Auf dieser Seite werden wir zukünftig in loser Folge verschiedenste Schubkastenführungen vorstellen. Dabei handelt es sich weniger um traditionelle Konstruktionen, sondern vielmehr um pfiffige, freche und nicht alltägliche Entwicklungen, die keinesfalls serienreif sind – aber trotzdem zur Anregung und weiteren Ideenfindung dienen können und sollen.
Bei seinem Meisterstück – ein fahrbares Schreibpult – brachte Matthias Wissmann verschiedene, nicht alltägliche Konstruktionen ein. So verwendet er zur Stabilisierung der verleimten Ahornseiten und -böden keine Gratleiste, sondern nutete T-förmige Aluminium-Schienen ein. Diese gewährleistet auch eine stabile Eckverbindung des U-förmigen Grundkörpers. Die T-Schiene nimmt gleichzeitig die Sitzhöhenverstellung auf und dient zur Aufnahme der Schubkastenlagerung.
Statt einem Korpus, in dem die Schubkästen untergebracht sind, verwendet der junge Meister vier senkrecht stehende Alu-Schienen, die unten mit der eingenuteten T-Schiene verschraubt sind. An diese senkrecht stehenden Schienen wurden jeweils drei massive Alurohre (die Schubkasten-Führungsleisten) waagerecht angeordnet und mit Abstandhülsen fest verschraubt. Der obere Boden ist wie die Schubkästen konzipiert, jedoch fest mit den zwei obersten Alu-rohren verbunden. Die Schubkästen bestehen aus massivem, 16 mm dickem Ahornholz und sind mit Fingerzinken hergestellt. Die Längsseiten, die etwas über die Vorderteile überstehen, erhielten eine Hohlkehle. So wird jeder Schubladen auf zwei Alurohren (Durchmesser 16 mm) oben und unten sauber geführt. Eine seitliche Führung ist – bedingt durch die Hohlkehle – nicht erforderlich. Da die Schubkästen beidseitig herausgezogen werden können, waren entsprechende Endarretierungen erforderlich. Der Meister setzte dafür einen Kugelschnäpper in die Mitte der Schubkastenseiten und versah die Laufschienen in der Mitte mit Kerben.
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