1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

Wirtschaftliches Doppel

Bechstein Pianofortefabrik
Wirtschaftliches Doppel

In der C. Bechstein Pianofortefabrik werden mit modernen Maschinen und Anlagen hochwertige Klaviere und Pianos gefertigt. In Sachen Druckluft setzt das Unternehmen auf eine Kombination aus zwei öleingespritzten Schraubenkompressoren von Atlas Copco inklusive Wärmerückgewinnung. Einer davon ist – frequenzgeregelt – für die wirtschaftliche Spitzenlastversorgung zuständig.

„Bechstein steht für Klaviere und Pianos höchster Qualität“, sagt Norbert Schallausky, Prokurist und Produktionsleiter der C. Bechstein Pianofortefabrik AG im sächsischen Seifhennersdorf, am südöstlichsten Zipfel Deutschlands, unmittelbar an der tschechischen Grenze gelegen. Der hohe Qualitätsanspruch bedinge eine penible Auswahl der Werkstoffe, hochmotiviertes Personal, das stolz ist, an einem Produkt mitzuarbeiten, das „etwas darstellt“.

Ein Klavier besteht aus 6000, ein Flügel sogar aus fast 8800 Einzelteilen – 3500 aus Filz und Tuch, 2900 aus Metall, 1700 aus Holz. Etwa 70 reine Arbeitsstunden stecken in einem Klavier. Hinzu kommen aber noch „technisch bedingte Wartezeiten“, erklärt der Produktionsleiter. Beispielsweise für das Abbinden des Leims oder das so genannte Setzen der „Rast“, wie die akustische Anlage im Fachjargon genannt wird. Zugkräfte von bis zu 18 Tonnen aus dem Saitenbezug wirken auf Rast und Rahmen. Das Instrument muss sich darauf langsam einstellen und während verschiedener Fertigungsphasen immer wieder neu gestimmt werden – mindestens sechs Mal, bevor es ausgeliefert wird.
Obwohl Klavierbau noch immer viel Handarbeit bedeutet, kommt bei Bechstein selbstverständlich auch computergestützte Technik zum Einsatz. Fünf CNC-Maschinen bohren, schneiden, fräsen, schleifen und polieren Bauteile vollautomatisch. „Diese Maschinen laufen zweischichtig und verlangen Druckluft mit einem Mindestdruck von 8 bar“, sagt Produktionsleiter Schallausky, „sonst steigen sie aus.“ Vor allem ihretwegen war die Druckluftversorgung – sie stammte noch aus DDR-Zeiten und war dringend erneuerungsbedürftig – im Sommer 2001 total revidiert worden. „Wir hatten fünf ganz alte Kolbenkompressoren, die manuell geschaltet wurden. Die waren unwahrscheinlich laut. Trotzdem mussten wir alle Türen auflassen, weil sie so viel Hitze entwickelten“, klagt Schallausky, der schon seit 1968 im Werk ist. Dieses war damals Teil des „VEB Deutsche Piano Union“ und fertigte Pianos der sächsischen Traditionsmarke Zimmermann. 1992 übernahm Bechstein die Firma von der Treuhand, verdoppelte die Belegschaft und baute Seifhennersdorf zu einem der modernsten Pianofortewerke Europas aus. Es ist mittlerweile die einzige Bechstein-Fertigungsstätte in Deutschland. Heute bauen dort knapp 200 Mitarbeiter Klaviere und Flügel der Marken „C. Bechstein“ (Instrumente für bis zu 94 500 Euro), „Bechstein Academy“ und „Zimmermann by Bechstein“.
Höchste Ansprüche an die Druckluftversorgung
Druckluft wird überall im Betrieb gebraucht, vor allem für besagte CNC-Maschinen, die rund 50 Prozent des Luftbedarfs verbrauchen, und in der Lackiererei. Eine hochglänzende Klavieroberfläche besteht immerhin aus mindestens fünfzehn Schichten Lack und Füller. Ferner für pneumatisch betätigte Lüfterklappen von Absauganlagen, Spann- und Einspielvorrichtungen, Luftwerkzeuge (hauptsächlich Bohrmaschinen), Farbrührgeräte und Spritzpistolen. Schallausky: „Ohne Druckluft geht hier nichts.“
Heute versorgt eine besonders wirtschaftliche Kombination aus zwei öleingespritzten Schraubenkompressoren der GA-Baureihe von Atlas Copco das Werk. Einer deckt die Grundlast ab, wobei der andere drehzahlgeregelt die Spitzenlast übernimmt. Zusammen mit der Druckluftstation, die heute im ehemaligen Heizungsraum angesiedelt ist, war auch das Luftnetz erneuert und total geändert worden. Früher habe es nur eine einzige Ringleitung gegeben, mit „riesigen Vorratsbehältern“, erinnert sich Schallausky. „Wenn wir da mal Probleme hatten, war die Luft weg, und keiner konnte mehr arbeiten.“ Heute haben alle wichtigen Bereiche eine separate Luftzufuhr, und es genügen zwei kleine Luftbehälter mit je 2000 l. Der Luftverbrauch schwanke teilweise sehr stark, da sei die Drehzahlregelung geradezu „absolut ideal“, sagt der Fertigungsleiter. „Je nach Bedarf steigt der drehzahlgeregelte Kompressor sofort ein, regelt nach und geht wieder runter.“ Das laufe bestens und halte den Druck sehr konstant, lobt Schallausky.
Der drehzahlgeregelte Kompressor, ein GA 37 VSD FF (Variable Speed Drive) mit einem Volumenstrom von 24 bis 115 l/s bei bis zu 13 bar Überdruck, übernimmt die Spitzenlast und die Versorgung am Wochenende. Grundlastmaschine ist eine GA 37 FF mit einem Volumenstrom von 110 l/s bei 8 bar Überdruck. Das Kürzel „FF“ steht in beiden Fällen für eine „Full Feature“-Version mit integriertem Kältetrockner, Drucktaupunkt 3 °C. Bei beiden luftgekühlten Kompressoren wird die Abwärme zum Heizen genutzt.
Was aber außer der Qualität zeichnet einen Bechstein aus? Bei dieser Frage zögert der um präzise Zahlen und Daten nie verlegene Produktionsleiter. Objektive Vergleiche mit den Spitzeninstrumenten anderer Hersteller seien eigentlich nicht möglich: „C. Bechstein-Instrumente haben eine eigene Seele mit einer eigenen Welt an Klangfarben in einer Vielfalt von Nuancen. Musiker schätzen diesen warmen, wohligen Klang mit viel Dynamik und Durchsetzungskraft.“ ■
Atlas Copco Kompressoren GmbH
45141 Essen
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de