1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

Zylinder trifft Kubus

Quadratur des Kreises: ein Haus mit rundem Zentrum
Zylinder trifft Kubus

Der Innenausbau des Haus eines Marketingstrategen – in Halbhöhenlage oberhalb in einer kleinen Gemeinde am Rande des Strombergs gelegen – stellte an den Innenausbauer Reinhard Reis hohe Anforderungen. Gemeinsam mit dem Bauherrn und dem Architekten entwickelte man eigenwillige, individuelle Raum- und Farbkonzepte, um die architektonischen Strukturen und Formen der Hausfassade auch innen weiterzuführen.

In dem quadratischen Grundriss des Hauses bildet ein runder Treppenturm – etwas außerhalb des Mittelpunkts angeordnet – das Zentrum des Hauses, um den sich alle Räume gliedern. Trennwände orientieren sich strahlenförmig zum Mittelpunkt des runden Turms oder nehmen Radien auf. Ebenso die zwei gebogenen Glasfassaden, die die Würfelform des Hauses gewollt auflösen und die Fassade nach Süden und Westen öffnen. Auch das Fugenbild der Steinplatten auf den Podesten ist auf die Kreisradien abgestimmt und entsprechend der Strahlen segmentiert. So bilden Außenarchitektur und Innenausbau eine Einheit. Über eine gläserne Brücke gelangt man durch die grüne Tür ins Entree des Hauses. Links vom Eingang gelangt man direkt in den Küchenbereich bzw. Vorratsraum. D. h., das Zuliefern und Ablegen des Einkaufs ist auf dem direkten Wege möglich. Auf der rechten Seite ist ein kleiner Durchgang zur Garderobe und zum WC.
Ein der Rundung folgender, kleiner Flur führt am Treppenturm vorbei und man betritt den offenen Wohn-, Ess- und Küchenbereich. Die zylinderförmigen, gebogenen Fensterfronten – die aus dem Korpus des Hauses herausragen – werden innen mit dem in der Ecke platzierten Multimedia-Schrank optisch miteinander verbunden. Die Front des Multimedia-Schrankes ist in viele Quadrate aufgeteilt, wobei die Türen und Schubkästen meist aus zwei oder vier miteinander gekoppelten Quadraten bestehen. Die grifflosen Türen und Schubkästen lassen sich mit einem leichten Antippen öffnen. Im Schrank integriert sind Lautsprecher, ein großer Flachbildschirm und ein großer, rot lackierter Basswoofer, der die gesamte Multimedia-Wand zu tragen scheint.
Interessant, ansprechend und nicht alltäglich ist die Lackoberfläche des Medienschranks: Sie wurde mit dem Original Alfa Romeo-Lack „Alfa Azzuro Nuvola“ lackiert, ein Effektlack der von Hellblau über Silber bis in ein leichtes „Goldbraun“ changiert. Je nach Lichteinfall wirkt die Front Silbergrau oder wechselt in ein helles Blau. Die Vollauszüge – meist sind hinter einer Front zwei Züge angeordnet – sind in Holz ausgeführt, in denen CD’s, DVD’s und dergleichen untergebracht sind. Zwei Blenden links und rechts des Fernsehgeräts sind als schwarz lackierte Glastüren ausgebildet, die sich öffnen lassen, so dass die Steckverbindungen und Kabel am Fernseher zugänglich sind.
Auf der anderen Seite des offenen Raums befinden sich – auf einem Podest aus schwarzem Granit – die Küche und der Essplatz. Der 1,60 x 1,60 m große Esstisch ist aus geräuchertem, amerikanischem Nussbaumholz. Dabei ist alles im Rastermaß 8 aufgebaut. So beträgt die Plattendicke 8 cm und auch Rahmen und Füße sind im Rastermaß aufgebaut. Ebenso die zwei Sitzbänke, die der Innenausbauer – passend zum Tisch – in diesen Rastergrößen konzipiert und gebaut hat.
Daran schließt sich ein langer Küchenblock an, der aus schwarz durchgefärbtem MDF angefertigt wurde. Korpus und die Fronten sind hochglänzend lackiert und passen sich der Arbeitsplatte aus Granit fast übergangslos an. Der Küchenblock erstreckt sich über 4 Meter, steht zur Wohnseite über das Podest und scheint so zu schweben. In der Arbeitsplatte wurden flächenbündig die Induktionskochflächen integriert – in der hinteren Ecke wurde das Spülbecken eingesetzt. Darüber befindet sich ein scheinbar schlanker, in der Wand integrierter Schrank mit neun kleinen Schubkästen, wo Gewürze und kleine Utensilien ihren Platz finden. Zwischen Spüle und Herd ist noch ein runder Hackklotz untergebracht, der in einer Vertiefung der Granitplatte gut fixiert ist. Schön gemacht sind auch die Holzschubladen und Auszüge, die aus massivem Buchenholz hinter der schwarzen Front die Küche schön auflockern.
Über die Wendeltreppe gelangt man nach oben in einen kleinen Flur, der sich teilweise als Kreisring am Treppenturm anschmiegt. Interessant und aufwändig gemacht ist dabei, dass auch die Türen zum Kinder- und zum Arbeitszimmer rund ausgebildet wurden. Im Arbeits- und Kinderzimmer hat der Innenausbauer einfache aber edel anmutende Einbauregale und -schränke konzipiert und eingebaut. Neben dem Arbeitszimmer führt eine gerade Tür in das Schlafzimmer mit Ankleide. Das Schlafzimmer hat ein eigenwilliges Bett mit großem geschwungenem, dickem Betthaupt und ist dunkelblau lackiert.
Ein Einbauschrank an der Seite ist fein gegliedert und dient zur Unterbringung von Socken, Unterwäsche, Krawatten Gürteln usw. Interessant gemacht ist die Vorhangschiene, welche die Fensterfront zwischen Schlafzimmer und Bad etwas abschirmt. Hier hat der Innenausbauer einen Schiebetürbeschlag einfach an die Decke geschraubt und den Vorhang an der Schubleiste befestigt.
Sehr schön gemacht ist die begehbare Ankleide, die eigentlich kein Schrank ist. Vielmehr begrenzen zweidimensional gebogene und geschwungene Wände aus Gipskartonplatten den Ankleideraum. Dabei öffnen sich die nicht raumhohen Wände tulpenförmig nach oben. Auch die obere Kante der Wände hat leichte Schwünge. So sind Schlafzimmer, Ankleide und Bad eigentlich eine Einheit und werden nur von diesem eingestellten schrägen Korpus getrennt.
Der begehbare Kleiderschrank selber ist relativ offen und hat viele Kleiderstangen, an denen ringsherum Hosen und Jackett aufgehängt sind. Darunter und seitlich finden sich Einbaumöbel, die sehr aufwändig – bedingt durch die Schrägen – hergestellt und montiert wurden. Nach der Montage vor Ort wurden die Möbel und Einbauten wieder ausgebaut, in der Firma lackiert und dann wieder montiert. Außer der Schubkastenvorderstücke sind alle Fronten in der Ankleide aus Glas im Alurahmen. In diese schrägen Gipskartonwände sind teilweise auch Möbel und Regal, integriert, so dass die Wanddicke als Schranktiefe genutzt werden konnte. So beispielsweise ein Handtuchregal gegenüber der Dusche und Sauna. Ansprechend auch die kleine Schubkastenkommode zwischen den Handwaschbecken, die mit vielen leuchtenden Farben Akzente setzt. Die freistehende Badewanne ermöglicht Blicke sowohl in den Osten als auch in den Süden. Nach Süden hin ist eine offene Duschkabine angeordnet, daneben die Duft- sauna. Schön gemacht ist auch hier wieder der Sockel aus Granit. Auch hier folgen die Formen der Bodenplatten den Radien des Innenturms und wurden im Kreissegment verlegt. Der Ruheraum neben der Duftsauna öffnet sich nach Süden und gewährleistet einen freien Blick auf die Streuobstwiesen im Tal, auf die Weinberge und Wälder der gegenüber liegenden Anhöhen. Eine Liege und zarte Töne aus dem CD-Player, der auf einem rot lackierten schlanken Sideboard steht, animieren zum Relaxen.
Werner Pfeifer
Entwurf und Planung:
Architekt Alexander Eschgfäller,
71634 Ludwigsburg
Innenarchitektur:
Innenarchitekt Hartmut Weber, 72631 Aichtal
Innenausbau:
Schreinerei Reis, 71696 Möglingen, www.reinhard-reis.de
Innentüren:
Ziegler GmbH, 71701 Schwieberdingen
Bildnachweis:
BM-Fotos, Frank Herrmann
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de