Erweitert und optimiert

Bereits in der vierten Generation leiten Gerda und Klaus Zimmermann das im Jahr 1896 gegründete Unternehmen. Tochter Nina arbeitet derzeit im Rahmen ihrer Diplomarbeit ebenfalls im Betrieb mit. Rund 120 Mitarbeiter sind in Sontra beschäftigt. In Spitzenzeiten kommen noch einmal bis zu 30 Zeitarbeitskräfte hinzu. Auf jetzt 8000 m² Produktionsfläche fertigen sie hochwertige Fenster und Haustüren aus Kunststoff. Durch die Erweiterung der Produktion konnte die Kapazität auf rund fünfhundert Fenstereinheiten pro Tag erhöht werden.

Die wichtigsten Kunden von Zimmermann sind Schreinereien und der Bauelementehandel. „Wir liefern auch direkt auf die Baustelle“, sagt Klaus Zimmermann. Hierfür unterhält der Betrieb unter anderem eine eigene Fahrzeugflotte mit sieben Lkw, die täglich Ziele in einer Entfernung von bis zu 300 Kilometer ansteuern. Die 18-Tonner sind mit Anhängern und Kränen ausgerüstet. Bei Bedarf werden die Fensterelemente auf Transportgestellen angeliefert.

In Altbauten kommen die meisten Fenster zum Einsatz. Etwa 80 Prozent beträgt ihr Anteil an der Gesamtproduktion. „Hierbei fertigen wir alles, was technisch möglich ist“, erläutert Klaus Zimmermann, „vom einfachen Standardfenster bis zum Passivhaus zertifizierten Fenster mit Uw< 0,80 W/m2 K und Widerstandsklasse 2.“

Nur hinsichtlich der Formenvielfalt sind ausschließlich konstruktionstechnische Grenzen gesetzt. „Bei schwierigen Aufmaßsituationen unterstützen wir bei Bedarf unsere Kunden auch direkt vor Ort an der Baustelle“, ergänzt Zimmermann. Dann legt er selbst mit Hand an.

Um ein derart großes Produktspektrum anbieten zu können, „muss man offen sein für Innovationen“ und die richtigen Partner haben, verrät Zimmermann. Mit Winkhaus und Rehau weiß er sich auf der sicheren Seite. Das Unternehmen verarbeitet sämtliche Rehau Profile von Euro-Design 70 bis hin zu Geneo 86 PHZ. Zudem eröffnet das modulare Beschlagsystem activPilot vielfältige Möglichkeiten, Fenster ganz unterschiedlicher Funktionen und Formen zu fertigen.

Hierzu zählen schwergewichtige Wärmeschutzfenster, denkmalschutzgerechte Stulpfenster, barrierefreie Fenstertüren oder behindertengerechte Dreh-Kipp-Fenster. Fenster für intelligente Belüftungen und zur Energieoptimierung im Gebäude gehören ebenfalls dazu. Auch Fenster mit hohem Sicherheitsniveau fertigt Zimmermann und greift hierzu auf umfassende WK1/WK2 Systemprüfungen zurück, die die Winkhaus Technologie in Verbindung mit Rehau Systemen beim ift in Rosenheim (Institut für Fenstertechnik e. V.) erfolgreich absolviert hat.

Im neuen 1700 m² großen Anbau wurden im vergangenen Jahr zusätzliche Kapazitäten für die Fensterproduktion geschaffen.

Hier leistet auch ein neuer Schraubautomat des Herstellers Stürtz seine Dienste. „Im Ein- bis Zwei-Minutentakt verlassen die fertig angeschlagenen Flügel die Linie“, berichtet Klaus Zimmermann.

Unterstützt wird der schnelle Durchlauf durch das neue Beschlagsystem activPilot Sprint, das speziell für den Einsatz mit Schraubautomaten entwickelt wurde. Das System erlaubt das Einlegen des Flügelbeschlags durch nur einen Mitarbeiter im Minutentakt. Zugleich vereinfacht es das Handling. „Das Beschlagkonzept ist eine echte Erleichterung“, bestätigt Timo Rösner, „ich bin jetzt deutlich schneller.“ Der 24-Jährige arbeitet am Schraubautomaten und hat bereits bei Zimmermann gelernt.

Der Grund hierfür ist unter anderem die reduzierte Anzahl von Bauteilen, die den Aufwand beim Anschlag senkt. Der Schraubvorgang erfolgt danach automatisch. Damit verkürzt das System die Anschlagzeit, die sich jetzt leichter auf die Taktzeiten des Produktionsprozesses abstimmen lässt.

Zudem basiert es auf einer optimierten Geometrie durch vorkonfektionierte Bauteile. So sind die Mittenverriegelungen auf der Bandseite einteilig, ebenso wie die Oberschiene mit Schereneckumlenkung und die Eckumlenkung mit unten liegender Mittenverriegelung. Insgesamt sind nur fünf bis sechs Flügelbeschlagteile mit wenigen Handgriffen einzulegen.

Den Beschlag setzt Zimmermann bei Standardfenstern ebenso ein wie im Sonderbereich. So lässt sich beispielsweise auch eine Kipp-vor-Dreh-Schaltfolge oder eine vollverdeckt liegende Beschlaglösung in Kombination mit activPilot Select realisieren. Entsprechend der wachsenden Nachfrage zu erhöhtem Einbruchschutz, bietet der Drehkipp-Beschlag Sprint ein dreistufiges modulares Konzept: Vom Basisbeschlag, über eine WK1-Ausführung bis hin zur Sicherheitsklasse WK2. Sonderbauteile sind hierfür nicht erforderlich.

Ein direkter Kontakt und der Service für die Kunden zählen zu den Erfolgsfaktoren von Zimmermann: „Wir unterstützen unsere Partner in vielerlei Hinsicht“, sagt Gerda Zimmermann und nennt die Zimmermann-Akademie mit unterschiedlichen, praxisnahen Workshops an erster Stelle. Auch die Händlersoftware von Cantor, die Zimmermann seinen Kunden unter anderem für Kalkulation und Angebotserstellung anbietet, gehört zu den Instrumenten, die die tägliche Arbeit unterstützen.

„Außerdem beteiligen wir uns an den Veranstaltungen unserer Kunden, organisieren beispielsweise Hüpfburgen, Infotheken, Prospekte, Exponatständer oder Werbemittel“, erläutert Gerda Zimmermann das Fachhandelskonzept. Monatlich informiert ein Newsletter über die neuen Entwicklungen im Betrieb. Persönlichen Kontakt hält neben den beiden Geschäftsführern auch ein Stab von Außendienstmitarbeitern mit drei fest Angestellten und vier Handelsvertretern.

Dank neuer Profilsysteme von Rehau, kann das Unternehmen jetzt auch energieoptimierte Türen anbieten: „Seit November 2010 bieten wir Passivhaus zertifizierte Hebe-Schiebe- sowie Haustüren an. Wir verarbeiten dafür das vollarmierte System Geneo aus einem speziellen Glasfaserverbundwerkstoff“, erläutert Klaus Zimmermann. Auch damit sieht sich das Unternehmen für die Zukunft gut gerüstet. ■

Aug. Winkhaus GmbH & Co. KG

48291 Telgte

Zimmermann Fenster+Türen GmbH

36205 Sontra