Zur ZOW in Bad Salzuflen hat 3H-Lacke mit dem „Full-Color-Printing“ eine sehr interessante Lösung für die Herstellung kräftiger Uniflächen vorgestellt. Drucken statt lackieren lautet dabei die Devise.
I Zu den aktuellen Oberflächentrends in der Möbelindustrie zählen kräftige bunte Unifarben. Mit der wirtschaftlichen und effizienten UV-Walzlackierung sind diese Farben allerdings nur mit Einschränkungen realisierbar. 3H-Lacke dachte deshalb über einen neuen Ansatz nach und wurde in der grafischen Industrie fündig. Denn die Drucktechnik kann eigentlich genau das, womit sich die herkömmliche Walzlackierung schwer tut: absolut homogene Oberflächen bei äußerst geringen Auftragsmengen. In der Möbelindustrie wird das Verfahren des indirekten Tiefdrucks bereits bei der Herstellung von Dekorfolien oder zum direkten Bedrucken von Plattenwerkstoffen eingesetzt. Warum also nicht das indirekte Tiefdruckverfahren mit der klassischen UV-Walzlackierung kombinieren?
Beim Full-Color-Printing wird also gedruckt statt lackiert. An die Stelle der Lackwalze im Durchlaufprozess wird eine echte Druckmaschine gesetzt. Statt einer Gravurwalze mit Dekor kommt eine ohne Dekor, jedoch mit einer speziellen Oberflächengeometrie zum Einsatz. Damit sind sehr konstante und geringe Auftragsmengen von nur 3 bis 5 g/m² möglich. Für Uni-Applikationen sind laut 3H zwei Druckmaschinen erforderlich, die allerdings nicht synchron arbeiten müssen. Farbtongebend ist eine wasserbasierende Druckfarbe. Weil sie rein physikalisch trocknet, treten keine Härtungsprobleme aufgrund der UV-Absorption einiger Farbpigmente auf.
Das ist auch der Grund dafür, dass es selbst bei extrem knalligen Varianten keinerlei Einschränkungen gibt. Laut den Experten von 3H kann die Technologie in bestehende Flachstraßen integriert werden. Konzipiert man die Druckmaschinen ausfahrbar aus der Produktionsstraße, können zudem mit minimalem Zeitverlust verschiedene Farbtöne gefahren werden oder auch Weiß im Standard im Wechsel mit einer Unifarbe. Dadurch ergibt sich der Vorteil, auch kleine Losgrößen wirtschaftlich beherrschen zu können.
Verschiedene Finishs von matt über seidenglänzend bis hin zu Hochglanz sind möglich. Schöne Hochglanzoberflächen können z.B. durch die klassische Rilli-Walztechnik erreicht werden. Eine Alternative für Plattenware ist das sogenannte Calander-Inert-Verfahren der Firma Hymmen. Hier sind Hochglanzoberflächen möglich, die sehr kratzfest und widerstandsfähigkeit sind und sich durch glatte und gleichmäßige Flächen auszeichnen. I
- 3H-Lacke
- 32120 Hiddenhausen
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