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Wo man sich trifft und genießt

Modellprojekt der Fachschule für Holztechnik, Stuttgart
Wo man sich trifft und genießt

Insbesonders im ländlichen Bereich nehmen sowohl die Zahlen der Gastronomiebetriebe als auch deren Besucher deutlich ab und es bedarf immer neuer Ideen und Konzepte, um die Gäste in die Restaurants zu ziehen. Auf Initiative des Tourismusverbandes Ettenheim bei Offenburg wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem es galt, neue Konzepte für einen modernen Landgasthof zu entwickeln. An erster Stelle stehen wohl gutes Essen, erstklassiger Service und eine gemütliche Atmosphäre damit sich der Gast wohlfühlt und das Restaurant weiterempfiehlt. Zwar nur ein Teilbereich, aber dennoch wichtig dabei ist die Inneneinrichtung. Eine Aufgabe, welche die Schüler des Fachbereichs Gestaltung der Fachschule für Holztechnik, Stuttgart, übernahmen.

Als Modellprojekt wurde das Gasthaus Lamm ausgewählt, das von jungen, engagierten Inhabern geführt wird, die erkannt haben, dass mehr zu tun ist als nur auf die Gäste zu warten.

Bei dem Wettbewerb waren die Schüler des Fachbereichs Gestaltung der Fachschule für Holztechnik, Stuttgart, aufgefordert, ganzheitliche Gestaltungskonzepte zu entwickeln und Faktoren wie Umgebung, Kundenstamm, Speisekarte, Interessen der Inhaber und die angestrebten Zielgruppen mit einzubeziehen.
Bei der Entwicklung der Aufgabenstellung und der Durchführung des Wettbewerbs standen der Stadt Ettenheim die Freiburger Architektin Karin Steinmann und der Raumplaner Thomas Eckmann zur Seite. Diese hatten auch die schwierige Aufgabe, aus den 25 Entwürfen aller Gestaltungsschüler eine Vorauswahl zu treffen. Sechs Entwürfe wurden schließlich ausgewählt und von den Studierenden weiterentwickelt und mit Modellen bzw. Modellfotos vervollständigt.
Ende Februar präsentierten die Studenten ihre Entwürfe und Konzepte im Gasthaus Lamm einer fachkundigen Jury. In der Jury waren ein Berater der Firma TFS-Consulting, Freiburg, ein Lichtplaner der Firma Lumina, Freiburg, die Direktorin der Europa-Park Hotels, die Leiterin des Tourismusverbands Ettenheim und ein Tourismusberater der Firma EuroPlan, Bad Herrenalb. Die Jury unterteilte die Entwürfe in zwei verschiedene Kategorien – in Realisten und in Visionäre – und bewerteten dann nach den jeweiligen Aspekten: die Realisten, deren Entwürfe sich vom Alltäglichen nicht weit entfernten und für die Inhaber mit einfachen Mitteln umsetzbar wären. Außerdem die Visionäre, die neue, kreative Entwürfe vorstellten.
Bei der Preisverleihung – am gleichen Abend – präsentierten die Studenten die Projekte erneut vor rund 100 geladenen Gästen. Eine gelungene Übung für die angehenden Gestalter, die im September ihre Ausbildung abschließen und dann als Schreinermeister und staatlich geprüfte Gestalter für Möbel und Innenräume tätig werden. Andererseits eine Offerte an das Fachpublikum, Ideen zu überdenken, aufzugreifen und gegebenenfalls umzusetzen.
Es soll so bleiben
Bei den Realisten erhielt die Arbeit von Thomas Stauder den 1. Preis. „Das Gasthaus Lamm ist ein Gasthaus und soll dies auch bleiben. Die neue Gestaltung und Raumaufteilung soll ihm zu neuem Glanz verhelfen“, so die Begründung des Studenten. Fußböden, Möbel und Wandverkleidungen werden bewusst in heimischen Hölzern – Buche und Lärche – geplant.
Der Nebenraum wird zur Stube für Kleinversammlungen, Feiern oder einfach für gemütliches Beisammensein.
Der Gastraum erfährt eine klare Gliederung in der Grundaufstellung, lässt sich jedoch variabel handhaben, da sich die Tische nur in der Länge unterscheiden und somit unterschiedliche Anordnungen bzw. größere Tafeln für Festlichkeiten zulassen. Neu ist das fest eingebaute Büffet, das für Frühstück, Brunch oder als Salatbar genutzt werden soll. Dies bietet eine Erweiterung der Angebotspalette des Gasthauses und soll neue Gäste anlocken. Die Stammgäste behalten dabei ihre wichtige Rolle. Dies wird durch den Erhalt des Stammtisches an neuer Stelle bekräftigt. Die Nähe zum/r Gastwirt/in bleibt erhalten und belebt die Atmosphäre im Gastraum zusätzlich.
Den zweiten Platz bei den Realisten belegte Richard Nett; Platz 3 Norbert Gerstl.
Licht gestaltet
Der 1. Platz bei den Visionären ging an den Entwurf von Chris-tian Schuster.
Seine Erklärung der Entwurfsarbeit: „Bei uns in NRW ist das Herzstück jeder Kneipe die Theke, so baut sich mein Entwurf auch um diese auf. Sie ist großzügig ausgefallen und steht im Mittelpunkt des Geschehens, sie ist Kommunikations- und Treffpunkt und bietet Platz für Stammgäste sowie Laufkundschaft.“ Durch den Bodenbelag abgesetzt, ergeben sich rechts und links zwei weitere Bereiche: Auf der linken Seite – abgetrennt durch niedrige Stoffwände – ist die Ruhezone. Hier können Gäste ganz gemütlich ihr Essen genießen, denn es findet kein Durchlaufen statt; die Gäste finden einen freien Tisch bereits von „außen“. Ein großer Kachelofen dient als Blickfang, besonders an kalten Tagen vermittelt er Wärme und Gemütlichkeit. Nun galt es nur noch die Jugend unterzubringen. Hierfür eignet sich besonders der rechte kleine Raum, der zwanzig Personen Platz bietet und vom Hauptgeschehen abgetrennt ist. Weitere Nutzungen sind kleine Events wie Skatturniere, Geburtstagsfeiern und sonstige Veranstaltungen.
Licht in die Gaststätte bringen außer den Tisch- und Deckenleuchten die an den Wänden angebrachten speziellen LED-Flächen. Diese können das gesamte sichtbare Farbspektrum wiedergeben und lassen sich individuell der jeweiligen Stimmung anpassen bzw. helfen diese zu erzeugen. Auch die günstigere Lösung mit auswechselbaren transluzenten Platten sind möglich.
Schwingungen
Unter dem Motto „Schwingungen entstehen in der Mitte eines Raumes“, begann Dirk Strittmatter seine Überlegungen und kam so zu seinem Entwurf, der den 2. Platz bei den Visionären belegte. „Parallel zum Raum stellte ich die gleiche Vorgehensweise zum Thema Gastronomie und kam zur Auffassung, dass die Theke den zentralen Punkt in einem Restaurant darstellt. Es ist der Schnittpunkt zwischen Ausschank und Service“, so Strittmatter.
Hier ist der Puls des Raumes und von hier gehen alle Schwingungen in den Raum über.
Die Theke ist der Ort an dem am meisten geschieht und Anziehungspunkt aller Gäste, die den Raum betreten.
Die dominierende Form ist die Ellipse. Sie verbindet alle vier Außenwände miteinander und zieht sich durch das komplette Konzept hindurch.
Der zweifarbig konzipierte Boden trennt den Bereich der Theke von der bestuhlten Fläche mit den dazugehörigen Laufwegen ab. In diesem Bereich ist die Decke auch niedriger, was den Gästen ein Gefühl der Geborgenheit gibt. Zugleich werden hier Entlüftung und Beleuchtung unsichtbar untergebracht.
Einheimische Hölzer sind bei der Einrichtung im Vordergrund, dies soll einen Kontrast zwischen modernen Formen und herkömmlichen Materialien darstellen. Die Möbel sind alle für das Gasthaus Lamm eigens entwickelte Entwürfe und sollen die klare Linie des Entwurfes unterstützen und fortsetzen.
Wandverkleidung gibtGeborgenheit
Der 3. Preis bei den Visionären erhielt der Entwurf von Liljana Jovic.
„Der Grundgedanke war, einen Bereich zu schaffen, der etwas unabhängiger vom Rest des Raumes und auch für größere, vielleicht zusammenhängende Gruppen bestimmt ist. Hier sollen die Zielgruppen – die Besucher des Europaparks aber auch Jung und Alt von Ettenheim – nicht zu kurz kommen“, erläutert die Studentin.
Dadurch ist das Konzept des großen Speisebereiches entstanden, der sich direkt um die Säule ausbreitet und durch die angrenzenden Trennwände vom Rest des mit runden Tischen eingerichteten Gastraumes distanziert.
Um eine etwas gemütlichere Atmosphäre zu erzeugen, wurde die in Nussbaum gehaltene, 1,60 m hohe, konkav gebogene Wandverkleidung geplant. Die darin integrierten Leuchtstoffröhren strahlen die lackierte Wand und Decke an.
Die im unteren Bereich dunkel gehaltene und im oberen Bereich helle Planung sollen das Gefühl der Geborgenheit und des Wohlfühlens bewirken.
Dirk Strittmatter
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