„Holz bewegt“ ist der Titel des zweiten norddeutschen Nachwuchswettbewerbes. Damit möchten die Veranstalter, die Gewerbeschule 6 gemeinsam mit der Tischler-Innung Hamburg, der Möbel- tischlerei in Norddeutschland neue Impulse geben. 30 Objekte zeigt das Museum der Arbeit in Hamburg im Rahmen einer Sonderausstellung noch bis zum 26. Juni 2011. Die Besucher sollen mit dem Werkstoff Holz in Kontakt kommen. „Bitte berühren!“ lautet deshalb der Hinweis.
Aus insgesamt fünfzig Bewerbungen wählte eine Jury aus Design- und Möbelfachleuten dreißig innovativ gestaltete Möbel und Gebrauchsgegenstände aus.
Aufgabe war, ästhetische und praktische Ansprüche an ein Möbel aufeinander abzustimmen, dabei die Holzarten mit ihren spezifischen Eigenschaften und auch der ihnen innewohnenden Poesie angemessen einzusetzen und Konstruktion und Herstellung so zu planen, dass die Ressourcen geschont werden. Für die Wettbewerbsteilnehmer galt es, eine Synthese von ökologischer Ausrichtung und moderner Gestaltung zu finden.
Denn genau darin – so die übereinstimmende Einschätzung namhafter Autoren und Marketingexperten – liege die Zukunft im Tischlerhandwerk, insbesondere bei den Möbelbauern. Die Stärken des Handwerks in Deutschland zeigen sich in der Entwicklung und Umsetzung von „angepassten Lösungen“, so die These von Dr. Jürgen Hogeforster bei der Eröffnungsfeier von „Holz bewegt“ am 14. April 2011 im Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg.
Vom Azubi bis zum Meister
Die Teilnehmer stammen aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen. Neben freien Einzelbewerbungen, Gesellen- und Meisterstücken finden die Besucher in der Ausstellung Projekte von Berufs- und Fachschulen aus verschiedenen Orten Norddeutschlands: Niebüll, Flensburg, Eutin, Hamburg, Hildesheim und Braunschweig. Die Teilnehmer sind in einer großen Bandbreite vertreten: Einige waren erst wenige Wochen in der Ausbildung, andere besuchten eine weiterführende Fachschule, besaßen gar ein eigenes Unternehmen oder hatten Architektur und Innenarchitektur studiert.
Die ausgestellten Stücke bestehen nicht nur aus Holz, auch moderne Lichtskulpturen, Stahl untermantelte Großraumtische oder ein illuminierender Couchtisch sind dabei. Neben den klassischen Holzarten Eiche, Kirschbaum oder Ahorn sind auch „heimische Exoten“ wie Götterbaum, Goldregen oder Gleditschie anzutreffen.
Initiator von Wettbewerb und Ausstellung ist die Gewerbeschule 6 in Hamburg, die dem Thema „Gestaltung“ seit vielen Jahren einen besonderen Stellenwert einräumt. Eine erste Ausstellung „Holz bewegt“ fand im Sommer 2009 im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg statt. Als Co-Veranstalter fördert die Tischler-Innung Hamburg die „Holz bewegt-Aktivitäten“ ideell und finanziell.
Die Preisträger
Preise sind in folgenden vier Kategorien vergeben worden:
Kategorie Design:
- 1. Platz: Tische ,Leaves’
- 2. Platz: Tisch ,Maizeit’
- 3. Platz: ,Klods’
Kategorie Innovation:
- 1. Platz: ,Stammplatz’
- 2. Platz: ,Ziprocker’
- 3. Platz: Kartenspiel
Kategorie Produktqualität:
- 1. Platz: Künstlerkoffer mit Staffelei
- 2. Platz: ,Fiete’
- 3. Platz: Schreibtisch
Den Umweltpreis für die bewusste ökologisch orientierte Konstruktion und Fertigung stifteten PEFC Deutschland e.V. und Bauhaus:
- 1. Platz: Dalbenbank
- 2. Platz: Schreibtisch
- 3. Platz: ,Stammplatz’
Wichtig war es den Ausstellungsmachern, dass die Besucher mit den Möbeln, Objekten und Gebrauchsgegenständen in Kontakt kommen. Deshalb lautet der Hinweis: „Bitte berühren!“ Die Gegenstände dürfen berührt und vorsichtig erprobt werden.
Lebendige Werkstatt
Zu bestimmten Terminen wird der Ausstellungsraum zur lebendigen Werkstatt. Die Besucher können dann Tischlern und Drechslern bei der Arbeit zuschauen und kleine nützliche Produkte erstehen.
Ergänzend zur Ausstellung werden im Museum der Arbeit auch Fachtagungen und Vorträge stattfinden. Geplant sind Themen wie „Moderne Furnierverarbeitung“, „Fortbildungsmöglichkeiten im Bereich Gestaltung“, „Neue ökologische Werkstoffe“, „Lichttechnik im Möbelbau“ oder „Handwerkliches Möbelmarketing“.
Auf Anfrage können Führungen angeboten werden. Informationen erhalten Sie über die Gewerbe- schule 6, Tel 040 4288600. ■
Museum der Arbeit
22305 Hamburg
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