, müssen bestimmte Konstruktionsbedingungen erfüllt werden. Dazu gehören der Stegabstand Außenseite – Innenseite, die Tiefe der Wasserkammer, der Abstand und die Größe der Entwässerungsöffnungen sowie der Überstand von eventuell verwendeten Blendrahmenabdeckungen.
Auch zum Anschluss der Wetterschutzschiene an die umgebenden Bauteile gibt das Merkblatt wichtige Informationen. Insbesondere müssen Nischen in der Eckausbildung vermieden werden, über die Wasser in die Konstruktion eindringen kann. Solche Nischen können sogar trotz „normgerechter“ Konstruktionen nach DIN 68121 entstehen. Endkappen sind fachgerecht einzudichten, um auch hier möglichst das Eindringen von Wasser zu vermeiden. Zu empfehlen ist jedoch die kappenfreie, ausgeklinkte, offene Ausführung des sichtbaren äußeren Anschlusses der Wetterschutzschiene mit einem Abstand von mindestens einem mm zwischen dem Ende der Schiene und dem aufrechten Blendrahmen.
Bei der Montage sollte korrosionsgeschütztes Material verwendet werden. Die Schrauben müssen eventuell abgedichtet werden. Die Gefahr der Tauwasserbildung lässt sich mit thermisch getrennten Wetterschutzschienen vermindern. Eine zusätzliche Überschlagsdichtung am Flügel kann weiterhin das Eindringen feuchter Innenraumluft in den Falzraum verhindern.
Bei den so genannten Stilregenschienen mit aufgesetzten Holzprofilen – ist der Anschluss des Holzprofils an das Aluprofil entweder ausreichend zu hinterlüften oder kapillarfugenfrei auszuführen. An dem Merkblatt mitgewirkt haben neben dem ift Rosenheim auch der BHKH, die Initiative ProHolzfenster sowie namhafte Herstellerfirmen. Das VFF-Merkblatt kann unter www.window.de bestellt werden. Die Schutzgebühr beträgt 6,00 Euro. Mitglieder des Verbandes erhalten ein Exemplar kostenlos.
Verband der Fenster- und Fassadenhersteller e.V.
60594 Frankfurt/M.
Tel 069 955054-0
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