Manuelle Nacharbeiten an Werkstückkanten und -ecken? Beim Schweizer Küchenhersteller Elbau gehört dies der Vergangenheit an: Das elektronisch gesteuerte Feingefühl eines neuen Formfräsaggregates macht’s möglich.
Der Schweizer Küchenproduzent Elbau fertigt Küchen im mittleren bis gehobenen Segment. Auf drei Kantenanleimmaschinen werden Möbelteile und Fronten für über 50 000 Korpusse jährlich produziert. Der eigene Anspruch an die Elbau-Qualität erforderte bisher aufgrund des verwendeten PUR- Klebers erhebliche manuelle Nacharbeit, da der Kleber nach Verlassen der Kantenanleimmaschine noch etwas „nachschäumt“.
Mit der Neuinvestition in die Kantenanleimmaschine KAL 300 von Homag sollte nicht nur die Nullfuge eingeführt werden, sondern auch die manuelle Nacharbeit, soweit noch notwendig, reduziert werden. Die manuelle Nacharbeit fokussierte sich bisher im wesentlichen auf den Bereich der Ecken und Stirnkanten. Eine effiziente Lösung erbrachte hier der Einsatz des neue n FK31 PowerTrim-Aggregats. Dadurch konnte die Nacharbeit beim Einsatz von PUR-Kleber deutlich reduziert werden: Der Personaleinsatz, so wird berichtet, habe sich unter dem Strich von fünf auf jetzt drei Mitarbeiter reduziert.
Der Bearbeitungskopf des PowerTrim-Aggregates folgt dem Werkstück bei der Bearbeitung. Die hohe Dynamik bis 30 m/min wird durch zwei Linearmotoren erreicht. Diese ermöglichen eine Lücke zwischen zwei Werkstücken von nur 400 mm. Selbst das Umrüsten zwischen drei verschiedenen Kantenradien kann in dieser kleinen Lücke erfolgen. Diese Dynamik ist zwar bei Elbau nicht gefordert, jedoch ermöglicht die Technologie des FK31 PowerTrim eine hochpräzise Bearbeitung. Da hier für die Konstruktion keine C-Achse verwendet wurde, treten auch keine Fliehkräfte auf, welche den ruhigen Lauf stören. Die Bearbeitungswerkzeuge sind auf einer Achse ineinander angeordnet. Jeweils ein Werkzeug ist in Bearbeitungsposition, während die anderen für die Umrüstung in Bereitstellung sind.
Mit herkömmlicher Technik gebaute Aggregate tasten über eine Feder. Die Tastkraft ist dabei linear abhängig vom Federweg. Das FK31 PowerTrim ist mit einer elektronischen Tastung ausgerüstet. Direkt auf der Werkzeugachse angeordnet ist der vertikale Tastring. Konzentrisch zur Werkzeugachse auch der horizontale Tastring. Dabei kann die Tastkraft programmiert werden. Bei der Bearbeitung von beispielsweise Wabenplatten kann die Tastkraft per Programm reduziert werden, damit es an den Stirnseiten des Werkstücks keine Eindrücke gibt.
Notwendige Korrekturen durch Dickenschwankungen der Kantenbänder, Schutzfolien oder durch den Einsatz geschärfter Werkzeuge können über die Steuerung programmiert werden. Ein weiteres Plus ist der variable Durchmesser des vertikalen Tastringes. Mussten bisher bei der Bearbeitung von Postformingteilen oft noch aufwendige Korrekturen am Federsystem herkömmlicher Aggregate vorgenommen werden, kann dies mit mit dem neuen Aggregat durch die an der Steuerung programmierte Durchmesseränderung der vertikalen Tastrolle erzielt werden.
Alles in allem bietet das FK31 PowerTrim eine Steigerung an Bearbeitungspräzision und Dynamik, wie dies bisher nicht möglich war. I
Homag AG
72296 Schopfloch
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